Hessen unterstützt Opferhilfevereine

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Hessen verfügt über ein bundesweit vorbildliches und mittlerweile flächendeckend ausgebautes Netz von justiznahen Vereinen, die Opfer, Zeuginnen und Zeugen von Straftaten sowie mittelbar Betroffene kostenlos durch hierfür speziell geschulte Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter professionell beraten.



Der Verein „Trauma- und Opferzentrum Frankfurt e.V." wurde 2001 gegründet. Er hat die Aufgabe, Opfern von Straftaten, Katastrophen und sonstigen traumatischen Ereignissen schnelle Hilfe anzubieten. Das Beratungsangebot konzentriert sich auf die Stadt Frankfurt, wird aber auch von Ratsuchenden aus den umliegenden Kreisen sowie aus dem ganzen Bundesgebiet in Anspruch genommen. 

„Wer Opfer von Gewalt und Straftaten wird, ist nicht allein. Betroffene und ihre Angehörigen müssen von der Gesellschaft und vom Staat bestmöglich unterstützt werden, um körperliche und seelische Verletzungen bewältigen zu können. Der hessischen Landesregierung ist es ein wichtiges Anliegen, in dieser Situation zu unterstützen und die Rechte der Opfer weiter zu stärken. Das Land Hessen ist im Bereich der Opferhilfe sehr gut aufgestellt. Wir verfügen über ein vorbildliches Netz an Opferberatungsstellen, die flächendeckend in Hessen engagiert und professionell betrieben werden. Diese Opferhilfeeinrichtungen beraten und unterstützen Opfer sowie Zeuginnen und Zeugen von Straftaten sowie deren Angehörige und Vertrauenspersonen. Die Unterstützung erfolgt unabhängig davon, um welches Delikt es sich handelt und ob die Betroffenen Anzeige erstattet haben. Die Opferhilfen sind eng mit der Justiz verbunden und gehören an ihren Standorten fest zum Justizangebot dazu. Das Trauma- und Opferzentrums e.V. Frankfurt arbeitet mit der bereits seit 30 Jahren bestehenden Zeugenberatung am Landgericht Frankfurt zusammen. Diese Kooperation hilft Zeuginnen und Zeugen in dieser schwierigen Situation und unterstützt sie auch während der Gerichtsverhandlung“, erklärte der Hessische Justizminister Roman Poseck (CDU) bei seinem heutigen Besuch im Trauma- und Opferzentrum e.V. Frankfurt anlässlich der Übergabe des Zuwendungsbescheides über 230. 000 Euro. 

„Das Land Hessen hat die Opferberatungsstellen in den vergangenen Jahren mit steigenden Zuwendungsmitteln bedacht. So standen im Jahr 2018 Zuwendungen in Höhe von 760.200 Euro zur Verfügung, im Jahr 2019 insgesamt 910.200 Euro und seit dem Haushaltsjahr 2020 werden den Opferhilfevereinen jährlich 1.410.200 Euro bereitgestellt. Damit erhöht sich die Zuwendungsquote auf circa 75 Prozent, was die Vorstände der Beratungsstellen deutlich entlastet. Zudem zeigt die Erhöhung der finanziellen Mittel, dass die Opferhilfe und der Opferschutz einen hohen Stellenwert in der hessischen Justiz einnehmen. Das Trauma- und Opferzentrum Frankfurt e.V. erhält für die Durchführung der Opfer- und Zeugenhilfe auch für dieses Jahr eine finanzielle Unterstützung des Landes in Höhe von 230.000 Euro“, so Hessens Justizminister weiter. 

Das Trauma- und Opferzentrum Frankfurt e.V. (TOZ) zeichnet sich durch folgende Besonderheiten aus: Es werden Beratungen für schwer geschädigte Opfer, auch von Katastrophen und Unglücken, angeboten. Das TOZ hilft Opfern und deren Angehörigen zu erkennen, ob eine schwere Schädigung bzw. eine Traumatisierung vorliegt. Nach bisherigen Erkenntnissen trifft dies bei etwa 20 Prozent aller Opfer von Gewaltstraftaten zu. Sodann wird individuell geholfen, konkretes Fachpersonal für die Schädigung bzw. Traumatisierung zu finden. 

