An diesem Tag hat der Bund Planung, Bau, Betrieb, Erhaltung, Verwaltung und Finanzierung der Autobahninfrastruktur übernommen. Jetzt zieht die Autobahn GmbH des Bundes die erste Jahresbilanz.

Seit Jahresbeginn 2021 liegt die Verantwortung für die circa 13.000 Autobahnkilometer in Deutschland in der Hand des Bundes. Damit wurde nach über 70 Jahren Auftragsverwaltung der Bundesfernstraßen durch die Länder eine neue Epoche in der deutschen Autobahngeschichte eingeleitet. Dem voraus ging ein komplexer und in sehr kurzer Zeit umgesetzter Transformationsprozess.

Mit rund 1.560 Kilometern betreut die Niederlassung West derzeit das größte Autobahnbestandsnetz aller zehn Niederlassungen. Ulrich Neuroth, Direktor der Niederlassung West der Autobahn GmbH: "2021 war das mit viel Spannung erwartete Aufbaujahr unserer neuen Autobahngesellschaft. Hinter uns liegen arbeitsintensive Monate, doch gemeinsam haben wir deutschlandweit wie auch in unserer Region West neue Organisationsstrukturen, Prozesse und Arbeitsabläufe aufgebaut und unseren Teil dazu beigetragen, dass die größte Reform in der Geschichte der deutschen Autobahn umgesetzt werden konnte. Unser junges Unternehmen wächst beständig und wird Schritt für Schritt mit Leben und Aufgaben befüllt – auch wenn noch nicht alles perfekt ist und es insbesondere beim Personalaufbau noch viel zu tun gibt.“

Stephan Krenz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Autobahn GmbH, zeigt sich rückblickend zufrieden: „Entgegen aller Kritik und Schwarzmalerei gelang die Initialzündung der Autobahn GmbH zum geplanten Stichtag. Wir haben in kürzester Zeit enorme Herausforderungen gemeistert. Möglich wurde dieser Kraftakt durch den unermüdlichen Einsatz der Beschäftigten der Autobahn GmbH. Mit Herzblut und Sachverstand schafften die Autobahnerinnen und Autobahner ein unglaubliches Pensum. Diese Teamleistung hat sich gelohnt und lässt uns optimistisch ins nächste Jahr gehen.“

Der Rückblick auf das Jahr eins der Autobahn GmbH zeigt nüchtern auf, wo das junge Unternehmen laut einer Pressemitteilung inzwischen steht: Die beispiellose Transformation von 16 Bundesländern auf eine Bundes-GmbH sei in allen entscheidenden Bereichen nachweisbar geglückt. Klar sei aber auch, dass an einigen Stellen noch die Ärmel hochgekrempelt und Kärrnerarbeit erledigt werden müsse. Insbesondere gelte es, an Stellschrauben zu drehen, um maximale Effizienzen zu erzeugen und die Chancen der großen Reform voll auszunutzen.

Trotz Startphase unter extremen Bedingungen ist die Niederlassung West ein sicherer Perspektivengeber. Rund 150 Arbeitsplätze geschaffen. „Im ersten Jahr war es unser vorrangiges Ziel, alle Sanierungs- und Erhaltungsmaßnahmen, davon etwa 70 laufende Großprojekte, auf Vorjahresjahresniveau zu halten. Mit einem bis zum Jahresende investierten Bauvolumen von nahezu 340 Millionen Euro ist uns dies gelungen. Bis zu zwei Drittel unseres Baumumsatzes sollen in den nächsten Jahren auf Bauwerksinstandsetzungen und -erneuerungen entfallen. Alle Verkehrsteilnehmer können darauf vertrauen, dass der Erhalt einer leistungsfähigen Verkehrsinfrastruktur und ein moderater, bedarfsgerechter Ausbau oberste Priorität haben“, Ulrich Neuroth hervor. Mittlerweile ist die Belegschaft ist an den fünf Standorten in Montabaur, Darmstadt, Frankfurt/Gelnhausen, Wiesbaden und im saarländischen Neunkirchen auf fast 1.400 Personen angewachsen. Davon sorgen mehr als 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Autobahnmeistereien vor Ort für verkehrssichere Straßen. Der Start in die ersten Winter unter der Flagge der Autobahn GmbH sei zum Jahreswechsel 2020/21 erfolgreich verlaufen. Auch für die aktuell zweite Wintersaison sei der Betriebsdienst gut gerüstet.

Um alle Aufgaben und künftige Bau- und Sanierungsprojekte zu betreuen, möchte die Autobahn GmbH des Bundes ein sicherer, beruflicher Perspektivengeber sein. Seit ihrem Start hat die Autobahngesellschaft in der Region West circa 150 Stellen geschaffen. In den kommenden Monaten sind an allen Standorten weitere Neueinstellungen und Nachbesetzungen mit Fachkräften aus den Bereichen Bauingenieurwesen, Vermessung, Landespflege, Verwaltung vorgesehen. Auch der Bedarf an Straßenwärter/-innen bleibt hoch, Quereinsteiger sind willkommen. Zudem sollen in 2022 erstmals 22 Auszubildende als künftige Straßenwärter/-innen ausgebildet werden, Bewerbungen sind noch möglich.

