Den mit 5.000 Euro dotierten ersten  Platz belegte der Kreisverband Marburg-Gießen des Deutschen Roten Kreuzes. Auf den Plätzen zwei (3.000 Euro) und drei (2.000 Euro) folgten der Regionalverband Mittelhessen der Johanniter-Unfallhilfe und der Kreisverband Hochtaunus des Deutschen Roten Kreuzes. Im Rahmen der Veranstaltung in Wetzlar stellte Innenminister Peter Beuth gemeinsam mit Norbert Fischer, Präsident des Landesfeuerwehrverbandes Hessen sowie Oliver Meermann, Vorsitzender der Johanniter-Unfall-Hilfe, einen neuen Katastrophenschutz-Film der 2019 initiierten Kampagne „1+1=2 – eine starke Verbindung“ vor, mit der das Land gemeinsam mit seinen Partnern auf das Spannungsfeld zwischen Ehrenamt und Beruf aufmerksam macht.

„Der Katastrophenschutz in Hessen wird fast ausschließlich von ehrenamtlich tätigen Personen getragen. Die immense Schlagkraft des Hessischen Katastrophenschutzes haben die Helferinnen und Helfer bei den Einsätzen im Rahmen der Flutkatastrophe im Juli 2021 in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, bei den Waldbränden in Griechenland im August 2021 oder auch bei der Errichtung der Notunterkünfte für ukrainische Geflüchtete im Frühjahr 2022 bewiesen. Ohne den großartigen Einsatz der rund 23.000 Ehrenamtlichen in den mehr als 680 Einheiten würde unser ehrenamtliches System der nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr zusammenbrechen. Wie vielfältig und kreativ dieses Engagement aber auch abseits der eigentlichen Einsatzlagen ist, zeigen die eingereichten Bewerbungen um den Katastrophenschutzpreis 2022. Den diesjährigen Preisträgern gratuliere ich sehr herzlich und bedanke mich bei allen Bewerbern für den großartigen Einsatz“, so Innenminister Peter Beuth.

„Die Einheiten des Hessischen Katastrophenschutzes leisten Jahr für Jahr Herausragendes, um den Schutz der Bürgerinnen und Bürger bestmöglich zu gewährleisten, aber eben auch um sich und ihre Arbeit öffentlichkeitswirksam darzustellen und um Nachwuchs zu werben. Der Katastrophenschutzpreis ist eine schöne Gelegenheit, die wertvolle Arbeit der Hilfsorganisationen wie auch der Feuerwehren darzustellen“, so AG-KatS-Vorsitzender Oliver Meermann von der Johanniter-Unfall-Hilfe.

Finaler Baustein ergänzt breites Kampagnen-Portfolio

Zudem stellte der Innenminister gemeinsam mit den weiteren Partnern den neuen Katastrophenschutz-Film inklusive weiterer Werbematerialien vor, der die Kampagne „1+1=2 – eine starke Verbindung“ sinnvoll ergänzt. Das breite Kampagnen-Portfolio, auf das sämtliche Feuerwehren und Katastrophenschutz-Einheiten in Hessen kostenfrei zugreifen können, umfasst nunmehr verschiedene Filme, Plakate und Rollups sowie Informationsflyer.

„Neben den bestehenden gesetzlichen Freistellungsregelungen für ehrenamtliche Einsatzkräfte ist es wichtig, dass in den Betrieben, die selbstverständlich auch auf ihre Arbeitskräfte angewiesen sind, ein Verständnis und eine gewisse Sensibilität für die Belange des Brand- und Katastrophenschutzes sowie der ehrenamtlichen Einsatzkräfte herrscht. Nur so kann ein Klima der gegenseitigen Wertschätzung gedeihen. Deshalb haben wir die Kampagne „1+1=2 – eine starke Verbindung“ ins Leben gerufen, der wir heute mit dem Katastrophenschutzfilm und weiteren Motiven ihre finalen Bausteine hinzufügen und den Feuerwehren und Katastrophenschutz-Einheiten somit ein breites Portfolio zur kostenfreien Nutzung vor Ort zur Verfügung stellen“, so Innenminister Peter Beuth.

„Diese Kampagne ist ein schönes Beispiel dafür, wie Land, AG Katastrophenschutz und Landesfeuerwehrverband gemeinsam versuchen, Probleme an der Basis aufzunehmen und mit landesweiter Gültigkeit ein Konzept erarbeiten, wie dieses Problem gelöst werden kann. Natürlich könnten wir uns auf den Standpunkt stellen, dass die Freistellung für Einsatztätigkeiten und weitere Aufgaben bei der Freiwilligen Feuerwehren gesetzlich geregelt sind. Wir sehen aber sehr wohl eben auch die Probleme der Arbeitgeber – gerade in Zeiten eines sich verstärkenden Fachkräftemangels. Insofern ergänzt die Kampagne die gesetzliche Regelung sinnvoll und zielführend“, so LFV-Präsident Norbert Fischer.

