Neues Bildungsangebot für Pflegekräfte aus dem Ausland

Vladimir Milovac unterstützt die Pflegeakademie bei der Umsetzung des neuen Angebotes. Der gebürtige Serbe hat die Kenntnisprüfung selbst absolvieren müssen, um in Deutschland arbeiten zu dürfen.

Ausbildung
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Neues Bildungsangebot der MLS-Pflegeakademie: Menschen, die ihre Pflegeausbildung im Ausland absolviert haben, können häufig in Deutschland nicht in ihrem Beruf arbeiten.



Was ihnen fehlt, ist die offizielle Anerkennung ihres Abschlusses. Um diese dringend benötigten Pflegekräfte zu unterstützen und zu qualifizieren, bietet die MLS-Pflegeakademie ab März einen Vorbereitungskurs für die Kenntnisprüfung an. Er besteht aus insgesamt fünf Modulen, in die der Einstieg laufend möglich ist, umfasst insgesamt 250 Unterrichtsstunden und endet mit einer praktischen und einer mündlichen Prüfung. Praxisanleiter*innen begleiten die Teilnehmer*innen bis zur praktischen Prüfung, die MLS-Pflegeakademie übernimmt den schulischen Teil und die Prüfung. „Wir sehen das große Potenzial an gut ausgebildeten Pflegekräften, die aber in Deutschland nicht in ihrem Beruf tätig werden dürfen. Und wir sehen den großen Bedarf an Mitarbeiter*innen in der Pflege. Also ist es für uns ein ganz logisches und fast überfälliges Angebot“, sagt Christina Lademann, Leiterin der Pflegeakademie der Martin Luther Stiftung Hanau.

Die Kurse, die mit maximal 15 Teilnehmer*innen durchgeführt werden, umfassen Fachthemen wie Pflegeplanung, Recht, Psychologie und Physiologie, palliative Pflege, Einheiten zu Demenz, Diabetes und Kommunikation. Um das Bewerbungsverfahren für die Interessenten aus dem Ausland transparenter zu machen, hat die MLS-Pflegeakademie einen Fachmann gewonnen, der den steinigen Weg zur Kenntnisprüfung selbst hinter sich gebracht hat. Vladimir Milovac, Pflegefachkraft, Praxisanleiter und Lehrkraft für Pflegeberufe, kam vor vier Jahren aus Serbien nach Deutschland. Er unterstützt die Pflegeakademie bei der Umsetzung des Programms zu Fachkräftequalifizierung unter anderem als Kursleitung. „Ich helfe zudem Bewerbern aus dem Ausland, die sich zunächst vor großen Hürden sehen, indem ich ihnen erkläre, welche Papiere sie benötigen, wo sie diese anfordern müssen und vieles mehr“, sagt Milovac, „meine Rolle ist unter anderem die einer Schnittstelle zwischen den Bewerbern und der Martin Luther Stiftung.“

Einstieg für dringend gesuchte Pflegekräfte erleichtern

Der 33-Jährige sah in seinem Heimatland keine Perspektive für seinen Beruf, wollte in dem Fach arbeiten, das er erlernt und studiert hatte. Mit den Anforderungen aus Deutschland hatte auch er zu kämpfen, suchte sich hier, nachdem er den sogenannten „Defizitbescheid“ des Regierungspräsidiums bekommen hatte, einen Anbieter für die Durchführung der Kenntnisprüfung. Innerhalb von zwölf Monaten war das Ganze geschafft, aber Vladimir Milovac weiß, dass das sozusagen „rekordverdächtig“ war: „Ich hatte Glück, relativ schnell einen Platz in einem Kurs zu bekommen, aber meistens zieht sich dieser Prozess. Ich möchte Menschen helfen, die Anerkennung zu bekommen und hier in der Pflege arbeiten zu können. Die meisten glauben, dass sie auch mit einer Ausbildung oder einem Studium und mit Berufserfahrung in Deutschland nur Hilfsjobs machen können, aber das stimmt ja nicht. Wenn sie wissen, welche organisatorischen Voraussetzungen geschaffen werden müssen und welche Papiere sie brauchen, dann sind sie als Fachkräfte hochwillkommen. Ich möchte diesen Menschen ein Entrée auf Augenhöhe verschaffen.“ Auch zum Thema Sprachkenntnisse hat sich der engagierte Familienvater gemacht – in Zusammenarbeit mit der Pflegeakademie soll Sprachförderung nach Bedarf angeboten werden. Christina Lademann: „Dieses Qualifizierungsangebot ist ein erster Schritt, aber wir haben schon Ideen für eine Weiterentwicklung. Berufspolitisch macht es einfach Sinn. Wir können den Bedarf an Fachkräften, gerade in der Pflege, nicht nur im Inland decken.“

milovac az

Vladimir Milovac unterstützt die Pflegeakademie bei der Umsetzung des neuen Angebotes. Der gebürtige Serbe hat die Kenntnisprüfung selbst absolvieren müssen, um in Deutschland arbeiten zu dürfen.


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