Gemeinsamer Start mit Gottes Segen

Hessen
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Pfarrer Steffen Held beginnt am 1. Mai seine Arbeit als Dekan im Evangelischen Dekanat Dreieich-Rodgau.



Pröpstin Karin Held wird den 45-Jährigen zusammen mit dem neuen Dekanatssynodalvorstand (DSV) am Samstag, 29. Mai, 15 Uhr, offiziell ins Amt einführen und für den jeweiligen Dienst Gottes Segen zusprechen. Der Festgottesdienst wird per Livestream aus der Evangelischen Kirche Dudenhofen übertragen. „Nun gehen wir alle gemeinsam mit Gottes Segen an den Start“, freut sich Held, den die Synode des fusionierten Kirchenkreises Mitte Januar zum Dekan gewählt hatte. Er begreift sich als Teamplayer, scheut aber auch die umfangreichen Leitungsaufgaben nicht: Seit 2016 hatte er dem Dekanatssynodalvorstand (DSV) des Vorgängerdekanats Dreieich angehört.

Impulse setzen, Menschen zusammenführen

„Wir haben hier einen großen Schatz an engagierten haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden, und ich möchte mit ihnen zusammen Kirche gestalten und Verantwortung übernehmen.“ Das Dekanat solle dabei „bedeutsam sein, ohne wichtigzutun.“ Zu seinen Aufgaben zählt er es ebenso, Impulse zu setzen und Rahmenbedingungen zu definieren, wie auch Menschen zusammenzuführen und zu -halten, ihnen Vermittler und verlässlicher Ansprechpartner zu sein.

Fusions- und leitungserfahren

Der neue Dekan kennt die Region gut: Aufgewachsen in Frankfurt-Oberrad, studierte Held evangelische Theologie in Frankfurt und Marburg. Nach dem Vikariat an der ehemaligen Langener Stadtkirchengemeinde trat er 2005 seine erste Pfarrstelle in Bensheim-Auerbach an. 2007 wechselte er zurück nach Langen in die damalige Petrusgemeinde. Der Geistliche verfügt über wertvolle Erfahrungsschätze in Sachen Fusion und Leitung: Als Vorsitzender des Langener Kirchengemeindeverbandes hatte er den Vereinigungsprozess der vier dortigen Einzelgemeinden zu einer bis zum Jahr 2014 aktiv mitgestaltet. Anschließend bestimmte er als Kirchenvorstandsvorsitzender mit über die Geschicke der mit rund 8000 Mitgliedern größten Kirchengemeinde der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN). Seine offizielle Verabschiedung aus dem Dienst als Gemeindepfarrer ist für Sonntag, 11. Juli, vorgesehen.

Wertvolle Arbeit mit Jugendlichen

Die Arbeit mit Jugendlichen, so der Theologe, sei ihm mit der Zeit immer wichtiger geworden. So empfindet er auch seine Tätigkeit als Religionslehrer an der Dreieichschule, die er seit August 2018 ausübt, als große Bereicherung: „Die Fragen der Schüler fordern einen heraus“, stellt er fest. „Es ist eine gute Übung, sich Neuem gegenüber zu öffnen, nicht alles für selbstverständlich zu halten, das eigene Handeln zu erklären und immer wieder in Frage zu stellen.“

Festgottesdienst im Livestream

Für die Einführung in das neue Amt „wird Corona-bedingt leider keine große Gottesdienstfeier in der Kirche mit anschließendem Empfang möglich sein“, bedauert Dekanatspräses Dr. Michael Grevel. Umso wichtiger sei es den Verantwortlichen gewesen, dass alle Interessierten den Festgottesdienst mitverfolgen können, erklärt der Vorsitzende der Dekanatssynode und des Dekanatssynodalvorstandes. Ein Livestream über den Youtube-Kanal der gastgebenden Evangelischen Kirchengemeinde Dudenhofen macht das nun möglich. Zudem finden Interessierte später eine Aufzeichnung auf der Webseite des Dekanats.

