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Durch den neuen Hessischen Mindestwassererlass sind rund 70% der Wasserkraftwerke in ihrer Existenz bedroht. Dagegen wehren sich die Wasserkraftbetreiber mit der Aktion „Wasserkraft muss bleiben – stoppt die einseitige Umweltpolitik!“ und wurden dafür nun ausgezeichnet.

Die Arbeitsgemeinschaft Hessischer Wasserkraftwerke (AHW) erhält den renommierten Solarpreis 2021 für ihr außergewöhnliches Engagement für die Förderung und den Erhalt der Wasserkraft. Die Preisverleihung fand am Samstag, den 9.10.2021 im Rahmen einer feierlichen Zeremonie im Kunstmuseum in Bonn statt. EUROSOLAR, die Europäische Vereinigung für Erneuerbare Energien e.V., verleiht diesen Preis jährlich an herausragende Akteure der Energiewende. So wurde neben der AHW u. a. auch Luisa Neubauer als das „deutsche Gesicht“ von Fridays for Future mit dem Solarpreis geehrt. Bei seinen Dankesworten betont AHW-Vorsitzender Dr. Helge Beyer, der den Preis zusammen mit Vertretern des Hessischen Landesvereins zur Erhaltung und Nutzung von Mühlen e.V. und der Interessengemeinschaft Wasserkraft Fulda/Rhön in Empfang nahm, „Dieser Preis ist eine große Ehre für uns. Neben der Würdigung unserer Arbeit verleiht er uns vor allem Aufmerksamkeit für die Wasserkraft. Aufmerksamkeit, die sie leider nicht immer in dem Maße erfährt, die sie eigentlich im Zusammenhang mit dem Klimaschutz und der Energiewende verdient.“

Denn Wasserkraft ist die älteste Form der erneuerbaren Energieerzeugung, die schon seit Jahrhunderten an unseren Bächen und Flüssen genutzt wird. Sie ist damit auch Vorreiter der Energiewende und Wegbereiter für die Entwicklung der anderen Erneuerbaren. Vor allem ist Wasserkraft aber unverzichtbarer Bestandteil der Energiewende auf dem Weg zu einem auf 100% Erneuerbaren basierenden Energiesystem der Zukunft. Denn Strom aus Wasserkraft ist sauber und verlässlich. Er wird CO2-frei vollkommen klimafreundlich erzeugt und verfügt über das höchste CO2-Einsparungsvermögen aller Energieerzeugungsformen. Die stetige Verfügbarkeit macht zudem den Ausgleich der schwankenden Einspeisung von Wind- und Solarenergie möglich und stabilisiert die Netze. Durch die dezentrale Erzeugung werden die Energienetze entlastet. So können die Kosten des Netzausbaubedarfs zur Umsetzung der Energiewende in Deutschland um rd. 1 Mrd. € reduziert werden. Dabei ist Wasserkraft – anders als von den Vertretern einiger Umwelt- und Fischereiverbände behauptet – umwelt- und fischverträglich umsetzbar. Die Technologien und das Wissen zur Herstellung der Durchgängigkeit und Gewährleistung des Fischschutzes sind seit vielen Jahren vorhanden und haben sich in der Praxis bewährt. 

„So weit, so gut – möchte man meinen. Wäre da nicht die hessische Umweltpolitik, die mit einem sehr einseitigen, rein gewässerökologisch ausgerichteten Mindestwassererlass der Wasserkraft das Wasser zum Überleben nimmt.“ so Beyer. Mit der seit 2016 bestehenden Regelung wird das um die Mühlen herumzuleitende Wasser um das bis zu Drei- und Vierfache erhöht. Diese Wassermenge steht künftig nicht mehr für die CO2-freie Stromerzeugung zur Verfügung. Im Durchschnitt wird die Erzeugung so um rd. 20% reduziert. Etwa 70% der hessischen Wasserkraftanlagen sind dadurch akut in ihrer Existenz gefährdet, der Fortbestand der Wasserkraft als Ganzes in Hessen wird in Frage gestellt. Dabei ist der ökologische Nutzen des Mindestwassers äußerst gering, werden doch gerade einmal rd. 1% der hessischen Fließgewässerstrecken aufgewertet. „Der Preis ist daher nicht nur eine Anerkennung der Wasserkraft als wichtige Säule der Energiewende. Er ist auch ein Appell an die schwarz-grüne Landesregierung in Hessen, angesichts der enormen Herausforderungen des Klimaschutzes die Wasserkraft zu stärken, anstatt sie zu schwächen. Ein weiteres Mühlensterben darf es nicht geben,“ so Manfred Hempe von der IG Wasserkraft Fulda/Rhön. 

Dem haben sich die Wasserkraftbetreiber in Hessen mit der gemeinsamen Aktion „Wasserkraft muss bleiben – stoppt die einseitige Umweltpolitik!“ entgegengestellt. Mit vielfältigen zentralen und dezentralen Aktionen, wie Pressegesprächen, Anlagenbesichtigungen, Banneraktionen, Gesprächen mit Vertretern aus Politik und Verwaltung etc. ist es gelungen, die Anliegen der Wasserkraft in die Öffentlichkeit zu bringen. Die Aktion war ein voller Erfolg und die Resonanz überwältigend. Gerade diese gemeinsame Aktion ist es denn auch, die EUROSOLAR mit dem Solarpreis 2021 würdigt und unterstützt. Zwischenzeitlich haben sich auch erste politische Erfolge eingestellt: So wurden die Vertreter der Wasserkraft zur Evaluierung des Hessischen Mindestwassererlasses eingeladen und haben nun erstmals die Möglichkeit, sich hier einzubringen. Zum anderen wurde ein Förderprogramm für die Wasserkraft zur Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit in Aussicht gestellt. Das stimmt die Beteiligten zuversichtlich, die Wasserkraft in Hessen erhalten zu können, damit sie ihren wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Umsetzung der Energiewende leisten kann.

Foto (von links): Manfred Hempe (IG Wasserkraft Fulda/Rhön), Dr. Helge Beyer (Vorsitzender AHW), Stephan Schumm (Stellv. Vorsitzender HLM e.V.), Ralf Zinn (Vorstandsmitglied AHW), Dr. Ronald Steinhoff (Stellv. Vorsitzender AHW) bei der Preisverleihung am 9.10.2021.


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