Marburger Friedensgottesdienst „Wir sind gegen den Krieg!“ ausgezeichnet

Von links: Propst i. R. Helmut Wöllenstein, Aline Seidel, Repetentin der Stipendiatenanstalt, Pfarrer Joachim Simon (Universitätskirche Marburg), Dr. Stephan Goldschmidt (Vorsitzender der Gottesdienststiftung). Foto: medio.tv/schauderna

Hessen
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Die Universitätskirchengemeinde Marburg und die Hessische Stipendiatenanstalt wurden während der Tagung der Landessynode der EKKW mit dem Gottesdienstpreis der Stiftung zur Förderung des Gottesdienstes ausgezeichnet.



Aline Seidel, Repetentin der Stipendiatenanstalt, und Pfarrer Joachim Simon hatten den Friedensgottesdienst am Buß- und Bettag 2022 gemeinsam mit Studierenden der Initiative BRUKS (belarussische, russische, ukrainische und kasachische Studierende), der Hessischen Stipendiatenanstalt und dem Fachbereich Evangelische Theologie gefeiert. Das Besondere an dem Gottesdienst war der intensive Vorbereitungsprozess und die Mitwirkung von Studierenden, die als „Lebensexpertinnen“ hautnah vom Krieg in der Ukraine berichten konnten.

Propst i. R. Helmut Wöllenstein hielt während der Tagung der Landessynode die Laudatio. Nach seinen Worten zählte neben dem stimmigen und innovativen Aufbau des Gottesdienstes die Dialogpredigt zu den Höhepunkten. Beiden Predigenden gelang es, verschiedene Stimmen gleichrangig nebeneinander zu stellen: „In ruhiger und doch dynamischer Abfolge wird ein spannungsvoller Diskurs eröffnet mit verschieden Perspektiven zu Krieg und Frieden. Der Dialog zeichnet das Dilemma nach zwischen Gewissensethik und Verantwortungsethik. Zwischen dem Gewaltverzicht der Bergpredigt und der Verantwortung, die man in der Realität sieht, um schutzlos Angegriffene zu verteidigen. Beide Linien sind inhaltlich gefüllt und mit Zitaten aus der Fachliteratur untermauert. Am Ende kein Fazit, kein politisches Postulat. Dafür Deutungsangebote, die Orientierung geben und den Raum für eine eigene Positionierung öffnen.“

So wurde klar „an der biblischen Vision festgehalten, dass am Ende Frieden steht und wir für den Frieden einstehen.“ Darüber hinaus machte Helmut Wöllenstein auf die Zeichenhandlung aufmerksam, bei der im Altarraum 28 Kerzen angezündet wurden, die auf einer Weltkarte positioniert neben der Ukraine auf die vielen anderen Kriege und Konfliktherde hinwiesen. Dadurch gelang es dem Gottesdienst, die grundsätzliche Relevanz friedensethischer Interventionen deutlich zu machen.

Die Stiftung zur Förderung des Gottesdienstes verleiht den mit 3.000 € dotierten Gottesdienstpreis seit dem Jahr 2009. In diesem Jahr erhielten die Marburger Kirchengemeinde und die Hessische Stipendiatenanstalt jeweils die Hälfte des Preisgeldes.

marbugfriedengso az

Von links: Propst i. R. Helmut Wöllenstein, Aline Seidel, Repetentin der Stipendiatenanstalt, Pfarrer Joachim Simon (Universitätskirche Marburg), Dr. Stephan Goldschmidt (Vorsitzender der Gottesdienststiftung). Foto: medio.tv/schauderna


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de