Im vergangenen Jahr nahmen in 544 Fällen 581 Personen das Beratungsangebot des Trauma- und Opferzentrums Frankfurt e.V. in Anspruch. Mit diesen Personen wurden 1.713 Beratungs- sowie Therapiegespräche geführt, wobei die Intensität der Beratung je nach „Problemstellung“ von einem einmaligen Informationsgespräch bis zur Beratung bzw. Therapie über mehrere Monate hinweg reichte. Darüber hinaus wurden bei Sach- und Fachfragen 392 Kontakte zu anderen Institutionen aufgenommen, wie z.B. zum Versorgungsamt, zu Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälten, zu Psychosozialen Beratungsstellen sowie zu ärztlichen oder psychotherapeutischen Praxen.

Das Trauma- und Opferzentrum Frankfurt e.V. ist seit 2015 Kooperationspartner des OEG-Trauma-Netzwerks für Opferbetreuung und Opfersoforthilfe Hessen. Durch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Kliniken kann Opfern von Gewalttaten schnell und kompetent geholfen werden. In diesem Zusammenhang wurden bereits 59 Fälle im TOZ bearbeitet. 

Bereits 2004 wurde das Trauma- und Opferzentrum Frankfurt e.V. in die Liste der Behandler des „Modellverfahrens zur Einbindung von ärztlichen und psychologischen Psychotherapeuten in das berufsgenossenschaftliche Heilverfahren bei psychischen Gesundheitsschäden" aufgenommen, das 2012 in das „Psychotherapeutenverfahren" überging. Ziel dieses Verfahrens ist, die zeitnahe und kompetente Versorgung von Versicherten mit unfallbedingten psychischen Störungen. Damit soll der Entstehung und Chronifizierung von psychischen Gesundheitsschäden frühzeitig entgegengetreten werden. Im vergangenen Jahr wurden 25 Betroffene sogenannter „Arbeitsunfälle“ therapiert. Zudem kooperiert das Trauma- und Opferzentrum Frankfurt e.V. mit hauptberuflichen Opferberaterinnen und -beratern sowie mit ehrenamtlichen Opferhelferinnen und -helfern. Einzelfallbezogen wird entschieden, ob Hauptamtliche oder Ehrenamtliche die Betreuung von Opfern übernehmen.

Am Landgericht Frankfurt gibt es drei Zeugenhelferinnen und -helfer, die mittels einer Kooperation in das Trauma- und Opferzentrum Frankfurt e.V. integriert sind. Sie stellen in bestimmten Fällen die erforderliche Weiterbetreuung der Zeuginnen und Zeugen sowie der Opfer sicher und nutzen die Möglichkeit der Fallbesprechung und Supervision im Traumazentrum. Die Betreuung zielt darauf ab, u.a. Ängste abzubauen, zu informieren sowie an einem reibungsloseren und zügigeren Prozessablauf mitzuwirken. 

„Betroffene erhalten im Trauma- und Opferzentrum Frankfurt e.V. breite Unterstützungsmöglichkeiten, um mit den oftmals extrem belastenden Erfahrungen umgehen zu können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dürfen und sollen bei ihrer Aufgabe parteiisch sein und ganz auf der Seite der Opfer stehen. Das Trauma- und Opferzentrum Frankfurt e.V. gründet sich auf ein starkes ehrenamtliches Engagement. Opferberatung und Zeugenbegleitung sind in einem humanen Rechtsstaat unverzichtbar. Sie sind auch ein Gebot der Mitmenschlichkeit. Ich danke allen Beteiligten, die sich so leidenschaftlich für die Interessen der Opfer sowie der Zeuginnen und Zeugen einsetzen“, führte Prof. Dr. Roman Poseck abschließend aus. 


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