Demnach werden die Rinder dauerhaft am Hals angebunden. Die Aufnahmen zeigen, wie die Tiere teils in ihren eigenen Fäkalien stehen und liegen müssen. Sie haben keine trockenen Liegeflächen zur Verfügung. An ihren Körpern haften stellenweise eingetrocknete Kotplatten, die schmerzhafte Hautirritationen verursachen können. Außerdem ist zu sehen, wie ein Kalb in einer Kotpfütze in einer kleinen Box steht. Der Meldung zufolge werden die Rinder nicht mit ausreichend Wasser und Nahrung versorgt. Ein Tier sei bereits wegen ausbleibender tierärztlicher Versorgung an seinen Verletzungen gestorben. PETA hat den Fall umgehend dem Veterinäramt im Landkreis Fulda gemeldet. Zudem hat die Tierrechtsorganisation am 1. Oktober Anzeige gegen den Hofbetreiber bei der Staatsanwaltschaft Fulda wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz erstattet.

Noch immer würden in Deutschland über eine Million Rinder einen Großteil ihres Lebens angebunden im Stall gehalten, obwohl die Haltungsform ursächlich für erhebliche Leiden sei und damit gegen das Tierschutzgesetz verstoße. Daher fordert PETA die Staatsanwaltschaft auf, die Anbindehaltung als Tierquälerei zu sanktionieren. Zudem appelliert die Organisation an den Bundestag, im Zuge der Novellierung des Tierschutzgesetzes ein Verbot der tierschutzwidrigen Haltungsform in all ihren Ausprägungen zu regeln.

„Die Anbindehaltung – egal ob ganzjährig oder zeitweise – verursacht nachweislich akute und lang anhaltende Schmerzen, Leiden und Schäden. Somit ist sie tierschutzwidrig und illegal. Wir fordern die Politik dringend auf, die Anbindehaltung endlich in allen Formen zu verbieten, um Rechtssicherheit zu schaffen. Nur so kann das Staatsziel Tierschutz tatsächlich erreicht werden“, so Lisa Kainz, PETAs Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie. „Es wird Zeit, dass Rinder nicht länger als Objekte angesehen werden, die man wie Fahrräder in dunklen Räumen festkettet, sondern als fühlende Individuen mit Recht auf Bewegung, Freiheit und körperliche Unversehrtheit. Landwirtinnen und Landwirte müssen durch attraktive Beratungs- und Förderpakete zum Umstieg auf zukunftsorientierte, rein pflanzliche Landwirtschaftsformen bewegt werden.“


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