Frühe Falter in Hessen entdecken

Hessen
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Am 14. März ist der „Erfahre mehr über Schmetterlinge-Tag“ und tatsächlich sind durch die warmen Tagestemperaturen bereits einige Schmetterlinge aus ihren Winterverstecken hervorgeflattert.



Genau diese Falter sollen bei der Mitmach-Aktion „Frühe Falter in Hessen“ vom NABU Hessen und der Naturbeobachtungsplattform nabu|naturgucker.de gemeldet werden. „Wir rufen dazu auf, sechs leicht zu erkennende Schmetterlingsarten zu melden, um so zu erfahren, wie viele von ihnen noch durch Hessen flattern“, erklärt Maik Sommerhage, Landesvorsitzender des NABU Hessen.

Unsere heimischen Schmetterlinge sind in jedem Stadium ihrer Entwicklung an häufig sehr spezifische Umweltbedingungen gebunden: Für die Eiablage und als Nahrungsquelle für die Raupen ist beispielsweise das Vorkommen bestimmter Pflanzenarten unabdingbar. Schmetterlinge werden vor diesem Hintergrund als herausragende Bioindikatoren angesehen. Sie signalisieren uns aufgrund ihrer Empfindlichkeit die Veränderung der Qualität ihrer Lebensraumbedingungen. Je nach Falterart und Stabilität der Bestände, können dadurch Erkenntnisse im Hinblick auf das Funktionieren bzw. die Beeinträchtigung relevanter Ökosysteme und deren Vernetzung gewonnen werden. „Bei den eigentlich weit verbreiteten Arten, für die wir uns hier interessieren, wirkt sich vor allem der Lebensraumverlust durch die intensive, menschliche Nutzung aus. Und zwar sowohl in der Agrarlandschaft als auch auf städtischen Grünflächen oder im heimischen Garten. Ein Feld also, dass uns alle betrifft und auf das wir alle einen Einfluss haben“, so Sommerhage.

An der Aktion kann sich jeder beteiligen, auch ohne Vorwissen. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem Auftreten von den leicht zu erkennenden Schmetterlingsarten Tagpfauenauge, Zitronenfalter, Aurorafalter, Kleinem Fuchs, Admiral und Trauermantel. Selbstverständlich können aber auch weitere Arten gemeldet werden. Je mehr Meldungen eingehen, desto genauer kann die aktuelle Situation der Falterbestände eingeschätzt werden. Gemeldet werden die Sichtungen ab dem ersten Auftreten bis zum 14. Mai 2024 ganz einfach über die passende Web-App auf NABU|naturgucker.de. Das Formular ist über die Projektseite auf der Homepage des NABU Hessen zu erreichen, anschließend reicht ein Klick auf die Kachel „Frühe Falter melden“, um ein bebildertes Formular zu öffnen. Es ist dafür nicht erforderlich, sich für diese Meldungen zuvor zu registrieren. Wer hingegen den vollen Funktionsumfang des NABU-Naturguckers nutzen möchte und zum Beispiel ergänzend zu seinen Beobachtungen Belegbilder hochladen möchte, muss sich registrieren. Die kostenlose Registrierung kann in wenigen Schritten auf NABU | naturgucker.de durchgeführt werden.

Wer gerne mehr Schmetterlinge im Garten hätte, der kann mit einfachen Mitteln viel für die flatternden Schönheiten tun. „Naturnahes Gärtnern mit heimischen Pflanzen, ein paar wilden Ecken und ohne Gift, das sorgt für einen vielfältigen Garten, der zum Beobachten einlädt“, weiß der Landesvorsitzende. Sommerflieder, Zinnie, Phlox oder Kapuzinerkresse heißen einige der Nektar-Anbieter mit exotischem Flair. Daneben gibt es noch die heimischen Nektarlieferanten, wie z. B. Taubenskabiose, Nachtkerze, Wiesenflockenblume, Johanniskraut oder Rote Lichtnelke. Ihnen sollte der Schmetterlingsfreund besonderes Augenmerk widmen. Im Gegensatz zu den Exoten bieten die heimischen Pflanzen den Faltern eine Kinderstube - und ohne Raupen keine Schmetterlinge. Deshalb sollten Schmetterlingsfreunde bei Schatten spendenden Gartenbäumen, schützenden Hecken und Stauden auf heimische Arten wie den Weißdorn zurückgreifen. Wildkräuter wie Disteln, Brennnesseln, Sauerampfer und Weidenröschen, locken Tagpfauenauge, Kleinen Fuchs und Distelfalter in den Garten.

Auch mit dem eigenen Einkaufskorb kann man (Schmetterlings)Vielfalt unterstützen. Wer regionale, naturverträglich erzeugte Lebensmittel kauft, der unterstützt eine umweltverträgliche Landwirtschaft die artenreiche, lebendige Lebensräume für Menschen, Tiere und Pflanzen schafft.


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