„Wir haben keine Signale, die auf eine deutliche Verschlechterung hinweisen“, sagte der Minister am Freitag nach einem Besuch bei dem momentan unter Treuhänderschaft der Bundesnetzagentur stehenden, zur GAZPROM Germania gehörenden Kasseler Gashandelsunternehmen WINGAS. „Gleichwohl kann sich die Lage täglich ändern. Deshalb beobachten wir die Situation sehr genau.“ 

WINGAS gehört zu den größten Erdgasversorgern Europas und kommt in Deutschland auf einen Marktanteil von rund 20 Prozent. Zu den Kunden gehören Stadtwerke, regionale Gasversorger, Industriebetriebe und Kraftwerke. Seit April steht GAZPROM Germania und damit auch die WINGAS unter Treuhänderschaft der Bundesnetzagentur. Geschäftsführer Peter Scherger sowie der von der Bundesnetzagentur eingesetzte Generalbevollmächtigte Dr. Egbert Laege informierten den Minister über die aktuelle Situation des Unternehmens und die Lage auf dem Erdgasmarkt.  

„Deutschlands Gasspeicher füllen sich wieder, im Schnitt liegt der Füllstand inzwischen wieder über 40 Prozent“, sagte Al-Wazir. Deutlich niedriger sind die Füllstände jedoch noch bei den drei Speichern, die über die ebenfalls in Kassel ansässige und zu GAZPROM Germania gehörende Astora betrieben werden und die im letzten Jahr nicht gefüllt wurden. Al-Wazir wies auf das neue Gasspeichergesetz hin, das am 1. Oktober eine Quote von 80 Prozent Füllstand vorschreibt: „Das Gesetz schreibt jetzt vor, dass rechtzeitig mit der Einlagerung begonnen werden muss, um in den Winter mit vollen Speichern zu gehen.“  

„Die Auswirkungen eines Gasmangels auf Industrie und gewerbliche Wirtschaft wären mit Sicherheit erheblich. Das gestern im Bundestag und heute im Bundesrat beschlossene novellierte Energiesicherungsgesetz gibt dem Staat jetzt zwar erheblich mehr Möglichkeiten, um in einer Mangelsituation eingreifen zu können, trotzdem wäre das mit schweren ökonomischen Verwerfungen verbunden“, sagte der Minister. „Deshalb hoffen wir, dass es dazu nicht kommt. Auch den rund 250 Beschäftigten der WINGAS wünsche ich das.“ 

Al-Wazir wertete die derzeitige Situation als Beleg für die Dringlichkeit des Ausbaus der erneuerbaren Energien und eines effizienten Umgangs mit Energie: „Hessen hat dazu in den vergangenen Jahren große Anstrengungen unternommen und ist neben Schleswig-Holstein das einzige Bundesland, in dem das Ziel einer Ausweisung von zwei Prozent der Landesfläche für Windenergie bereits erfüllt ist. Wind, Sonne und andere erneuerbare Quellen tragen mehr als die Hälfte zur hessischen Stromerzeugung bei. Energiesparen und der effiziente Umgang mit Energie waren immer schon richtig, sind aber in der aktuellen Lage das Gebot der Stunde. Jeder und jede kann kurzfristig und mit einfachen Mitteln dazu beitragen, den Energieverbrauch zu senken.“ 

WINGAS liefert seinen Kunden weiterhin zuverlässig die vertraglich vereinbarten Gasmengen. „Unser vorrangiges Ziel bleibt es, die Versorgung unserer Kunden sicherzustellen und unsere vertraglichen Lieferverpflichtungen zu erfüllen“, sagte WINGAS-Geschäftsführer Peter Scherger. Die durch die von Russland verhängten Gegensanktionsmaßnahmen gegen die GAZPROM Germania Gruppe ausbleibenden Gasmengen werden in vollem Umfang an verschiedenen europäischen Handelspunkten beschafft.  

„WINGAS ist eines der wichtigsten Energieunternehmen in Deutschland und leistet einen bedeutenden Beitrag zur Versorgungssicherheit. Hauptziel unserer Anstrengungen ist die Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit in Deutschland und Europa und insbesondere die Vorbereitung auf den nächsten Winter“, erläuterte der Generalbevollmächtigte Dr. Egbert Laege. „Das tun wir in enger Abstimmung mit der Bundesnetzagentur, und wir sind ein großes Stück vorangekommen, damit die GAZPROM Germania diese Aufgabe wahrnimmt.“


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