Ehrenamtsförderung: Land investiert jährlich rund 3,2 Millionen Euro

Neben umfangreichen Investitionen in die Ausstattung und Ausbildung der ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen hat das Land seine Angebotspalette im Bereich der Ehrenamtsförderung in den vergangenen Jahren deutlich erweitert und die Anerkennungskultur weiter ausgebaut. Mittlerweile investiert das Land rund 3,2 Millionen Euro jährlich, davon fließen allein 2,4 Millionen Euro in die Auszahlung der Anerkennungsprämie für langjährige Einsatzkräfte im Brand- und Katastrophenschutz.

Zudem investiert das Land in die Förderung von Schul- und Integrationsprojekten, in Brandschutzerziehungsmaterial, das Feuerwehren hessenweit kostenlos zur Verfügung gestellt wird, sowie in das Starterpaket für Feuerwehranwärter.

Investitionen in den Brandschutz sollen bis 2024 auf mindestens 45 Millionen steigen

Hessen unterstützt das Engagement in den Feuerwehren auch abseits der Ehrenamtsförderung bereits seit Jahren mit Rekordmitteln. Dabei wurde das Budget von Jahr zu Jahr angehoben. 2021 betrug die Garantiesumme 42 Millionen Euro. In diesem Jahr stellt die Landesregierung 43 Millionen Euro zur Verfügung, davon allein rund 20 Millionen Euro für die Förderung von kommunalen Feuerwehrfahrzeugen und -häusern.

Die Gewinner: Katastrophenschutzpreis 2022

  1. Platz

DRK Kreisverband Marburg-Gießen mit Projekt „Katastrophenalarm in Klemmbaucity“

Der DRK Kreisverband Marburg-Gießen hat mithilfe der Stop-Motion-Technik verschiedene Filme mit unterschiedlichen Situationen des Bevölkerungs- und Katastrophenschutzes konzipiert und gedreht. Die Filme werden u.a. in Erste-Hilfe-Kursen gezeigt und sollen der Bevölkerung die persönliche Notfallvorsorge näherbringen und die gezielt in der Katastrophenschutzausbildung zum Einsatz kommen sollen, um einsatztaktische Prinzipien sowie die Aufgaben verschiedener Einheiten zu vermitteln.

Themen der Filme

      • Ablauf einer Evakuierung (Bevölkerungsaufklärung, Katastrophenschutz-Ausbildung)
      • Ablauf einer Notfallsituation, unterschiedliche Versionen für verschiedene Zielgruppen, Kinder und Erwachsene
      • Bevölkerungsaufklärung, Erste-Hilfe-Kurse
      • Ich packe mein Notgepäck
      • Bevölkerungsaufklärung
      • Großschadenslage Zugunglück
      • Ausbildung im Katastrophenschutz
  1. Platz

Johanniter Unfallhilfe Regionalverband Mittelhessen mit dem Projekt „Konzept Niederschwellige medizinische Versorgung in Gebieten zerstörter Infrastruktur“

Der Regionalverband Mittelhessen der Johanniter-Unfallhilfe hat ein Konzept eingereicht, welches den Einsatz eines Sanitätszuges bei zerstörter Infrastruktur erläutert und beim Einsatz in den Hochwassergebieten 2021 bereits erfolgreich erprobt wurde. Das Konzept stellt die für einen autarken mehrtägigen Einsatz notwendigen Einsatzmittel vor. In der Bewerbung schilderte der Regionalverband lebhaft den Einsatz im Ahrtal 2021 und beschreibt detailliert die Ausgangslage und die Lage vor Ort, sowie die Herausforderungen, die beim Einsatz aufkamen. Daraus resultiere anschließend ein das nun entstandene Konzept.

  1. Platz

DRK Kreisverband Hochtaunus mit dem Projekt „Ergänzungssatz Betreuungszug“

Der DRK Kreisverband Hochtaunus hat ein Konzept zur Vereinheitlichung und Strukturierung von Einsätzen der Betreuungszüge erarbeitet. Dieses Konzept ist auf die neuen Herausforderungen an Hygiene angepasst und ist modular einsetzbar, es besteht aus mehreren beschrifteten und vorgepackten Kisten, um auch bei kleineren Einsätzen schneller die entsprechenden Mittel zur Verfügung stellen zu können. Dabei wurden vor allem neue Fähigkeiten in den Bereichen Verpflegung und Hygiene ausgeweitet.


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