Heißer Sommer: Gottesanbeterin in Hessen etabliert

Hessen
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Die Europäische Gottesanbeterin (Mantis religiosa) profitiert derzeit sehr von den heißen Tagen und der langanhaltenden Trockenheit.



Die anhand ihrer eindrucksvollen Fangbeine gut erkennbare Fangschrecke kann inzwischen nicht mehr nur im Mittelmeerraum, sondern auch in Hessen beobachtet werden. Das derzeitige trockene und warme Sommerwetter ist für die Gottesanbeterin und ihren Nachwuchs extrem günstig. Um die Verbreitung des Insektes nachzuvollziehen, ist das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) auf Meldungen von Bürgerinnen und Bürgern angewiesen. Dazu kann jede und jeder seine Beobachtungen online übermitteln.

Der räuberische Lauerjäger kann verschiedene Farben tragen, zartgrün, strohfarben oder braun – so kann sich die Gottesanbeterin an die Vegetation, die sie umgibt, anpassen. Diese Tarnung dient nicht nur als Schutz vor Fressfeinden, sie kann so auch „aus dem Nichts“ schnell zuschlagen und ihre Beute fangen. Mit einer Größe von bis zu siebeneinhalb Zentimetern sind die Weibchen größer und massiger als die Männchen. Die Weibchen haben zudem eine besondere Eigenart: Während oder nach der Paarung im Spätsommer kann es passieren, dass das Männchen vom Weibchen verspeist wird.

In den vergangenen Jahrzehnten hat die Gottesanbeterin Ihr Territorium kontinuierlich nach Norden erweitert. 2006 konnten erstmals etablierte Vorkommen im Landkreis Bergstraße nahe der Ruine Starkenburg in Heppenheim nachgewiesen wurden. Im Sommer 2021 wurden mit insgesamt 107 verifizierten Meldungen in Hessen etwa genauso viele Funde der Gottesanbeterin wie im Vorjahr erfasst – das Insekt scheint sich in weiten Teilen Südhessens wohlzufühlen und immer mehr zu etablieren. Durch die vielen Meldungen aufmerksamer und interessierter Bürgerinnen und Bürger konnte die Gottesanbeterin in den letzten Jahren in allen südlichen Kreisen bis hoch in die Wetterau, den Kreis Limburg-Weilburg und den Lahn-Dill-Kreis nachgewiesen werden.


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