Radschnellweg FRM3 Wiesbaden-Frankfurt: Favorisierte Streckenvariante

Beispiel für einen Radschnellweg, hier FRM1 Frankfurt-Darmstadt bei Egelsbach, mit den Kommunen auf der Strecke der Vorzugsvariante FRM3. Bildnachweis: Regionalverband FrankfurtRheinMain

Hessen
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Das Projekt Radschnellweg zwischen Wiesbaden und Frankfurt (FRM3) kommt immer weiter ins Rollen.



Nun hat der Regionalverband FrankfurtRheinMain im Zuge der laufenden Machbarkeitsstudie eine favorisierte Streckenvariante herausgearbeitet und diese den Kommunen im planungsbegleitenden Lenkungskreis vorgestellt. Rouven Kötter, Erster Beigeordneter und (SPD) und Mobilitätsdezernent des Regionalverbandes freute sich über guten Fortschritt bei diesem Projekt: „Mit der Festlegung der Vorzugstrasse des FRM3 haben wir ein wichtiges Etappenziel auf dem Weg zur nachhaltigen Mobilität und damit zur Umsetzung der Verkehrswende im Rhein-Main-Gebiet erreicht.“ Er hob den hohen Stellenwert der Bürgerbeteiligung in dem Planungsprozess hervor: „Uns ist es wichtig, einen verträglichen und akzeptierten Radschnellweg zu bauen. Deshalb legen wir großen Wert auf die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger, deren Ortskenntnisse und Detailwissen in den Planungsprozess eingeflossen sind.“

In den vergangenen Monaten hatte das Kölner Fachplanungsbüro SSP Consult GmbH im Auftrag des Regionalverbandes die unterschiedliche Streckenvarianten der einzelnen Abschnitte für den FRM3 analysiert und verglichen. Neben den zwei Hauptvarianten nördlich und südlich der Bundesautobahn A66 beziehungsweise der Bahntrasse identifizierten die Fachleute insgesamt 13 Untervarianten. So flossen auch alternative Linienführungen in die Untersuchung mit ein. Aus all diesen Daten entstand eine fachgutachterliche Empfehlung für den geeignetsten Linienverlauf einer möglichen Vorzugsvariante.

Insgesamt befuhr das Team des Planungsbüros über 120 Kilometer an Strecke und dokumentierte diese für den weiteren Planungsprozess. Ergänzend zu diesen Untersuchungen veranstaltete der Verband eine öffentliche Onlinebeteiligung und mehrere Beratungen mit Fachleuten aus Kommunen und Fachbehörden. Eingeflossen sind in diesen Prozess zahlreiche wertvolle Hinweise und Stellungnahmen aus der breiten Öffentlichkeitsbeteiligung sowie aus einer Vielzahl von Gesprächen mit Interessengruppen und den betroffenen Gemeinden. Für die einzelnen Variantenabschnitte gab es sechs Bewertungskriterien, die der Gegenüberstellung dienten. In Abstimmung mit den Ergebnissen der Onlinebeteiligung lag ein besonderes Augenmerk auf Direktheit, Komfort und die Konfliktfreiheit der geplanten Radschnellverbindungen.

Im planungsbegleitenden Lenkungskreis begrüßten die Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen die Vorlage der Vorzugsvariante und damit auch das Voranschreiten der Planung. Der Tenor war, dass es weiterhin Ziel sein muss, eine Variante zu finden, die auf absehbare Zeit realisierbar und umsetzbar ist. So soll die Situation für Radfahrende zwischen Frankfurt und Wiesbaden verbessert werden kann. Eine weitere Erkenntnis aus dem Lenkungskreis: Im dicht besiedelten Rhein-Main-Gebiet gibt es keine einfachen Lösungen und von allen Seiten sind Kompromisse nötig.

Jetzt, da die Vorzugsvariante mit einer Gesamtlänge von ca.30km identifiziert ist, kann die Entwicklung der Maßnahmen und die genaue Potenzialermittlung starten. In diesen Planungsschritten geht es darum, auf kleinräumiger Ebene detaillierte Lösungen für die Streckenführung zu erarbeiten. Außerdem ist geplant, die Vorzugsroute noch einmal öffentlich zu präsentieren und vorzustellen. Bürgerinnen und Bürger können Stellung zur Route nehmen und Änderungswünsche oder Bedenken äußern. Ende des Jahres sollen die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie auf dem Tisch liegen.

