„Sicherheitsgefühl in Neu-Isenburg passgenau gestärkt“

Hessen
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Innenminister Peter Beuth (CDU) hat Neu-Isenburg als 22 hessische Kommune das KOMPASS-Sicherheitssiegel verliehen.



Die Hugenottenstadt engagiert sich seit 2018 für mehr Sicherheit und ein höheres Sicherheitsgefühl und hat in dieser Zeit eine Reihe an Maßnahmen umgesetzt. „Innere Sicherheit hat für die Hessische Landesregierung höchste Priorität. Dank strategischer Schwerpunktsetzungen und gezielten Investitionen ist Hessen seit Jahren eines der sichersten Bundesländer. Gute Sicherheitswerte sind das eine, ein gutes Sicherheitsgefühl ist für uns aber genauso wichtig. Dabei haben wir festgestellt, dass das Sicherheitsempfinden oftmals von weichen Faktoren wie einer defekten Straßenbeleuchtung oder übergelaufenen Mülltonnen abhängig ist. Hier setzt unsere etablierte KOMPASS-Initiative an, mit der die Bürgerinnen und Bürger vor Ort eingebunden werden, um die Sicherheitsbedürfnisse vor Ort zu erfassen. Darauf aufbauend werden passgenaue Sicherheitslösungen entwickelt. In Neu-Isenburg wurden im Rahmen des KOMPASS-Prozesses gemeinsam mit der Stadt und den Bürgerinnen und Bürgern passgenaue Maßnahmen erfolgreich umgesetzt und angestoßen. Das Maßnahmenpaket trägt zu einem erhöhten Sicherheitsgefühl der Menschen in der Hugenottenstadt bei. Für den Einsatz aller Beteiligten wird Neu-Isenburg nunmehr verdient mit dem KOMPASS-Siegel ausgezeichnet“, sagte Innenminister Peter Beuth.

Bürger benannten dringliche Probleme

Zur Erfassung der Sicherheitsbedarfe in Neu-Isenburg wurde eine Bürgerbefragung von der Justus-Liebig-Universität Gießen durchgeführt. Darüber hinaus haben zwei Sicherheitskonferenzen mit kommunalen Akteuren und der Polizei sowie mehrere Ortsbegehungen stattgefunden. Die Aspekte Verkehrssicherheit, Geschwindigkeitsüberschreitungen, Falschparken, unzureichende Beleuchtung, Sachbeschädigungen, Wohnungseinbruchdiebstähle und Betäubungsmittelkriminalität wurden im Ergebnis durch die Bürgerinnen und Bürger unter anderem als dringlichstes Problem benannt. Identifiziert wurden außerdem sogenannte „Angst-Orte“, wie zum Beispiel der Bahnhof in der Kernstadt und in Zeppelinheim, die spezieller Aufmerksamkeit bedürfen. Ein Ausfluss der Bürgerbefragung ist, dass bei den Bürgerinnen und Bürgern der Wunsch nach verstärkten Streifen- und Kontrolltätigkeiten der Polizei an einzelnen Orten besteht. Ebenso werden eine Verbesserung der Beleuchtungssituation sowie Geschwindigkeitskontrollen gefordert. Weiterhin besteht der Wunsch nach Um- bzw. Neugestaltung von Parkflächen und einer Videosicherheitsanlage am Bahnhof Zeppelinheim.

