„Klinische Studien werden zum größten Teil an Männern durchgeführt, auch gängige Krankheitsbilder orientieren sich meist am männlichen Körper und den an ihm beobachteten Symptomen“, sagt Dr. Daniela Sommer, Landesfrauenvertreterin des Sozialverbands VdK Hessen-Thüringen: „Das hat zur Folge, dass Frauen Gefahr laufen, Diagnosen oder Dosierungsangaben zu Medikamenten zu erhalten, die für sie nicht passend oder schlimmstenfalls sogar falsch sind. Für ihre Gesundheit kann das schwerwiegende Folgen haben.“

Auf ihrer diesjährigen Landesfrauenkonferenz, die nach dreijähriger coronabedingter Pause am 21. April 2023 erstmals wieder als Präsenzveranstaltung im hessischen Grünberg stattfand, haben die VdK-Frauen deshalb eine Resolution verabschiedet, in der sie fordern, dass die Gesundheit von Frauen, die schon immer, aber gerade auch in der Corona-Pandemie Mehrfachbelastungen schultern mussten, mehr in den Fokus rückt und Medizin und Gesundheitsversorgung geschlechtsspezifische Unterschiede stärker berücksichtigen. „Wichtigste Voraussetzung dafür ist, dass entsprechende Daten- und Forschungslücken geschlossen werden“, erklärt Dr. Daniela Sommer: „Bei klinischen Studien müssen in Zukunft zu gleichen Teilen Daten von weiblichen und männlichen Probanden erhoben werden. Bislang bewegt sich hier der Frauenanteil im Promillebereich.“ In einem nächsten Schritt sollten diese Ergebnisse konsequent nach dem Kriterium männlich/weiblich ausgewertet werden. Auch die Entwicklung und Verabreichung von Medikamenten müsse gendergerecht und stärker auf die individuelle Situation der Patientinnen und Patienten ausgerichtet werden. Langfristig gelte es, ein geschlechtssensibles Verständnis und Wissen in der medizinischen Aus- und Weiterbildung aller Gesundheitsberufe zu verankern.

Ihre Resolution haben die 30 Teilnehmerinnen an der Landesfrauenkonferenz noch am selben Tag im Hessischen Landtag in Wiesbaden überreicht. Stellvertretend für die Politik nahm eine Referentin der SPD-Fraktion die Schrift entgegen. Alle Fraktionen und das hessische Sozialministerium bekommen die Resolution weitergeleitet, ebenso auch das Thüringer Landesparlament und Sozialministerium. „Gesundheit ist ein hohes Gut. Gerade hier dürfen Frauen nicht länger benachteiligt sein“, sagt VdK-Landesfrauenvertreterin Dr. Daniela Sommer.

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