Auf dem Forum nutzten ver.di-Betriebs- und Vertrauensleute aus der Energiewirtschaft in Hessen die Gelegenheit, nach Vorträgen zum Thema „Die Zukunft der Energiewirtschaft in Hessen“ von Frau Dr. Marie-Luise Wolff, Präsidentin des BDEW, Rolf Wiegand, ver.di-Bundesfachgruppenleiter Energie- und Bergbau und Vertretern der Parteien aus dem Landtag die Energiewende in Hessen zu diskutieren. Die ver.di ist in Hessen die mitgliederstärkste Gewerkschaft im Energiebereich, sie vertritt die Beschäftigten in allen Wertschöpfungsketten, also Erzeugung, Netze und Vertrieb.
Einigkeit herrschte bei allen Beteiligten darüber, dass eine erfolgreiche Energiewende nur gelingen kann, wenn sowohl Unternehmen, deren Beschäftigten, Politik und die Bevölkerung bei diesem Prozess mitgenommen werden. Rolf Wiegand betonte, dass eine Energiewende nur funktionieren kann, wenn beschlossene Maßnahmen technisch auch in der Praxis umsetzbar sind und die sozialen Belange der Beschäftigten dabei berücksichtig würden. Durch die Umstellung der Energie- und Wärmeversorgung fallen Arbeitsplätze in konventionellen Kraftwerken weg und neue Arbeitsplätze in anderen Bereichen der Energiewirtschaft entstehen. Hier gilt es, Beschäftigte unter anderem auch rechtzeitig umzuschulen und weiterzubilden; dabei sind auch die Unternehmen gefragt.
Die Fernwärme wird zukünftig ein wichtiger Bestandteil der Energiewende sein. Frau Dr. Marie-Luise Wolff betonte, dass die Energiewirtschaft das auch umsetzen kann, und dies jedoch mit einem massiven Ausbau der Fernwärmenetze einhergehe. Dafür bräuchten die Unternehmen jedoch Zeit. Wichtig sei, die betroffene Bevölkerung dabei zu informieren und mitzunehmen.
Übereinstimmung bei den Teilnehmer*innen herrschte auch darüber, dass eine Voraussetzung zum Gelingen der Energiewende der Um- und Ausbau der Verteilnetze ist. Dies ist unbedingt notwendig, um die Versorgungssicherheit auch zukünftig zu gewährleisten. Hierzu sei es hilfreich, wenn die Regelungen der Bundesnetzagentur weg von Einsparregelungen hin zu Investitionsregelungen geändert würden. Ebenso Übereinstimmung gab es bei der Betonung der Technologieoffenheit, um die Energiewende erfolgreich zu gestalten. Hierzu bedürfe es jedoch noch intensiverer und ausgedehnterer Forschung und Entwicklung für neue Technologien, sowie der Verbesserung bestehender Technologien, wie z.B. die Energiespeicher um deren Effizienz zu verbessern.
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