Gesundheitsrisiko Radon: Unsichtbar und unterschätzt

Hessen
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So mancher hat noch nie davon gehört und doch kann es überall auftreten und zum Gesundheitsrisiko werden: Die Rede ist von Radon.



Das radioaktive Edelgas ist nach dem Rauchen eine der wichtigsten Ursachen für Lungenkrebs. Vor allem in Innenräumen können sich – bei entsprechendem Untergrund – schnell hohe Konzentrationen ansammeln. „Radon kommt auch bei uns in Hessen vor und es kann vereinzelt zu Überschreitungen des einschlägigen Referenzwerts kommen. Radonschutz und die Aufklärung der Bevölkerung sind deshalb eine wichtige Aufgabe“, so Staatsministerin Priska Hinz (Grüne).

Um diese Aufklärung zu leisten, veranstalten das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) und das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUKLV) am 6. Juli 2022 im Roncalli Haus in Wiesbaden das Hessische Radonsymposium. In zwölf Vorträgen unter dem Motto „Radon - von der Datenerhebung und Forschung zum Verbraucherschutz“ beleuchten die Referentinnen und Referenten – allesamt Expertinnen und Experten auf Ihrem Gebiet – verschiedene Aspekte des Themas, von der Entstehung von Radon über aktuelle Forschungsarbeiten bis hin zum Gesundheits- und Verbraucherschutz. Ein kleiner Fokus wird dabei auf den Zusammenhang von Geologie und Radon gerichtet. Staatsministerin Priska Hinz und HLNUG-Präsident Prof. Dr. Thomas Schmid werden ein Grußwort an die Gäste richten. Abgerundet wird die Veranstaltung durch eine Poster-Ausstellung und mehrere Informationsstände.

„Radon entsteht beim Zerfall von Uran in Gestein und Boden unter uns, überall“, sagt Schmid. „Insofern ist es folgerichtig, dass sich das HLNUG auch der Aufgabe widmet, diese Zusammenhänge zu untersuchen, Informationen und Daten zu erheben und die gewonnenen Erkenntnisse nutzbar zu verbreiten.“

Wissenschaftliche Erkenntnisse über Radon in konkrete, allgemein verständliche Handlungsempfehlungen zu übersetzen, ist auch dem Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) ein Anliegen. „Das Bundesamt für Strahlenschutz setzt sich seit langem für den Schutz vor Radon ein – mit eigener Forschung und mit Informationen für Bürgerinnen und Bürger“, betont BfS-Präsidentin Dr. Inge Paulini, die die Vortragsreihe mit einer Keynote eröffnen wird. „Beispielsweise helfen unsere bundesweiten Radon-Karten bei einer ersten Einschätzung des Radon-Risikos in der eigenen Region. Wir möchten vermitteln: Es lohnt sich, sich über Radon zu informieren und etwas gegen Radon zu tun. Sie schützen damit Ihre Gesundheit und die Ihrer Familie.“

Die hochrangige Besetzung des Hessischen Radonsymposiums zeugt von der Bedeutung des Themas und dem nachdrücklichen Anliegen aller Beteiligten, für das von Radon ausgehende Gesundheitsrisiko zu sensibilisieren und die Möglichkeiten zum Schutz vor Radon aufzuzeigen. Mit Blick auf das Thema Radonschutz gibt das HLNUG im Rahmen des Symposiums auch sogenannte Exposimeter an Interessierte ab, mit denen die Radonbelastung in Innenräumen ermittelt werden kann.


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