Bei der zentralen Freisprechungsfeier der Kreishandwerkerschaft Hanau haben jetzt 40 junge Handwerkerinnen und Handwerker ihren Gesellenbrief erhalten. Schon seit Jahren ist es bei den heimischen Handwerkern guter Brauch, dass sich Gewerke zusammenschließen und ihren Jahreshöhepunkt gemeinsam zelebrieren. In den vollbesetzten Reihen im Brockenhaus saßen neben den frischgebackenen Gesellen auch wieder Vertreter aus Politik und Wirtschaft, die gekommen waren, um den jungen Fachkräften zu gratulieren.
Unter anderem waren darunter der Präsident der Handwerkskammer Wiesbaden, Stefan Füll, Kreishandwerksmeister Martin Gutmann, Hanaus Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri (SPD), der Erste Kreisbeigeordnete des Main-Kinzig-Kreises, Andreas Hofmann (SPD), sowie der Landrat a.D. Karl Eyerkaufer (SPD). Die Präsenz Eyerkaufers war allerdings eher privater Natur. Der Sozialdemokrat kam in Begleitung seiner Tochter, sowie seines Enkels Cedric, der den Lohn für seine erfolgreich abgeschlossene Lehre im Maler- und Lackiererhandwerk entgegennehmen konnte.
Kreishandwerksmeister Martin Gutmann hob in seinem Grußwort die Bedeutung des Gesellenbriefs hervor: „Das Dokument ist für Sie alle ein Türöffner. Er beweist, dass sie ein Gesellenstück erstellt und die Prüfung mit Erfolg abgelegt haben.“ Gutmann forderte die jungen Handwerker auf, sich nicht auf dem Erreichten auszuruhen, sondern durch Weiterbildungen am Ball zu bleiben und der rasanten technischen Entwicklung in den jeweiligen Gewerken Schritt zu halten.
Stefan Füll, der Präsident der Handwerkskammer Wiesbaden, hob in seiner Ansprache das Renommee der dualen Ausbildung hervor, die auch international anerkannt werde und den Gesellen damit den Weg ins Ausland öffne. Mit dem Gesellenbrief in der Hand ändere sich aber auch einiges im Leben der jungen Facharbeiter, stellte der Präsident heraus: „Ab heute sind Sie mitverantwortlich in ihrem Betrieb. Gehen Sie mit einem guten Beispiel voran, seien sie pünktlich und fleißig“, sagte er. Er dankte zugleich den Ausbildern und den Mitgliedern der jeweiligen Prüfungsausschüsse für deren ehrenamtlichen Einsatz.
Für Andreas Hofmann, seit Frühjahr Erster Kreisbeigeordneter des Main-Kinzig-Kreises, war es die erste Freisprechungsfeier in dieser Funktion. Er berichtete vom Vorhaben des Kreises, einen Ausbildungscampus zu bauen. Läuft alles nach Plan, soll der Campus in Linsengericht Mitte 2026 mit 100 Einzelzimmern für Auszubildende und 50 Doppelzimmer für sogenannte Blockschüler in Betrieb genommen werden. Am Morgen vor der Freisprechungsfeier hatte der Kreistag einen entsprechenden Entschluss gefasst und das Projekt nach zweijährigen Diskussionen auf die Schiene gesetzt. Hofmann sprach zudem allen Ausbildungsbetrieben seinen Dank aus, die der heimischen Wirtschaft neue Energie zuführten.
Hanaus Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri wünschte den Gesellen viel Erfolg auf ihrem Lebensweg und gab ihnen noch einen Ratschlag mit auf den Weg: „Gehen Sie Ihren Weg, den Sie für sich am besten halten.“