Kreiswehrersatzamt Gelnhausen wird zum Karrierebüro

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Zwei Kerzen standen fast schon symbolisch vor der Eingangstür des Kreiswehrersatzamtes in Gelnhausen.



Die Bundeswehrbehörde in der Barbarossastadt schloss am 30. November offiziell ihre Pforten, seit 1994 wurden dort jährlich bis zu 6000 Personen gemustert. Zukünftig wird in diesen Räumlichkeiten ein so genanntes „Karrierebüro“ zu finden sein, in dem die Bundeswehr neues Personal  rekrutieren will. Alexander Braun von der Wehrbereichsleitung West, der das Kreiswehrersatzamt unterstellt war,  erklärt die neuen Pläne der Bundeswehr im Main-Kinzig-Kreis.

Warum wird das Kreiswehrersatzamt in Gelnhausen geschlossen?
Alexander Braun: „Im Rahmen der Neuausrichtung der Bundeswehr werden die Kreiswehrersatzämter zum 30. November 2012 aufgelöst. Die Aufgaben der zivilen Kreiswehrersatzämter und der militärischen Zentren für Nachwuchsgewinnung werden in einer mit zivilem und militärischem Personal gemischt besetzten Personalgewinnungsorganisation, so genannte Karrierecenter, zusammengeführt. Hierzu werden bundesweit 16 Karrierecenter sowie 110 Karriereberatungsbüros eingerichtet. Die Karrierecenter sind künftig zentraler Anlaufstelle für alle Bewerber, sodass eine Personalgewinnung aus einer Hand erfolgt.“

Wie viele Bundeswehr-Angehörige waren zuletzt in Gelnhausen tätig?
Braun: „Bis zur Schließung waren im Kreiswehrersatzamt Gelnhausen 27 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Im Gebäude des Kreiswehrersatzamtes Gelnhausen hatte bisher auch die Wehrdienstberatung, künftig Karriereberatung der Bundeswehr, ihre Büros. Dort waren drei Wehrdienstberater beschäftigt.“

Welche Perspektiven wurden diesen Mitarbeitern geboten?
Braun: „Ab dem 1. Dezember fungiert das ehemalige Kreiswehrersatzamt als Außenstelle des Karrierecenter der Bundeswehr in Kassel und wird die Aufgaben der Dienstleistungsüberwachung und Reservistenbearbeitung wahrnehmen. Diese Aufgaben werden voraussichtlich Anfang der zweiten Jahreshälfte 2013 endgültig auf das Karrierecenter Kassel übergehen. Zur Aufgabenwahrnehmung ab 1. Dezember werden neun Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Verfügung stehen. Mit allen Mitarbeitern wurden frühzeitig Gespräche geführt und die weitere berufliche Verwendung geplant. Ein Teil der Beschäftigten nimmt nun tarifvertragliche Regelungen in Anspruch und wird bis zum Rentenbeginn freigestellt oder zur Überbrückung der Zeit bis zum Rentenbeginn in einer anderen Bundeswehrdienststelle in der Umgebung beschäftigt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, für die diese Regelungen aufgrund ihres Lebensalters nicht in Betracht kommen, wurde die weitere Beschäftigung in anderen Bundeswehrdienststellen, unter anderem in Mainz, ermöglicht. Die Planungen erfolgten stets im Dialog mit den Beschäftigten. Das Karriereberatungsbüro Gelnhausen wird zudem mit drei militärischen und einem zivilen Karriereberater besetzt.“

Gibt es Pläne für das Gebäude in Gelnhausen?
Braun: „Das Karriereberatungsbüro wird zunächst im Gebäude des Kreiswehrersatzamtes eingerichtet. Für das 1. Quartal 2013 ist ein Umzug in das Gebäude der Agentur für Arbeit in Gelnhausen geplant. Laut Stationierungskonzept ist als Schließungszeitpunkt das 1. Quartal 2014 vorgesehen. Das Gebäude wird dann der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben zur weiteren Verwertung übergeben.“ 

Wie viele Personen wurden seit 1994 jährlich in Gelnhausen gemustert?
Braun: „Bis Ende November 2012 umfasst das Einzugsgebiet des Kreiswehrersatzamtes Gelnhausen den Landkreis Fulda, den Main-Kinzig- und den Wetteraukreis sowie die Stadt Offenbach. Im Rahmen einer Neuordnung von Zuständigkeiten der Kreiswehrersatzämter wurde im Herbst 2003 der Vogelsbergkreis an das Kreiswehrersatzamt Wetzlar abgegeben.  Bis 2009 wurden im Kreiswehrersatzamt Gelnhausen jährlich mehr als 6000 Musterungen durchgeführt. 2010 waren es noch mehr als 4000 Musterungen. Im Jahr 2011 wurden nach Aussetzen der Wehrpflicht etwa 400 Untersuchungen durchgeführt.“

Und wo findet zukünftig die Musterung statt?
Braun: „Nach der Schließung des Kreiswehrersatzamtes Gelnhausen werden medizinische Untersuchungen und psychologische Tests der Bewerberinnen und Bewerber für die militärischen   und zivilen Laufbahnen ab sofort in der Außenstelle Wiesbaden des Karrierecenters Mainz erfolgen.“


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