„Resozialisierung ist Kernaufgabe des sozialen Rechtsstaates“

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Der Hessische Minister der Justiz Prof. Dr. Roman Poseck (CDU) hat in einem feierlichen Rahmen offiziell Regierungsdirektorin Mareike Knappik in ihr neues Amt als Leiterin der Justizvollzugsanstalt Frankfurt IV eingeführt und die bisherige Leiterin der Justizvollzugsanstalt Frankfurt IV, Leitende Regierungsdirektorin Nora Stang-Albrecht, verabschiedet.



Stang-Albrecht ist seit vergangenem Sommer Leiterin der Justizvollzugsanstalt (JVA) Frankfurt III.

Der Hessische Justizminister Prof. Dr. Roman Poseck würdigte im Rahmen der Amtswechselfeier zunächst Frau Leitende Regierungsdirektorin Nora Stang-Albrecht: „Sehr geehrte Frau Stang-Albrecht, Sie sind bereits seit über zwanzig Jahren in der hessischen Justiz tätig und davon überwiegend im hessischen Justizvollzug. Ihr erfolgreicher Werdegang zeigt, dass Sie in unterschiedlichen Stationen, wie in der JVA Butzbach, im Hessischen Ministerium der Justiz und in der JVA Wiesbaden bereits früh und schnell einen guten Überblick über den hessischen Justizvollzug insgesamt, aber auch über die jeweiligen Besonderheiten der Justizvollzugsanstalten gewinnen konnten. Im Jahr 2016 wurden Sie zur Leiterin der JVA Frankfurt IV bestellt – zunächst kommissarisch und ab dem 13. September 2016 auch offiziell. Von April 2016 bis August 2021 haben Sie hier als Anstaltsleiterin wichtige Akzente gesetzt. Diesen erfolgreichen Weg haben Sie fortgeführt und sind nun seit dem 1. August 2021 Leiterin der JVA Frankfurt III und bereichern den hessischen Vollzug von dort aus. Für Ihr großes Engagement und Ihre hohe Leistungsbereitschaft möchte ich mich von ganzem Herzen bedanken. Damit meine ich nicht etwa nur Ihre Zeit als Leiterin der JVA Frankfurt IV, sondern Ihre gesamte Laufbahn in der hessischen Justiz. Sie haben bisher viel bewegen können und ich bin zuversichtlich, dass Sie auch noch viele Projekte anstoßen werden.“

„Mit Frau Regierungsdirektorin Mareike Knappik haben wir eine hervorragende Nachfolgerin als Anstaltsleitern für die JVA Frankfurt IV gewinnen können. Auch Sie haben Ihre Karriere nach Ihrem zweiten Staatsexamen im Januar 2009 als Assessorin im Justizvollzug begonnen. Danach waren Sie in der JVA Frankfurt III zunächst Vollzugsabteilungsleiterin, bevor Sie an das Hessische Ministerium der Justiz und an die JVA Butzbach abgeordnet wurden. Im Januar 2014 folgte eine Versetzung an die JVA Dieburg und Sie wurden stellvertretende Anstaltsleiterin. Diese berufliche Entwicklung prädestiniert Sie für das Amt der Anstaltsleiterin in der JVA Frankfurt IV. Ihr beruflicher Werdegang zeugt klar von Ihrem engagierten und ausgesprochen erfolgreichen Wirken. Dabei haben Sie sich immer ganz besonders für die Ausbildung der Anwärterinnen und Anwärter eingesetzt. Liebe Frau Knappik, mit Ihrem Wissen und Ihrer Erfahrung sind Sie hervorragend geeignet für die besonderen Herausforderungen, die eine Anstalt wie die JVA Frankfurt IV mit sich bringt. Ich sehe das Gustav-Radbruch-Haus bei Ihnen in den besten Händen – aber vor allem auch deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ich bedanke mich für Ihr bisheriges Engagement und wünsche Ihnen auch weiter viel Erfolg“, so Hessens Justizminister Roman Poseck an die neue Anstaltsleiterin gerichtet.

