„Antisemitische Äußerungen dürfen nicht geduldet werden“

Hessen
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„Antisemitische Äußerungen, in welcher Form auch immer, dürfen nicht geduldet werden. Es ist wichtig, sie zu erkennen und zu bekämpfen, weltweit.“



Das betonen die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), Dr. Beate Hofmann, und der Präses der Landessynode, Dr. Michael Schneider, angesichts des Antisemitismus-Eklats auf der documenta. Ob etwas als antisemitisch zu beurteilen ist, hänge nicht vom jeweiligen Kontext ab. „Auch wenn sich manchen Künstlerinnen und Künstlern der documenta fifteen nicht erschließt, dass sie in ihren Werken antisemitische Klischees bedienen, ist es richtig, diese aus der Ausstellung zu entfernen“, so Bischöfin und Präses. Dass dies auf der gegenwärtigen documenta nötig wurde, sei in hohem Maße ärgerlich.

Die Kurator*innen und Künstler*innen der documenta fifteen seien angetreten mit dem Anspruch, einen Beitrag zum postkolonialen Diskurs zu leisten und damit zur kritischen Aufarbeitung kolonialistischer Denk- und Verhaltensmuster, die zu den dunklen Seiten gerade der europäischen Geschichte gehören. „Wir, auch als Kirche, sind angewiesen auf solche Herausforderungen“, macht Bischöfin Hofmann deutlich. Die eindeutige Absage an alle Formen des Antisemitismus schränke die Freiheit der Kunst nicht ein, sondern müsse Teil des postkolonialen Diskurses werden und sei notwendige Voraussetzung für die Auseinandersetzung mit dieser Kritik an unserer Lebenspraxis. Gleichzeitig bewahre sie davor, alle Künstlerinnen und Künstler unter einen antisemitischen Generalverdacht zu stellen. 

„Ich hoffe sehr, dass im weiteren Verlauf der documenta fifteen Gelegenheit sein wird, aufeinander zu hören und miteinander ins Gespräch zu kommen“, so Bischöfin Hofmann. Präses Schneider ergänzt: „Und ich hoffe, dass es gelingt, sich der postkolonialen Kritik zu stellen und die notwendige Auseinandersetzung mit Antisemitismus zu fördern – im postkolonialen Diskurs sowie in Kunst, Kirche und Gesellschaft insgesamt. Das gilt für die documenta und darüber hinaus."


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