Dr. Marcus Rohrbach, international anerkannter Wissenschaftler auf dem Gebiet des Lernens an der Schnittstelle von Bilderkennung und Sprache, erhält eine LOEWE-Spitzen-Professur. Dr. Anna Rohrbach wird ihre hervorragende Arbeit zu Mensch-Maschine-Interaktionen mit einer LOEWE-Start-Professur fortsetzen. Hessens Forschungsförderprogramm LOEWE stellt für die Ausstattung der Spitzen-Professur drei Millionen Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren bereit; für die Start-Professur sind zwei Millionen Euro über sechs Jahre vorgesehen. Das hat die LOEWE-Verwaltungskommission auf Basis einer Empfehlung des LOEWE-Programmbeirats beschlossen.

„Künstliche Intelligenz ermöglicht immer mehr Anwendungen in unserem alltäglichen und beruflichen Leben. Allerdings fehlt ihr noch die Selbsterkenntnis, was sie kann und was nicht – und auch die Kommunikation zwischen Mensch und Maschine muss weiterentwickelt werden. Mit Dr. Marcus Rohrbach und Dr. Anna Rohrbach holen wir ein Forscher-Ehepaar von den USA nach Hessen, das mit seiner Arbeit auf dem Gebiet der Informatik und der geplanten Integration in das Hessische Zentrum für Künstliche Intelligenz hessen.AI den schon jetzt sehr starken Forschungssektor Künstliche Intelligenz in Darmstadt weiter voranbringen wird“, erklärt Wissenschaftsministerin Angela Dorn (Grüne). „Der Wettbewerb um die besten Köpfe hat sich deutlich verschärft – und gerade KI-Expertinnen und Experten sind nicht nur an Hochschulen und Forschungsinstituten, sondern auch in Wirtschaftsunternehmen international gefragt. Mit den LOEWE-Professuren können wir gefragte Forschende nach Hessen holen oder auch hier halten. Die LOEWE-Unterstützung gibt den Geförderten großen Freiraum für ihre Forschungsideen und unterstützt so die Spitzenforschung in Hessen dabei, Lösungen für die Herausforderungen unserer Gesellschaft zu entwickeln.“

Prof. Dr. Tanja Brühl, Präsidentin der TU Darmstadt, betont: „Ich freue mich sehr, dass wir mit der Unterstützung des Landes Hessen durch die LOEWE-Förderung zwei renommierte Wissenschaftler:innen für die TU Darmstadt und hessian.AI gewinnen konnten. Beide Kolleg:innen werden die KI-Spitzenforschung in Hessen ausgezeichnet verstärken.“

Dr. Marcus Rohrbach wechselt vom Facebook-Unternehmen Meta an den Fachbereich Informatik der TU Darmstadt. Zentrale Forschungsfrage seiner LOEWE-Spitzen-Professur ist, wie Künstliche Intelligenz zuverlässiger werden und an Selbsterkenntnis gewinnen kann. Wenn eine Person mit Sehbehinderung zum Beispiel wissen will, ob die Ampel grün ist, ist es essenziell, dass die KI die richtige Antwort weiß oder angibt, dass sie diese Frage nicht beantworten kann, anstatt eine falsche Antwort zu geben. Damit man KI in Zukunft vertrauen kann, wird Dr. Rohrbach symbolische und implizite Verfahren nutzen, um neuartige KI-Modelle zu entwickeln, die zuverlässig handeln.

Dr. Anna Rohrbach verlässt die University of California, um an der TU Darmstadt ihre Arbeiten fortzusetzen. In der LOEWE-Start-Professur widmet sie sich der Frage nach einer natürlicheren Kommunikation zwischen Mensch und KI. Menschen verlassen sich auf vor allem auf das Sehen und die Sprache, um die Welt wahrzunehmen und miteinander zu kommunizieren. Dr. Anna Rohrbach möchte an der TU Darmstadt KI-Modelle entwickeln und erforschen, die ähnliche Fähigkeiten wie der Mensch haben: Multimodale KI soll mit Menschen kommunizieren können, in der Realität verankert sein und von Sprache lernen können. Dies soll zu einer menschenzentrierteren, effektiveren und vertrauenswürdigen Multimodalen KI führen.

