Digitalisierungsoffensive in der Arbeitsmarktförderung

Hessen
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Sozial- und Integrationsminister Kai Klose hat am Donnerstag das Sofortprogramm zur Krisenbewältigung vorgestellt, mit dem das Land Hessen soziale Folgen der Corona-Pandemie bekämpft.



Im Rahmen des Europäischen Sozialfonds (ESF) werden hierfür insgesamt 41 Millionen Euro investiert. „Wir unterstützen mit dem EU-geförderten Programm vor allem diejenigen, die den rasanten Wandel ohne individuelle Unterstützung kaum bewältigen können und stärken gleichzeitig die hessische Arbeitsmarktförderung“, erklärt Sozial- und Integrationsminister Kai Klose. Das umfangreiche Programm werde neue Perspektiven eröffnen und zu einer stabilen, nachhaltigeren und digitaleren Erholung des Arbeitsmarkts beitragen.

Trotz digitaler Förderschwerpunkte in den vergangenen Jahren erschweren weiterhin fehlende digitale Angebote und Kompetenzen sowie mangelnde technische Infrastruktur insbesondere ohnehin benachteiligten Menschen den Zugang zu Bildungsformaten. Die Pandemie hat diese bekannten Problemlagen verstärkt. Überdurchschnittlich häufig sind davon Personen mit niedriger Bildung, ohne abgeschlossene Berufsausbildung oder mit Migrationsgeschichte betroffen. Auch jungen Menschen fällt der Einstieg ins Arbeitsleben deutlich schwerer und Frauen erfahren verstärkt Nachteile am Arbeitsmarkt.

Soforthilfe für Hessen

Die Mittel in Höhe von 41 Millionen Euro stammen aus dem Programm REACT-EU („Recovery Assistance for Cohesion and the Territories of Europe“, „Aufbauhilfe für den Zusammenhalt und die Gebiete Europas“); sie stocken das Budget des ESF Hessen 2014 bis 2020 auf. Dabei ermöglicht die EU eine Vollfinanzierung förderfähiger Leistungen der bewilligten Vorhaben. Im Laufe des Jahres 2022 werden die zur Verfügung stehenden Mittel nach aktuellem Planungsstand noch einmal auf dann insgesamt rund 54 Mio. Euro erhöht. Die Projektlaufzeit endet Ende 2022.

Engagement der hessischen Arbeitsmarktförderung

Thematisch bilden die vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration konzipierten Schwerpunkte die zentralen gesellschaftlichen Transformationsprozesse um Digitalisierung, Migration und Nachhaltigkeit ab. So reichen die Projekte von der Sicherung und qualitativen Aufwertung des digitalen Lernens bei Bildungs- und Qualifizierungsträgern über die Förderung digitaler Kompetenzen von Benachteiligten bis zur Stärkung der Resilienz von Erwerbslosen und Beschäftigten. Zudem werden innovative Konzepte der beruflichen Sprachförderung und ein gelingender Übergang von der Schule in den Beruf gefördert.

Insgesamt 24 Projekte in Hessen werden aus REACT-EU-Mitteln gefördert. In 22 von 26 hessischen Landkreisen und kreisfreien Städten werden diese Maßnahmen ausgerollt. Sechs der geförderten Projekte sind hessenweit angelegt. „Indem wir mit REACT-EU 24 hessische Projekte unterstützen, setzen wir Impulse, die zu weiteren Förderungen überleiten“, ergänzt Minister Klose. Diese sind im Rahmen der neuen Förderperiode des Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+) ab Mitte 2022 möglich.

Leuchtturmprojekte

Die 24 Projekte umspannen alle Landesteile. Sie werden durch Kooperationen miteinander vernetzt. Einige Maßnahmen nehmen in der Förderkulisse eine Leuchtturmfunktion ein. Dies spiegelt sich in den angepeilten Zielen wie in der Fördersumme wider. Minister Klose stellte auf der Pressekonferenz zwei Projekte detaillierter vor: Die Digitale Regiestelle „digiLIFT“ und ein Kooperationsprojekt zu psychischer Gesundheit im Arbeitsleben.

Die Digitale Regiestelle „digiLIFT“ der digiFORT gGmbH, deren Entwicklung, Aufbau und Inbetriebnahme mit dem höchsten Förderbetrag unterstützt wird, wird den durch die Pandemie ausgelösten Digitalisierungsschub aufgreifen und die Arbeitsmarktförderung quantitativ und qualitativ auf ein neues Level heben. Das Projektziel ist, hessische Bildungs- und Qualifizierungsträger bedarfsorientiert mit der notwendigen technischen Infrastruktur auszustatten. Über Qualifizierungen werden die Digitalkompetenz Mitarbeitender von Bildungs- und Qualifizierungsträgern ausgebaut und so innovative, nachhaltige, digitale Arbeitsmarktförderung ermöglicht.

Ebenfalls hessenweit wirkt das zweiteilige Projekt „Psychische Gesundheit Arbeitswelt Hessen“, das die Stiftung Deutsche Depressionshilfe umsetzt, um die psychische Gesundheit von Beschäftigten und Menschen in Arbeitslosigkeit zu stabilisieren und zu stärken. Zum einen zielt dabei ein „Psychosoziales Coaching“ in bis zu elf hessischen Jobcentern in Kooperation mit regionalen Versorgungseinrichtungen darauf, dass psychische Erkrankungen Leistungsbeziehender zuverlässig erkannt und kompetent behandelt werden, so dass sich ihre Chancen für eine Rückkehr in den Arbeitsmarkt maßgeblich verbessern. Zum anderen wird in dem zweiten Teilprojekt „Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz in Hessen“ in Kooperation mit hessischen Unternehmen ein Bündel an Maßnahmen umgesetzt, das Führungskräfte, Interessenvertretungen und Beschäftigte mit Blick auf psychische Erkrankungen sensibilisiert und informiert sowie bei Bedarf Schulungen und Coachings ermöglicht. Personen, die von psychischen Beeinträchtigungen bzw. Erkrankungen betroffen sind, erhalten dadurch die Möglichkeit, ihren Arbeitsplatz zu behalten bzw. aus ihrer Krankheit zurückzukehren.

Status quo und Zukunft

Der Startschuss für die Projekte wurde bereits im Oktober 2021 erteilt. Mit Beginn des neuen Jahres ist der Großteil der Projekte von der Planung in die Umsetzungsphase gewechselt. Das bedeutet: Überall in Hessen wird konstruktiv an der Überwindung der Pandemie-Folgen gearbeitet. Kai Klose: „Das ist ein wichtiger Erfolg und zugleich ein gutes Fundament für die weitere Arbeit. Mit Hilfe der europäischen Mittel setzen wir hessenweit Impulse. Die Projekte sind innovativ und digital, sie bieten neue Lösungsansätze und stellen Beispiele guter Praxis für ganz Hessen bereit. Ich bin davon überzeugt, dass sie weit über 2022 hinaus wirken.“

Ausführliche Informationen zum Programm REACT-EU und zu den 24 hessischen Förderprojekten sind abrufbar unter: https://arbeitswelt.hessen.de/foerder-initiative-react-eu/


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