Elektro-Innung spricht 46 Gesellen frei

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46 frischgebackene Gesellen haben bei der Freisprechungsfeier der Elektro-Innung Main-Kinzig am Donnerstag ihre Zeugnisse erhalten. Zu wenige, wie Obermeister Walter Ebert beim Festakt in der Ronneburg meinte. So hat sich die Durchfallquote im Vergleich zum vergangenen Jahr nur geringfügig verbessert. Anlass für Ebert, deutliche Korrekturen am deutschen Bildungssystem zu fordern.



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Von den 44 Teilnehmern, die sich zur Winterprüfung 2018/2019 angemeldet hatten, sind 18 durchgefallen. Mit 42 Prozent hat sich die Durchfallquote im Vergleich zum Vorjahr (48 Prozent) nur geringfügig verbessert. Dagegen ist die Quote bei der Sommerprüfung mit 28 Prozent im Vergleich zu 2017 (27 Prozent) stabil geblieben. Doch warum bestehen so viele junge Auszubildende ihre Prüfung nicht? Für Walter Ebert, Obermeister der Innung für Elektro- und Informationstechnik Main-Kinzig, sind hierfür nicht etwa gestiegene Anforderungen verantwortlich. In seiner Ansprache bei der Freisprechungsfeier am Donnerstag machte er das deutsche Bildungssystem seit der Einführung der Gesamtschulen für die Misere des Handwerks mitverantwortlich: „Mehr und mehr wurde der Elternwille bei der Schulauswahl in den Vordergrund gestellt. Das hat dazu geführt, dass fast alles nur noch Richtung Abitur gestrebt ist.“ Um die Chancengleichheit und die Erfolgsstatistik zu erhöhen, sei das schulische Niveau abgesenkt worden.

Duale Ausbildung im „Sandwichdilemma“

Ein Problem für das Handwerk und das duale Ausbildungssystem generell. Dieses steckt laut Ebert in einem „Sandwichdilemma“ zwischen der „Bachelorisierung“ der Berufsausbildung und den Anforderungen der praktischen technischen Berufe. So füllten sich die Hochschulen immer mehr. Gleichzeitig seien Studenten außerhalb der Renten-und Sozialsysteme angesiedelt. Das alles gehe für den Staat mit hohen Unterhaltungs- und Investitionskosten einher. Dagegen dauere es durchschnittlich 175 Tage, bis eine Stelle in einem technischen Beruf wieder besetzt werden könne. Mit dem Auslaufen der geburtenstarken Jahrgänge erwartet Ebert ab etwa 2030 eine weitere Verschärfung des Fachkräftemangels.

Wer dennoch antritt, verfüge oft nicht über die nötige Qualifikation. „Wir müssen das Ruder rumreißen, um nicht an den Klippen der wirtschaftlichen Bedeutungslosigkeit zu zerschellen. “Auch wenn im Main-Kinzig-Kreis die Ausbildungsquote um 4,5 Prozent gestiegen sei, wertet der Obermeister die Situation auch hier als besorgniserregend. Ein Allheilmittel konnte der Obermeister am Donnerstag nicht präsentieren. Als mögliche Stellschrauben empfahl Ebert auch in Richtung der anwesenden Politiker, darunter die Landtagsabgeordneten Christoph Degen (SPD) und Max Schad (CDU), sich dafür einzusetzen, dass die Zulassungsbedingungen für ein Studium angezogen werden. „Wir brauchen mehr Qualität als Quantität.“ Damit einhergehend forderte der Obermeister ehrlichere Schulabschlüsse, eine Konzentration des Unterrichts auf wesentliche und zeitgemäße Inhalte sowie die Möglichkeit, bereits nach der 11. Klasse ins duale Ausbildungssystem wechseln zu können. Vor allem gelte es, die Chancen, die eine Berufsausbildung eröffnet, stärker zu bewerben: „Eine Karriere mit Lehre ist in unserem durchlässigen Bildungssystem nach wie vor möglich.

“Der Präsident der Handwerkskammer Wiesbaden, Klaus Repp, bedauerte, dass sich unter den insgesamt 46 neuen Gesellen keine einzige weibliche Absolventin befand. Landrat Thorsten Stolz betonte die Bedeutung der dualen Ausbildung für die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Main-Kinzig und forderte einen gesellschaftlichen Pakt für mehr Ausbildung. „Das Leben fängt nicht erst mit dem Abitur an“, meinte auch der ehemalige Landtagsabgeordnete Hugo Klein. Der CDU-Politiker ist der lebende Beweis für die Chancen, die eine handwerkliche Ausbildung eröffnet. Nach einer Lehre als Schlosser studierte er Maschinenbau und war 24 Jahre als Berufsschullehrer tätig, bevor er in den Landtag wechselte, dem er 16 Jahre angehörte.