Mit LOEWE-Spitzen-Professuren können exzellente, international ausgewiesene Forschende für fünf Jahre zwischen 1,5 und 3 Millionen Euro bekommen. Sie wurden bisher vergeben an:

  • Prof. Dr. Iryna Gurevych, Arbeitsgebiet „Ubiquitäre Wissensverarbeitung“ am Fachbereich Informatik der Technischen Universität Darmstadt. Die Professorin lehrt und forscht seit 2006 an der TU Darmstadt in der automatischen Sprachverarbeitung und künstlichen Intelligenz.
  • Prof. Dr. Stefan G. Hofmann, Arbeitsgebiet „Translationale klinische Psychologie“ an der Philipps-Universität Marburg. Er zählt auf dem Gebiet der Stimmungs- und Angststörungen zu den einflussreichsten Forschenden in seinem Fach.
  • Prof. Dr. Sandra Ciesek, Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt und Professorin für Medizinische Virologie an der Goethe-Universität Frankfurt. Mit ihrem Team arbeitet sie daran, SARS-CoV-2 und COVID-19 zu verstehen, Nachweisverfahren zu optimieren sowie wirksame Angriffspunkte für Medikamente zu finden.
  • Prof. Dr. Haya Shulman, LOEWE-Spitzenprofessorin am Fachbereich Informatik der Goethe-Universität in Frankfurt, leitet die Abteilung Cybersecurity Analytics and Defenses am Fraunhofer-Institut SIT in Darmstadt und koordiniert den Forschungsbereich Analytics Based Cybersecurity am Nationalen Forschungszentrum für angewandte Cybersicherheit ATHENE. Sie entwickelt Methoden dafür, unsere Gesellschaft vor Cyberangriffen zu schützen.
  • Prof. Dr. Susanne Herold, Professorin für Infektionskrankheiten der Lunge an der Justus-Liebig-Universität Gießen und Abteilungsleiterin des Schwerpunkts Infektiologie des Universitätsklinikums in Gießen, ist eine der Schlüsselfiguren der Lungenforschung. Sie und ihr Team untersuchen die Interaktion von Viren und Bakterien mit ihrem Wirt, um daraus bessere Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten entwickeln zu können.
  • Prof. Dr. Andreas Fischer-Lescano, Arbeitsgebiet „Just Transitions“ am Fachbereich Humanwissenschaften, Institut für Sozialwesen der Universität Kassel. Unter seiner Leitung will die Universität ein „Kassel Institute for Sustainability“ aufbauen, um ihren Profilbereich „Umwelt und Nachhaltigkeit“ zu stärken.

LOEWE-Start-Professuren richten sich an exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einem frühen Stadium ihrer Karriere, die mit einer Ausstattung von bis zu zwei Millionen Euro für den Zeitraum von sechs Jahren für den Wissenschaftsstandort Hessen gewonnen oder hier gehalten werden. Bisher wurden solche Professuren vergeben an:

  • Prof. Dr. Crispin Lichtenberg untersucht an der Philipps-Universität Marburg Verbindungen des Elements Bismut, mit dessen Hilfe sich chemische Reaktionen in Gang setzen lassen, die sonst nicht oder nur unter hohem Aufwand möglich wären.
  • Prof. Dr. Timo Richarz, seit 2019 Professor für Algebraische Geometrie und Zahlentheorie am Fachbereich Mathematik der TU Darmstadt, erforscht unter anderem, wie Mathematik das Internet sicherer machen kann.
  • Prof. Dr. Martin Hebart arbeitet an der Justus-Liebig-Universität Gießen im Bereich der Wahrnehmungsforschung. International sichtbar sind seine Beiträge zur Verknüpfung von Verhaltens- und Hirndaten mit künstlicher Intelligenz

Detaillierte Informationen zu allen LOEWE-Professuren gibt es auf unserer Website.


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