Passgenauer Maßnahmenkatalog umgesetzt

Für die festgestellten Sicherheitsbedarfe wurden sieben Maßnahmen entwickelt beziehungsweise umgesetzt. So wurde die Ordnungspolizei von sechs auf zehn Stellen aufgestockt. Die Stadt konnte mit der Maßnahme problembehaftete Örtlichkeiten durch regelmäßigere Kontrollen reduzieren und mit mehr Präsenz der Ordnungspolizei auch das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger stärken. Bei der Begehung festgestellte fehlende oder defekte Leuchten an „Angst-Orten“ wurden installiert beziehungsweise ersetzt. Hierfür wurden insgesamt 63.000 Euro aufgewendet. Im Rahmen der Begehungen wurden auch notwendige Grünrückschnitte festgestellt, die teilweise schon durchgeführt und langfristig in den Grünrückschnittplan der Stadt aufgenommen wurden. So werden Plätze und Ort einsehbarer und die Aufenthaltsqualität erhöht. Zur Sensibilisierung von Seniorinnen und Senioren führten Stadt und Polizei gemeinsam einen Beratungstag unter anderem zum Thema „Trick- und Taschendiebstahl“ durch. Dabei wurde auch das polizeiliche Präventionsmobil eingesetzt. Ein solcher Beratungstag soll nun jährlich mit verschiedenen Themen bezüglich der Zielgruppe Seniorinnen und Senioren durchgeführt werden.

An Schulen und Kitas wurde zur Verbesserung der Verkehrssituation eine turnusgemäße Durchführung von Verkehrskontrollen- und Messungen erarbeitet. Geplant ist auch die Installation von Geschwindigkeitsanzeigentafeln, um die Verkehrsteilnehmer auf entsprechendes Verkehrsverhalten an den Örtlichkeiten aufmerksam zu machen. Zur Verbesserung und Erhaltung eines gepflegten Stadtbildes ist die zeitnahe Umsetzung eines Stadtsauberkeitskonzepts geplant, mit dem auch Befragungen zum Thema Sauberkeit und die Einführung einer Mängelmelder-App geplant sind.

Innovative Mitmach-Sicherheitsangebote: Die KOMPASS-Sicherheitsinitiative und das Sicherheitsportal Hessen

Mit dem 2017 initiierten KOMmunalProgrAmmSicherheitsSiegel (KOMPASS) hat das Hessische Innenministerium ein Angebot für Städte und Gemeinden oder auch Stadtteile eingerichtet, mit dem diese in Zusammenarbeit mit den relevanten gesellschaftlichen Akteuren und dem Land ihre Sicherheitsarchitektur gezielt weiterentwickeln können, um vor allem die gefühlte Sicherheitslage zu verbessern. Auf Grundlage einer Bestandsaufnahme bestehender Präventionsangebote und der Sicherheitslage sowie einer Bürgerbefragung werden in den hessischen Kommunen seit vielen Jahren konkrete Lösungsvorschläge für die Sicherheitsbedarfe vor Ort erarbeitet. Im Rahmen des bundesweit einmaligen Programms, über das bereits rund 150 hessische Kommunen im Austausch mit ihren Bürgerinnen und Bürgern stehen, wurden hessenweit zahlreiche Sicherheitsanalysen und Bürgerbefragungen zur Erkennung von Problemfeldern in Kommunen und der Entwicklung entsprechender Lösungsansätze durchgeführt.

Gezielt werden in Sachen Sicherheit in Hessen die Bürgerinnen und Bürger miteinbezogen. Die innovativen Mitmach-Sicherheitsprogramme des Landes Hessen sind unter dem Dach von „Gemeinsam Sicher in Hessen“ gebündelt und online über das „Sicherheitsportal Hessen“ zugänglich. Das Sicherheitsportal vereint die Meldestelle HessenGegenHetze, die Onlinewache der hessischen Polizei und den landesweiten Mängelmelder. Der Mängelmelder, an dem gegenwärtig mehr als 330 von 421 hessischen Kommunen teilnehmen, ermöglicht die unkomplizierte Übermittlung von Anliegen der Bürgerinnen und Bürger an die zuständige Kommune. Die Stadt Neu-Isenburg nimmt am Mängelmelder teil.

Weiterführende Informationen zum KOMmunalProgrAmmSicherheitsSiegel finden sich unter kompass.hessen.de. Interessierte Kommunen können sich an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! wenden.

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