Von Null auf Hundert im Streckennetz West – Brücken bleiben im Fokus
Dank der sehr guten Zusammenarbeit mit allen Beteiligten hat die NL West bereits fünf Wochen nach der komplexen und erfolgreichen Sprengung der Salzbachtalbrücke (A 66) Wort halten können: Seit wenigen Tagen rollt der Verkehr wieder ohne Einschränkungen über die instandgesetzte B263, auch Züge können noch vor Weihnachten wieder den Wiesbadener Hauptbahnhof ansteuern. Mit der Wiederinbetriebnahme von Zugstrecke und Bundesstraße wurden zugleich die Voraussetzung geschaffen, um jetzt mit den erforderlichen Baumaßnahmen zur Inbetriebnahme der neuen Schiersteiner Brücke durchzustarten. Dies betrifft die notwendigen Anbindungen auf der hessischen Seite bis zum Schiersteiner Kreuz, die aufgrund der Ereignisse an der Salzbachtalbrücke zeitlich nach hinten geschoben werden mussten. Endlich beendet werden konnte die Zwangspause auf der Baustelle am Autobahnkreuz Mainz-Süd (A 60/A 63). Dort haben seit Ende November die Bauaktivitäten wieder Fahrt aufgenommen. Im Frühjahr soll der Verkehr auf die fertiggestellte südliche Autobahnbrücke (FR Bingen-Frankfurt) umgelegt sein, anschließend folgen der Abbau der Behelfsbrücke sowie Abriss und Neubau der Nordbrücke. Mit dem Neubau der Saarbrücke (A 620/A 8) und den beiden Großtalbücken Pfädchengraben und Tiefenbachtal (A 61) im Hunsrück nehmen zwei weitere Großprojekte konkrete Form an. Dass nicht immer ein Ersatzneubau als einzige Alternative notwendig ist , beweisen beispielhaft die erfolgreich abgeschlossenen Sanierungen der Rheinbrücke Bendorf (A 48) und der Mühltalbrücke bei Ixheim (A 8). Beide Bauwerke sind für die kommenden Jahrzehnte jetzt bestens gerüstet. Bis zum Jahresende wurden im gesamten Niederlassungsgebiet an insgesamt 16 Brückenbauwerken Verstärkungs- bzw. Instandsetzungsmaßnahmen fertigstellt, dazu kommen drei (Ersatz)neubauten, die unter Verkehr genommen worden sind. Auch auf den Fahrbahnen sind zahlreiche Maßnahmen ausgeführt worden. Insgesamt wurden mehr als 70 Streckenkilometer in voller Breite saniert; davon sind rund 40 Kilometer grundhaft erneuert. Zusätzlich wurden auf einer Länge von rund 23 Kilometern einzelne Fahrstreifen im Streckennetz der Region West saniert. Um die Durchführung von Großraum- u. Schwertransporten sicherzustellen, sind im Jahr 2021 rund 80.000 Anträge (Anhörungen) mitbearbeitet worden. Diese Anzahl wird nach der planmäßigen Beendigung der hierfür geschlossenen Kooperationsvereinbarungen mit den Ländern Saarland, Hessen und Rheinland-Pfalz bis Ende 2022 signifikant ansteigen.

Wie die Autobahn der Zukunft aussieht
In einem Pilotprojekt ist in diesem Jahr auf der A 61 zwischen Boppard-Buchholz und Waldesch die Autobahn der Zukunft angestoßen worden. Der Fahrbahnabschnitt in Fahrtrichtung Köln wurde in der sogenannten Horizontal-Hybrid-Bauweise erneuert. Dabei ist der Überholfahrstreifen in Asphaltbauweise und die rechte Fahrspur samt Standstreifen in Form einer durchgehend bewehrten Betonfahrbahndecke (ohne Querfugen) hergestellt worden. Die Niederlassung West der Autobahn GmbH setzte mit dieser Bauweise im Streckennetz ein deutschlandweit einmaliges Verfahren fort, das gute Aussichten hat, in den nächsten Jahren zu den Standardbauweisen für hochbelastete Autobahnabschnitte zu werden. Drei Abschnitte der A 61 (jeweils rund 5 km) wurden bereits im Vorfeld in gleicher Bauweise, jedoch mit Querfugen im Betonabschnitt hergestellt.

Ausblick auf das Bauprogramm 2022
Das geplante Bauprogramm wird die Niederlassung West Anfang kommenden Jahres im Rahmen eines Pressetermins und einer umfassenden Medieninformation vorstellen.

Über die Niederlassung West
Zur Niederlassung West gehören eine in Montabaur integrierte Außenstelle, die drei hessischen Außenstellen Darmstadt, Frankfurt/Gelnhausen und Wiesbaden sowie eine weitere im saarländischen Neunkirchen. Hinzu kommen 22 Autobahnmeistereien. Mit einem Streckennetz von rund 1.560 Kilometern betreut die Niederlassung West das größte Autobahnbestandsnetz der Autobahn GmbH und eine Infrastruktur, die auf der West-Ost-Achse besondere Bedeutung für den europäischen Schwerlastverkehr hat, da sie die Benelux-Länder mit Ost- und südosteuropäischen Ländern verbindet. Zum Streckennetz gehören weitere 1.200 Kilometer an Rampen, die durch zahlreiche Anschlussstellen, 22 Autobahndreiecke und 19 Autobahnkreuze führen. Dazu gehören acht Tunnelanlagen, mehr als 2.000 Brücken und 400 Lärmschutzwände mit einer Gesamtlänge von 190 Kilometern.

Über die Autobahn GmbH des Bundes
Die 2018 gegründete Autobahn GmbH des Bundes verantwortet seit dem 1. Januar 2021 Planung, Bau, Betrieb, Erhaltung, Finanzierung und vermögensmäßige Verwaltung der Autobahnen und Fernstraßen in Deutschland. Mit 13.000 Kilometern Autobahn ist die Gesellschaft eine der größten Infrastrukturbetreiberinnen in Deutschland.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

online werben

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

vogler banner

Anzeige

vogler banner

Anzeige

Online Banner 300x250px MoPo 2