Regulärer Schulbetrieb: GEW fordert „Plan B“

Hessen
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Die GEW Hessen fordert anlässlich des Beginns des neuen Schuljahres Vorkehrungen des Landes für den Fall weiter steigender Infektionszahlen.



Maike Wiedwald, Vorsitzende der GEW Hessen, äußerte sich dazu wie folgt: „Wir vermissen noch immer einen ‚Plan B‘ des Kultusministers. Der Wunsch nach einer Rückkehr zum schulischen Normalbetrieb seitens vieler Eltern ist allzu verständlich. Aber angesichts der zuletzt deutlich angestiegenen Infektionszahlen, gerade bei Jüngeren, wird auch das kommende Schuljahr nach wie vor unter dem Vorzeichen der Corona-Pandemie stehen. In den Bundesländern, die bereits vor uns aus den Sommerferien zurückgekehrt sind, mussten bereits nach wenigen Tagen erste Schulen wieder geschlossen werden.“

Wie Ministerpräsident Volker Bouffier und Kultusminister Alexander Lorz heute mitgeteilt haben, hält Hessen an der geplanten Rückkehr zum schulischen Regelbetrieb fest. Somit sollen ab der kommenden Woche wieder alle Schülerinnen und Schüler in der vollen Klassen- und Kursstärke – ohne Einhaltung der Abstandsregelungen – an fünf Tagen die Woche unterrichtet werden. Den seit mehreren Wochen wieder deutlich ansteigenden Fallzahlen will die Landesregierung lediglich mit einer landesweiten Verpflichtung zum Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung an den Schulen begegnen, die jedoch nicht im Unterricht gelten soll. „Diese, allerdings spät getroffene Entscheidung schafft nun zumindest etwas Klarheit für die Schulen. Dennoch ist nach unserer Meinung nach wie vor auch an der Schule – wie in allen anderen gesellschaftlichen Bereichen – das Abstandsgebot das am besten geeignete Mittel, um Infektionsrisiken so gering wie möglich zu halten.“, so die Einschätzung von Maike Wiedwald.

Birgit Koch, ebenfalls Vorsitzende der GEW Hessen, bemängelte eine unzureichende Unterstützung der Schulen bei der Vorbereitung auf das neue Schuljahr unter Pandemie-Bedingungen: „Der Kultusminister plant weiter stur mit einer dauerhaften und flächendeckenden Rückkehr zum Regelbetrieb. Sollte das Infektionsgeschehen sich regional weiter zuspitzen, müssten die Gesundheitsämter gegebenenfalls weitergehende Maßnahmen anordnen, sagte der Kultusminister heute in Wiesbaden. In unseren Augen ist aber auch das Kultusministerium gefordert, Konzepte für diesen Fall zu entwickeln, anstatt einfach die Verantwortung abzuschieben. Die durchaus bestehenden Ansätze, das Recht auf Bildung auch bei Einschränkungen des Präsenzunterrichts zu verwirklichen, hätten schon viel weiter entwickelt werden müssen.“

Die angekündigte Anschaffung von digitalen Endgeräten mit Mitteln aus dem bundesweiten Sofortprogramm ist nach Einschätzung der GEW Hessen noch nicht weit vorangeschritten. Die meisten kommunalen Schulträger haben ihren Schulen bislang keine weiteren Endgeräte zur Verfügung gestellt. So mangelt es vor Ort nach wie vor an Tablets oder Notebooks, die den Schülerinnen und Schülern bei Bedarf für das erfolgreiche Lernen auf Distanz zur Verfügung gestellt werden könnten.

Die in dieser Woche eingeführte Möglichkeit für Lehrkräfte, sozialpädagogische Fachkräfte sowie für Erzieherinnen und Erzieher in Kindertagesstätten, sich regelmäßig auf Sars-CoV-2 testen zu lassen, wird von der GEW Hessen begrüßt. Dazu Birgit Koch: „Hiermit hat das Land zumindest eine der von uns schon vor mehreren Wochen aufgestellten Forderungen umgesetzt. Wir haben allerdings Rückmeldungen erhalten, dass es vielerorts noch an der Umsetzung hapert. So stehen einzelne Praxen, die von der Kassenärztlichen Vereinigung genannt werden, anscheinend überhaupt nicht für Tests zur Verfügung. Darüber hinaus soll die aktuelle Regelung bislang nur bis zum 8. Oktober gelten, wir benötigen eine solche Möglichkeit aber auf Dauer.“


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