Allein aus dem evangelischen Dekanat Dreieich-Rodgau werden sich an Fronleichnam 120 Personen auf dem Weg machen, um im Rahmen des Festivals vier Tage lang Gemeinschaft zu pflegen und sich unter dem Motto „Heute. Zusammen. Für Morgen!“ Gedanken zu machen über soziale Gerechtigkeit, nachhaltiges Leben, digitales Zusammenleben, Glauben und Identität.

„Es ist bisher die größte Gruppe, mit der wir zum Jugendkirchentag anreisen“, erklärt Dekanatsjugendreferent Boris Graupner. Zusammen mit zehn haupt- und ehrenamtlichen Betreuern begleitet er 75 Konfirmandinnen und Konfirmanden aus verschiedenen Kirchengemeinden des Dekanats. Übernachtet wird unter den geltenden Hygienebestimmungen in einer Schule.

Vier Tage Spiel und Spaß

Die Teilnehmenden können sich auf vier Tage Konzerte, Workshops, Jugendgottesdienste, Spiel- und Sportangebote freuen. Insgesamt umfasst das Programm mehr als 230 Punkte, die sich alle nach ihren jeweiligen Vorlieben zusammenstellen können. Ein Höhepunkt ist die „Konfi-Rallye“, die in diesem Jahr aus der größten Gemeinde der Landeskirche kommt: Nach dem Grundgedanken „Was wäre, wenn…?“ hat die Langener Gemeindepädagogin Nadja Hepp zusammen mit 20 Jugendlichen und jungen Erwachsenen insgesamt zehn Stationen konzipiert, verteilt auf die drei Themenparks „Futuranien“, „Digitopia“ und „Identitown“. Angemeldet sind 60 Gruppen à zehn Konfirmandinnen und Konfirmanden, den besten Teams winken Preise.

Rallye durch alle Themenparks

„Als mich Robert Mehr vom Zentrum Bildung der EKHN fragte, ob ich das mit ihm zusammen übernehmen möchte, habe ich sofort zugesagt“, so die Leiterin des Jugendtreffs „Café 46“ im evangelischen Petrus-Gemeindehaus. Fünf der Stationen betreut die erfahrene Erlebnispädagogin mit ihrem Team aus Ehrenamtlichen, eine weitere übernehmen die beiden Dekanatsjugendreferenten mit ihrer Crew. Hepp ist begeistert von dem Festival: „Nach dieser langen Corona-Pause stellt es für junge Menschen eine Möglichkeit dar, in entspannter Atmosphäre auf Gleichgesinnte zu treffen“, ist die 42-Jährige überzeugt. „Gleichzeitig bietet sich die Chance, Jugendliche wieder für ehrenamtliche Mitarbeit in ihrer Kirchengemeinde zu begeistern.“

Was wäre, wenn alle zusammenhalten würden?

Gemeint sind solche wie Laura Bendt: Die Langenerin wirkte an der Konfi-Rallye mit und verrät: „Der Wettbewerb ist abwechslungsreich, an jeder Station kann man neue Sachen erfahren und Rätsel lösen. Es ist für jeden etwas dabei. Besonders lustig finde ich den ‚Kobold-Lauf‘. Frei nach der Fragestellung ‚Was wäre, wenn wir alle zusammenhalten würden?‘ müssen die Teams in der Hocke mit aneinander gebundenen Beinen in einer bestimmten Zeit Hindernisse überwinden.“ Die 15-jährige Teamerin freut sich darauf, zum ersten Mal einen Jugendkirchentag zu erleben. „Es geht dabei nicht nur um Kirche, sondern um vieles mehr: um Spaß, Teamwork, Freundschaft und darum, neue Leute kennenzulernen und eine Zeit zu erleben, die man positiv in Erinnerung behält.“

Einfach mal ausprobieren

Ein „alter Hase“ ist ihr Mitstreiter Christopher Spelten: „2016, als Konfirmand bei meinem ersten Jugendkirchentag, wusste ich noch nicht, was mich erwarten würde. Damals hat mich vor allem das Gemeinschaftsgefühl fasziniert, das der komplette Event ausgestrahlt hat. Zwei Jahre später, 2018 in Weilburg, habe ich erstmals bei der Konfi-Rallye mitgemacht und dadurch die Stadt kennengelernt.“ Nun entwickelte der 19-Jährige aus der Sterzbachstadt die diesjährige Konfi-Rallye mit. „In den letzten Monaten haben wir uns viel Mühe gegeben, die Module so interessant wie möglich zu gestalten. Wir haben uns Gedanken zu einem sehr wichtigen Thema gemacht und wollen Denkanstöße geben. Am wichtigsten ist uns aber, dass die Jugendlichen Spaß an den Spielen und Aufgaben haben, die wir ihnen stellen. Als ehemaliger Teilnehmer empfehle ich, es einfach mal auszuprobieren. Ich wusste damals auch nicht, wie interessant es werden würde und war am Ende sehr begeistert.“

Kreativstation und „Gute-Nacht-Andachten“

Insgesamt 35 haupt- und ehrenamtlich Mitwirkende aus dem Dekanat Dreieich-Rodgau bespielen verschiedene Punkte auf dem Gelände am Rhein, darunter eine Kreativstation im Themenpark „Futuranien“. Darüber hinaus bieten sie „Gute-Nacht-Andachten“ abends im Freien zum offiziellen Programmende an.

Herausfinden, was du glaubst und was nicht

„Ich finde es fantastisch, dass jetzt wieder Gemeinschaft gelebt werden kann, angefangen bei großen Jugend-Gottesdiensten, die mehrere Hundert Menschen im Freien zusammen feiern, bis hin zu gemeinsamen Abenden, die für viele Teilnehmende ein Highlight darstellen“, sagt Carsten Preuß. Gemeinsam mit seinem Kollegen Boris Graupner hatte der Dekanatsjugendreferent im Vorfeld junge Menschen dazu eingeladen, „mit Freundinnen und Freunden, Gott und neuen Bekannten zu feiern und herauszufinden, was du glaubst und was nicht“.

In Gemeinschaft Kirche ganz neu erleben

„Während des Jugendkirchentags wird vielen jungen Menschen erst bewusst, dass die Kirche viel größer ist als ihre Heimatgemeinde vor Ort, dabei viel facettenreicher und lebendiger, als sie das oft kennen“, weiß Preuß aus Erfahrung. Darüber hinaus trage das Gefühl, einer großen Gemeinschaft anzugehören, zu einer Selbstvergewisserung bei: „Wenn ich merke, ich bin mit meinem Glauben nicht alleine, bekommt der Begriff ‚Gemeinde‘ eine ganz neue Bedeutung.“

Hintergund: Der Jugendkirchentag der EKHN

Seit 2002 veranstaltet die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) alle zwei Jahre einen Jugendkirchentag. Er richtet sich vor allem an Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 13 bis 17 Jahren. Nach einer coronabedingten Online-Version 2020 findet die Veranstaltung in diesem Jahr vom 16. bis 19. Juni wieder live statt. Das Treffen in Gernsheim am Rhein im Kreis Groß-Gerau steht unter dem Motto „Heute. Zusammen. Für Morgen!“. Ab 7,50 Euro gibt es Ein-, Zweitages- oder Dauerkarten. Weitere Informationen unter www.jugendkirchentag.de.

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Was wäre, wenn kein Plastik mehr im Meer schwimmt? Beim Probelauf versuchen Ariana, Marlene, Leonie und Tillmann vom Café 46-Team (von links), mit vereinten Kräften Plastikdeckel aus dem Wasser zu fischen. (Foto: Nadja Hepp)


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