Ochs und Esel als Beschützer...

Weil es mich freut. Plastik und Grafik zum 150. Geburtstag" ein besonderes Werk der Hanauer Sammlung. "Weihnacht, 1916" betitelte der Künstler die Lithografie, die am 20.12.1916 in der Zeitschrift "Der Bildermann" im Verlag der PAN-Presse von Galerist und Freund Paul Cassirer herausgegeben wurde. Es zeigt nicht Maria und Josef mit dem Kind, sondern Ochs und Esel als Beschützer. "An diesem Ochsen kommt keiner vorbei. Dem Esel soll sich niemand von hinten nähern. Sie sind zu zweit bereit, sich in voller Kraft einzusetzen, dass das göttliche Kind für alle Lebewesen und auch für die Menschen, die guten Willens sind, als Hoffnungszeichen für Frieden und Menschlichkeit lebendig bleibt", deutet Dr. Manfred Greb aus Großauheim, das Bild.

Der weltweit bedeutende Bildhauer August Gaul, geboren am 22.10.1869, war Vorstandsmitglied der Berliner Secession und gilt als wichtigster deutscher Tierbildner der Moderne. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges schuf er zahlreiche Skulpturen in Stein, Bronze und Keramik. 1914 verlagerte er seine Arbeit und fertigte Radierungen und Lithografien, die in den sogenannten Künstlerflugblättern "Kriegszeit" und "Der Bildermann" erschienen. Bis 1916 erscheinen Lithographien von August Gaul in über 60 Blättern. Die Lithografie "Weihnacht 1916" ist als Vorzugsdruck des Künstlers bis zum 5. Januar 2020 im Museum Großauheim zu sehen. Das Taufbuch mit dem Geburtseintrag von August Gaul ist in der Ausstellung noch bis 24. Mai 2020 ausgestellt.

Das Museum Großauheim ist auch zwischen den Jahren samstags und sonntags von 11-17 Uhr geöffnet. Informationen und weitere Termine im Rahmen der Sonderausstellung "August Gaul. Weil es mich freut. Plastik und Grafik zum 150. Geburtstag" finden sich im Veranstaltungskalender der Stadt Hanau unter www.museen-hanau.de.

Foto: "Weihnacht, 1916" von August Gaul.
Foto: Stadt Hanau