„Mit froher Botschaft und guten Mutes in die Zukunft blicken“

Herausforderungen für die kommenden Jahre sieht Held im nachhaltigeren Wirtschaften sowie im landeskirchlichen Prioritätenprozess „ekhn2030“ und damit in der Frage, mit welchen Prioritäten die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau auf Grund von rückläufigen Mitgliederzahlen in die Zukunft gehen will. Auch wenn es nicht einfach werden wird, trotz knapperer Mittel eine lebendige Kirche zu bleiben, will er es zuversichtlich angehen: „Wenn unser Programm die frohe Botschaft ist, dann sollten wir auch guten Mutes und voller Gottvertrauen nach vorne schauen“, so seine Überzeugung. Die Digitalisierung werde in Zukunft weiterhin eine wichtige Rolle spielen, ist Steffen Held sicher. „In der Corona-Pandemie hat sich gezeigt, dass virtuelle Kommunikationskanäle große Chancen bergen, um kreative Angebote zu entwickeln, die auch Kirchenferne ansprechen“, führt er aus. Auch nehme er wahr, dass zunehmend ältere und bewegungseingeschränkte Menschen per Livestream an Gottesdiensten teilnehmen, während für Jüngere die Nutzung von Online-Angeboten so selbstverständlich sei, dass sich wiederum darüber Anknüpfungspunkte ergeben. „Natürlich lässt sich nicht alles virtuell lösen, aber ich hoffe, dass von diesen Aktivitäten einiges bleibt und in der Kirche auch für frischen Wind sorgt.“

„Den Menschen etwas zutrauen und Freiräume lassen“

Nach seinem Amtsverständnis wie nach seiner persönlichen Überzeugung könne viel Neues und Schönes entstehen, wenn die Kirche den Menschen etwas zutraue, ihnen Freiräume gebe. „Entscheidend ist, dass die Themen, die wir setzen, Lebensrelevanz haben“, betont Held. „Die Kirche muss sich einmischen und in der Gesellschaft etwas bewegen, nicht immer um sich selbst kreisen!“

Zur Person: Pfarrer Steffen Held

Steffen Held und seine Frau Sandra, Religionslehrerin und Konrektorin, leben mit Sohn Julian und Tochter Charlotte in Langen. Das Paar liebt das Theater und inszenierte in den vergangenen Jahren regelmäßig gemeinsam Stücke, die im Petrus-Gemeindehaus zur Aufführung kamen, sei es mit Jugendlichen oder bei besonderen Gottesdiensten wie zum Beispiel im Jubiläumsjahr 2017, in dem sie als Martin Luther und Katharina von Bora auftraten. In seiner Freizeit liest der Pfarrer gerne Krimis mit Lokalkolorit, freut sich über den derzeitigen Tabellenplatz der Frankfurter Eintracht, daneben zählen Rad- und Schifahren zu seinen Hobbys. Freunde des „Stöffchens“ kennen ihn als Urheber des „Petrusschoppens“: Der überzeugte Hesse keltert zusammen mit jungen Ehrenamtlichen den beliebten Apfelwein von heimischen Streuobstwiesen, dessen Verkaufserlös der Jugendarbeit der Gemeinde zugutekommt. Bisher gelangte der aktuelle Jahrgang immer im Pfarrhaus zur Reife – es ist davon auszugehen, dass sich auch im neuen Domizil des Dekans ein Plätzchen dafür finden wird.

Der Dekanatssynodalvorstand im Dekanat Dreieich-Rodgau

Dem derzeit zwölfköpfigen Dekanatssynodalvorstand gehören – bis zur Neukonstituierung der Synode im Gefolge der diesjährigen Kirchenvorstandswahlen – zusammen mit Präses Dr. Michael Grevel und Dekan Steffen Held folgende Personen an: Dr. Rainer Hollmann aus Seligenstadt als stellvertretender Präses sowie Dr. Markus Domschke (Rödermark-Urberach), Pfarrerin Silke Henning, Brigitte Jahn-Lennig (beide Neu-Isenburg), Pfarrerin Christina Koch (Rodgau-Dudenhofen), Rolf Müller (Langen), Bernhard Rücker (Rodgau/Nieder-Roden), Pfarrer Sven Sabary (Heusenstamm), Pfarrerin Sandra Scholz (Regionale Pfarrstelle Ökumene und Gesellschaftliche Verantwortung) und Ute Zanger (Dietzenbach). Sie übernehmen damit Verantwortung für die laufende Arbeit im Kirchenkreis. Das Bewerbungsverfahren zum Amt des stellvertretenden Dekans oder der stellvertretenden Dekanin läuft, eine Wahl wird voraussichtlich im Herbst stattfinden.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

online werben

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

vogler banner

Anzeige

vogler banner

Anzeige

Online Banner 300x250px MoPo 2