„Liebe Frau Stang-Albrecht, liebe Frau Knappik, ich freue mich, dass Ihnen diese zwei Leitungspositionen in der JVA Frankfurt III und Frankfurt IV übertragen wurden. Mit Ihnen sind die beiden Justizvollzugsanstalten hervorragend für die kommenden Herausforderungen gerüstet. Eine wird sein, gut qualifiziertes Personal für den hessischen Justizvollzug zu finden. In dem Entwurf des Doppelhaushalts 2023/2024 sind fast 500 zusätzliche Stellen für die hessische Justiz, davon 43 neue Stellen für den Justizvollzug vorgesehen. Damit sorgen wir für mehr Personal, das dringend benötigt wird. Meine Besuche in den Justizvollzugsanstalten haben gezeigt, wie schwierig diese Tätigkeit ist und was die Bediensteten täglich für hervorragende Arbeit leisten. Sie tragen im Vollzug wesentlich dazu bei, die rechtsstaatliche Ordnung zu sichern. Dies bedarf eines hohen Verantwortungsbewusstseins. Eine wichtige Tätigkeit, für die wir zusätzliches Personal gewinnen wollen“, sagte Prof. Dr. Roman Poseck während der Amtswechselfeier.

Die Justizvollzugsanstalt Frankfurt IV wurde mit ihrer Eröffnung am 23. November 1959 in Erinnerung an und zu Ehren von Prof. Gustav Radbruch anlässlich dessen 10. Todestages nach ihm benannt. Gustav Radbruch, der große Rechtsphilosoph, wollte vor allem die Wiedereingliederung des Straftäters in die Gesellschaft durch individuelle Hilfe und Maßnahmen bewirken. Hessens Justizminister erklärte dazu: „Das breite Spektrum an den aktuellen Behandlungsangeboten in dieser Frankfurter JVA zeigt, dass diese Verpflichtung auch praktische Umsetzung findet. Den Inhaftierten werden schulische und berufliche Maßnahmen sowie Weiterbildungsmaßnahmen angeboten. Beispielsweise sind der Erwerb des Europäischen Computerpasses mit Abschlusszertifikat sowie die Qualifizierungsmaßnahme zum Erwerb des Flurförderzeugscheins, der umgangssprachlich auch bekannt ist als Staplerschein, möglich. Letzterer wird zum Fahren eines Gabelstaplers benötigt – und den kann man nicht überall machen.“

Seit Anfang August 2022 bis Ende Dezember 2022 wird mit dem diakonischen Werk Offenbach-Dreieich erstmals das Projekt „Übergangsmanagement für zu einer Geldstrafe verurteilten Personen im hessischen Justizvollzug (ÜM-EFS)“ durchgeführt. Ziele des Projektes sind die Verkürzung der Inhaftierung, die aufgrund einer Ersatzfreiheitsstrafe erfolgt ist, die Vermeidung erneuter (Ersatz-)freiheitsstrafen, eine individuelle Entlassungsvorbereitung und die Verbesserung der Lebenssituation durch existenzsichernde Maßnahmen (Arbeit/Beschäftigung, Lebensunterhalt/Finanzen, Wohnsituation, soziale Beziehungen, rechtliche/psychosoziale Situation).

„Auch mit diesem aktuellen Projekt sehe ich die Ursprungsüberlegungen bei der Planung der JVA Frankfurt IV in die Tat umgesetzt. Das zeigt deutlich, dass der Name `Gustav-Radbruch-Haus` kein bloßes Etikett ist, sondern es wird von den engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Leben gefüllt. Besonders erfreulich ist, dass in der hiesigen JVA Konzepte regelmäßig durch die Anstaltsleitung und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter überdacht und auf neue Entwicklungen hin angepasst werden. Resozialisierung ist und bleibt eine Kernaufgabe des sozialen Rechtsstaates“, führte der Minister abschließend aus.


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