Bildung für nachhaltige Entwicklung in Hessen

Hessen
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Trotz Corona gab es in Hessen mehr Teilnehmende bei den Projekten des Umweltministeriums zur Klimabildung.



Die Teilnehmer*innenzahl außerschulischer Aktionen zur Klimabildung des Umweltministeriums ist in den letzten Jahren von 3.800 im Jahr 2018 auf 12.700 in 2021 gestiegen. In 2019 konnten sogar 15.700 interessierte Teilnehmer*innen gezählt werden, so die Antwort des hessischen Umweltministeriums auf eine Kleine Anfrage von Martina Feldmayer, Sprecherin für Umwelt- und Klimaschutz der GRÜNEN Landtagsfraktion.

„Kinder und Jugendliche haben längst erkannt: Wir dürfen die Klimakrise auch während Corona nicht vernachlässigen und müssen weiter engagiert dagegen vorgehen. Dabei stehen wir für den Ansatz:  Bildung von Anfang an. Schon bei den ganz Kleinen können wir viel erreichen“, sagt Feldmayer. Dass Wissensvermittlung auch spielerisch gelingt, zeige zum Beispiel „Schorni on Tour“ bei dem Schornsteinfegermeister und Energieberater Uwe Nenzel den Kindern spielerisch Tipps und Infos rund um alltägliche Energie-, Strom- und Wassereinsparungen sowie Klimaschutz und Abfallbeseitigung vermittelt. Wissen sei der Schlüssel zum Handeln, daher sei es richtig, dass die Förderung von Netzwerken und Projekten von BNE (Bildung für nachhaltige Entwicklung) mehr Aufmerksamkeit bekommt.

„Außerschulische Bildung heißt auch Demokratieförderung, um rechtsextremer Hetze, der Leugnung des menschengemachten Klimwandels sowie Falschbehauptungen entgegnen zu können. Wir dürfen nicht zulassen, dass Klimaschutzaktivitäten von Rechten und Extremisten diskreditiert oder mit pseudowissenschaftlichen Argumenten Zweifel an der Klimakrise gestreut werden. Daher ist es gut, dass das Thema nun bei den Bildungsangeboten des Umweltministeriums, im BNE-Netzwerk sowie den Umweltbildungszentren in die Bildungsarbeit aufgenommen wurde.“ 

Bildung für nachhaltige Entwicklung und außerschulische Bildung vernetzt Themen und arbeitet fächerübergreifend. „Das ist gut so, denn der Erhalt unserer Lebensgrundlagen ist die Basis von allem. Es muss überall in unsere Überlegungen und die Wissensvermittlung einfließen.“ Für die laufenden Projekte des HMUKLV zur Klima- und Ernährungsbildung stehen rund 1,9 Millionen Euro zur Verfügung. Für den BNE-Pakt – einem Abkommen zwischen der hessischen Landesregierung und 15 außerschulischen und regionalen Umweltbildungs- und Nachhaltigkeitszentren der 2020 geschlossen wurde – wurden in den Jahren 2020 und 2021 in Summe 420.000 Euro bereitgestellt.

Die vier hessischen Jugendwaldheime in Trägerschaft der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald bekommen eine institutionelle Förderung von bis zu 140.000 Euro jährlich. Wald-Klimabildung von Hessenforst, Wald-Klimakisten, Schulungen, Waldforen und vieles mehr findet im Lernort Wald statt: Feldmayer: „Diese hervorragenden außerschulischen Lernorte sind geeignet, um Natur-, Klimabildung vor Ort direkt zu erleben. Wer einmal gesehen und erfahren hat, wie unser Wald unter der Klimakrise leidet, geht mit einem anderen Bewusstsein durchs Leben und ist eher geneigt, sein Handeln in Richtung Klimaschutz auszurichten. Deshalb ist es wichtig, dass wir über eine verlässliche Finanzierung ein größtmögliches Spektrum anbieten, um viele Menschen abzuholen und für den Klima- und Umweltschutz zu begeistern. Nur so können wir unseren Planeten für künftige Generationen lebenswert bewahren. Wir stärken mit der außerschulischen Klimabildung Kinder und Jugendliche. „Aber natürlich muss sich auch die Generation, die hauptverantwortlich für die Klimakrise ist, dafür einsetzen, schnellstmöglich die Treibhausgasemissionen zu reduzieren, um der jungen Generation noch Gestaltungsspielraum und einen lebenswerten Planeten zu hinterlassen.“


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