Die neuen Gesellen der Innung für Elektro- und Informationstechnik Main-Kinzig

Elektroniker aus der Wintergesellenprüfung 2018/19
Kamal Allouch Lahchaychi(Elektro-Blum GmbH & Co KG, Hanau); Robert Basso (Karl Link, Steinau); Allen Beyer (Stephan Seitz Elektromeister,Hanau); Lars Czerny (Ernst Pemsel Steuerungsbau GmbH, Bruchköbel); Sebastian Faller (Wilfried Weber Elektroinstallateurmeister, Birstein); Marvin Giebe (Elektroanlagen- und Steuerungsbau Schleucher GmbH, Neuberg); Lucas Gusenda (Georg Krüger Meister im Elektrotechnikerhandwerk, Erlensee); Merlin Christian Hach (Michael Fuchs Elektroinstallateurmeister, Steinau); Timo Hänsel (Markus Busch Meister im Elektrotechnikerhandwerk, Hammersbach); David Jung (Markus Herbert Meister im Elektrotechnikerhandwerk, Hanau); Mehmet Karagöz (Elektro Essel GmbH & Co.KG, Bad Soden-Salmünster); Serhat Kücük (R+S solutions GmbH, Hanau); Max Lachmann (R+S solutions GmbH, Hanau); Timo Lindemann (Elektro-Blum GmbH & Co.KG, Hanau); Marcel Mauer (Elektrotechnik Neis Gesellschaft für Haustechnik mbH, Linsengericht); Mojtaba Mohammadi (eltrotec GmbH, Rodenbach); Idris Mohammednor Humed (R+S solutions GmbH, Hanau); Marco Mörschel (Elektro Köhler Service, Ronneburg); Andreas Putschkus, (Elektrotechnik Neis Gesellschaft für Haustechnik mbH, Linsengericht); Jan Schmidt (Elektroanlagen und Steuerungsbau Schleucher GmbH, Neuberg); Mirco Schönsee (Mesa Mess- und Steuerungsanlagen GmbH, Maintal); Gianluca Schweitzer,Elektroteam Kotterbau GmbH, Langenselbold);Dominik Triesch (Maik JoosMeister im Elektrotechnikerhandwerk, Hanau); Reza Yousefi (Ernst Pemsel Steuerungsbau GmbH, Bruchköbel); Lars Zeller (Elektro Klein AG, Biebergemünd)

Elektroniker aus der Sommergesellenprüfung 2018
Leon Bäuerlein (Wernz-Elektro GmbH, Erlensee); Jann Borlinghaus (Ralf Kraft, Bruchköbel); Ilyas Celik (TASK Technische Anlagen, Service & Kommunikationstechnik GmbH, Altenstadt); Enes Cimen, R+S solutions GmbH, Hanau); Enrico Di Gregorio, (Jürgen Anzinger GmbH & Co. KG, Gründau); Alexander Friesen (Jochen Müller MEA Elektroanlagenbau, Zeitlofs); Lukas Gerth (eltrotec GmbH, Rodenbach); Christopher Graulich (Ernst Pemsel Steuerungsbau GmbH, Bruchköbel); Nikolai Hanselmann (HTR Haus-Technik-Reußwig, Bad Orb); Simon Hutter (SWE Sicherheits- und Elektrotechnik GmbH, Nidderau); Oguz Mert (Elektro Bueti GmbH & Co. KG, Steinau); Timo Muntoni (Elektro Bueti GmbH & Co. KG, Steinau); Stefan Opancina (R+S solutions GmbH, Hanau); Lukas Richter (Gerth Elektro GmbH, Hanau); Emrullah Sagir (Ralph Schwaderer Elektrotechnikermeister, Schöneck); Steven Schleich (Elektro Klein AG, Biebergemünd); Kevin Schlörb (Ernst Pemsel Steuerungsbau GmbH, Bruchköbel), Patrik Schützenhofer (Elektrotechnik Neis Gesellschaft für Haustechnik mbH, Linsengericht); Manuel Sinner (R+S solutions GmbH, Hanau); Leon Taron (SWE Sicherheits- und Elektrotechnik GmbH, Nidderau);Mateusz Wachowski (Elektro Klein AG, Biebergemünd)


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