Ausführliche Informationen zum Radschnellweg FRM3 gibt es auf der Projektwebseite unter der Adresse http://www.machbarkeitsstudie-frm3.de. Dort sind eine ausführliche Beschreibung der favorisierten Streckenvariante, Kartenmaterial sowie Infos zum Planungsprozess zu finden. Unter der Projektmailadresse besteht die Möglichkeit, bis Ende des Jahres zur Vorzugstrasse Stellung zu nehmen.

Verlauf der Vorzugstrasse

Wiesbaden

Von Wiesbaden ausgehend beginnt die Trasse am Gustav-Stresemann-Ring östlich des Hauptbahnhofs. Eine Fortführung über den Ring in die Viktoriastraße wird aktuell in Erwägung gezogen. Der weitere Verlauf orientiert sich an der Bahntrasse der Ländchesbahn und soll den geplanten Haltepunkt „Ostfeld“ einbinden. Über Feldwege wird die Vorzugsvariante direkt nördlich entlang der US Army-Base geführt und soll auf Höhe der Anschlussstelle Wiesbaden-Nordenstadt als Neubau parallel der bestehenden Bahntrasse verlaufen.

Hochheim/Hofheim/Flörsheim/Kriftel/Hattersheim

Die Trasse führt entlang der geplanten Wallauer Spange. Bis zum Gemeindegebiet der Stadt Flörsheim verläuft die Trasse weiterhin südlich der Bundesautobahn A66. Sie wechselt dann im Bereich der Anschluss-Stelle Hofheim a.T. auf die Nordseite der A66, um dann über die parallel der Autobahn verlaufenden Wirtschaftswege die Stadt Kriftel zu erschließen. Kurz vor dem Neubaugebiet „Krifteler Wäldchen“ ist wiederum die Querung der A66 in südliche Richtung vorgesehen, so dass auch die Gemeinde Hattersheim im Nordosten direkt angebunden werden kann.

Frankfurt

Die geplante Führung entlang der Höchster-Farben-Straße ist weiter durch Alt Höchst vorgesehen, wird aufgrund der sehr begrenzten Platzverhältnisse mit einem Abstrich in der Querschnittsbreite der Radschnellverbindung einhergehen müssen. Abseits des Kraftfahrzeugverkehrs in Nied verläuft der Radschnellweg zwischen den beiden S-Bahn Strängen, was eine neue Brücke über die Nidda notwendig macht. Von dort wird die Trasse über die Oeserstraße und über den verkehrsberuhigten und bereits weitestgehend ausgebauten Denisweg bis zur Frankenallee geführt. Hier ist ein Durchbruch des Bahndamms geplant, so dass die Führung bis zum Güterplatz über diese verhältnismäßig wenig stark belastete Alleestraße möglich ist. Hier endet der Radschnellweg und wird in die vorhandene Radnetzstruktur der Stadt Frankfurt eingebunden.

Weitere Infos

  • Für die Radschnellverbindung FRM3 haben im Dezember 2020 die Städte Frankfurt am Main, Hochheim, Kriftel, Hattersheim, Wiesbaden,der Main-Taunus-Kreis und der Regionalverband eine Absichtserklärung für die Realisierung einer Radschnellverbindung unterzeichnet.
  • Die Städte Hofheim und Flörsheim wurden später in den Prozess mit eingebunden. Für die Verbindung zwischen Wiesbaden und Frankfurt wurde ein hohes Nutzungspotential ermittelt.
  • Für bis zu 2100 Radfahrende am Tag kann dieser Weg ein weiterer Anreiz sein, ihr Gefährt zu nutzen. Vor allem richtet sich das Angebot an die vielen Berufspendler im Rhein-Main-Gebiet. Hinzu kommen Binnen-, Freizeit-, Einkaufs- und Ausbildungsverkehre, so dass hier ein sehr hoher Bedarf für eine Radschnellverbindung besteht.
  • Das Fachplanungsbüro SSP Consult GmbH (Köln) hat den Auftrag, zusammen mit dem Regionalverband und den beteiligten Kommunen die Machbarkeitsstudie für diesen Korridor zu erarbeiten. Für einen neutral gestalteten und moderierten Beteiligungsprozess ist das Unternehmen Kokonsult (Frankfurt am Main) mit an Bord.

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Beispiel für einen Radschnellweg, hier FRM1 Frankfurt-Darmstadt bei Egelsbach, mit den Kommunen auf der Strecke der Vorzugsvariante FRM3. Bildnachweis: Regionalverband FrankfurtRheinMain

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Vorzugsvariante der Radschnellverbindung Wiesbaden-Frankfurt (FRM3). Bildnachweis: SSP Consult Beratende Ingenieure GmbH


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