Beginn des Ramadans: Innehalten ist Gebot der Stunde

Hessen
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In einer gemeinsamen Grußbotschaft wenden sich Volker Jung, Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, und Beate Hofmann, Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, an ihre muslimischen Geschwister und übermitteln Segenswünsche für die bevorstehende Zeit des Ramadan.



„Wir wünschen Ihnen Gottes begleitenden Segen in der vor Ihnen liegenden heiligen Zeit. Ramadan mubarak!“, beginnt das Grußwort von Jung und Hofmann. Die Welt, in der wir leben, sei verwundet, und gerade jetzt sei ein Innehalten das Gebot der Stunde. In ihrer Botschaft betonen sie die Bedeutung von religiös geprägten Zeiten wie dem Ramadan in einer Zeit, in der die Welt und insbesondere der Nahe Osten mit Kriegen und Herausforderungen konfrontiert sind. Sie ermutigen dazu, aus dem Gebet und dem Dialog mit Gott neue Zuversicht und Hoffnung zu schöpfen.

Besonders im Kontext zunehmender Spannungen und ansteigendem Antisemitismus, aber auch Muslimfeindlichkeit betonen Hofmann und Jung die Bedeutung von Frieden und Einigkeit sowohl innerhalb der Religionsgemeinschaften als auch in der Gesellschaft insgesamt. Die Botschaft endet mit dem Wunsch nach Dialog: „Es braucht Menschen, die miteinander im Gespräch bleiben, die sich von Gott getragen wissen und auf andere zugehen. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen eine friedvolle und gesegnete Ramadan-Zeit.“

Hintergrund Ramadan

Der Fastenmonat Ramadan ist tief im Islam verwurzelt. Er gilt als Gebot Gottes und ist eine der fünf Glaubenssäulen des Islam. Mit dem Ramadan verbinden sich im religiösen Jahreskreis die wichtigsten Feste, wie das große Fastenbrechen zum Ende der etwa vierwöchigen Zeit. Gläubige sind im Monat Ramadan aufgerufen, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf Essen, Trinken, Rauchen und Geschlechtsverkehr zu verzichten. Nach Eintritt der Dunkelheit wird in oft großen Feiern das Fastenbrechen zelebriert. Kinder und alte oder kranke Menschen sowie Schwangere sind vom Fasten ausgenommen. In diesem Jahr beginnt der Ramadan am Abend des 10. März und dauert bis 9. April. Da er nach dem Mondkalender berechnet wird, der nur 354 Tage umfasst, verschiebt er sich jedes Jahr um etwa zehn Tage gegenüber dem üblicherweise heute genutzten Sonnenkalender. Weltweit hat der Islam rund 2 Milliarden Angehörige. In Deutschland leben rund 5,5 Millionen Muslime.


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