„Sie waren hervorragende Botschafterinnen und Botschafter Hessens.“ Mit diesen Worten würdigte Sportministerin Diana Stolz (CDU) die Leistungen der hessischen Olympia- und Paralympics-Teilnehmenden rund um Doppel-Gold-Schützin Natascha Hiltrop. Wie viele andere war sie am Mittwochabend der Einladung des Olympiastützpunktes (OSP) Hessen, der Sportstiftung Hessen und des Landessportbundes Hessen (lsb h) ins Funkhaus von HIT RADIO FFH nach Bad Vilbel gefolgt.
Bei einem feierlichen Empfang blickten Aktive und Unterstützer auf die Spiele in Paris und ihre Erlebnisse zurück. „Sie haben Großartiges geleistet. Im Ländervergleich steht Hessen sehr gut da“, betonte Stolz mit Blick auf die elf hessischen Medaillengewinnerinnen und -gewinner. Der Erfolg hänge auch damit zusammen, dass das Land die Mittel für den Leistungssport in den vergangenen Jahren sukzessive erhöht habe und allein im Jahr 2024 4,5 Millionen Euro zur Verfügung stelle.
Insgesamt waren 40 Athlet*innen aus hessischen Vereinen in Paris am Start. Dass sie sich als international konkurrenzfähig erwiesen, kommt nicht von ungefähr, wie lsb h-Vizepräsidentin Leistungssport Annika Mehlhorn anmerkte. „In Hessen haben wir über die Jahre ein engmaschiges Fördersystem geschaffen, das es unseren Athlet*innen ermöglicht, sich voll auf ihren Sport zu konzentrieren.“ Auch der Vorsitzende der Sportstiftung, Peter Beuth, hob die intakten Strukturen hervor. „Wir stellen die Athletinnen und Athleten gezielt in den Mittelpunkt“, sagte der ehemalige Sportminister, der bei den Spielen in Paris vor Ort war – und sich beeindruckt zeigte: „Frankreich war ein großartiger Gastgeber. Als ich nach Hause gefahren bin, habe ich mir aber auch gedacht: Das können wir in Deutschland auch hinbekommen.“
Die rund 120 Gäste aus Sport und Politik erlebten einen kurzweiligen Abend, den Gastgeber HIT RADIO FFH ermöglicht hatte. „Wir sind stolz, die hessischen Olympioniken und Paralympioniken bei uns im Funkhaus begrüßen zu dürfen“, sagte Marco Maier, Geschäftsführer der FFH MEDIENGRUPPE. Und fügte hinzu: „Bei den Olympischen Spielen und den Paralympics haben die Sportlerinnen und Sportler einmal mehr gezeigt, was Zusammenhalt, Leidenschaft und Vielfalt bedeuten. Diese Werte stehen nicht nur im Sport im Mittelpunkt, sondern auch für uns als Mediengruppe.“ Deswegen seien HIT RADIO FFH und der Sport in Hessen schon lange an vielen Stellen eng verbunden, unterstrich Maier.
Gemeinsam mit FFH-Morningshow-Moderatorin Julia Nestle blickten Siebenkämpferin Carolin Schäfer, Hürdenläufer Joshua Abuaku (beide Eintracht Frankfurt), Ruderer Jonas Gelsen (RC Nassovia Höchst) und viele weitere Olympia-Teilnehmer*innen auf Paris zurück. Auch einige Paralympics-Teilnehmenden wie die Rollstuhlbasketballer Thomas Böhme (RSV Lahn-Dill) und Nico Dreimüller (Rhine River Rhinos Wiesbaden), Tischtennisspielerin Juliane Wolf (TSF Heuchelheim) und Doppel-Gold-Schützin Natascha Hiltrop (SV Lengers) folgten der Einladung. Eine Live-Schalte gab es nach Los Angeles, wo Gold-Ruderer Oliver Zeidler aus dem Urlaub seine Eindrücke schilderte. Andere Olympioniken hatten Videobotschaften geschickt – wie etwa Sprinterin Lisa Mayer, die mit der 4x100-Meter-Staffel Bronze gewonnen hatte.
„Ich hoffe, dass wir im Laufe des Abends, die eine oder andere Geschichte aus Paris hören werden, die wir noch nicht kennen.“ Mit diesen Worten eröffnete Nestle die Talkrunde – und die Athlet*innen folgten diesem Aufruf. Sie gaben persönliche Einblicke, erzählten Anekdoten, scherzten miteinander – und unterhielten das Publikum bestens. Alle waren sich einig: Diese Spiele waren ganz besondere, weil die Atmosphäre einzigartig war. Zurückgeblickt wurde auf historische Triumphe wie jener der deutschen Rollstuhlbasketballer, die erstmals seit 1992 wieder das Halbfinale erreichten und Bronze holten. „Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, dass wir uns nach zweimaligem Scheitern im Viertelfinale endlich belohnen konnten“, sagte Nico Dreimüller und richtete den Blick bereits nach vorn: „Bei den nächsten Paralympics in vier Jahren in Los Angeles will ich wieder dabei sein und eine weitere Medaille holen.“
Im Mittelpunkt standen aber auch jene Athlet*innen, die nicht zufrieden aus Paris zurückkehrten. Der Frankfurter Jonas Gelsen etwa hatte sich im Doppel-Zweier mit Marc Weber (Steinmühle Marburg) viel vorgenommen, musste sich aber mit Platz neun begnügen. „Wir konnten leider unser Leistungsvermögen nicht abrufen. Es war aber trotzdem ein Riesenerlebnis, in Paris dabei gewesen zu sein.“ Carolin Schäfer blickte indes auf ihre dritten und letzten Spiele zurück. „Das war der perfekte Abschluss. Ich bin sehr dankbar für meine lange Karriere, die ohne die tolle Sportförderung in Hessen so nicht möglich gewesen wäre.“