Polizei- und Hoheitsabzeichen aus der ganzen Welt

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Im Foyer des Friedberger Kreishauses ist ab sofort eine Ausstellung mit Abzeichen, vor allem von Feuerwehren und Polizei aus der ganzen Welt zu sehen.



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Gerhardt Dragon aus Niddatal-Ilbenstadt hat die sehenswerte Ausstellung zusammengetragen. Sie ist bis zum 27. März 2020 zu sehen. Gerhardt Dragon wurde schon als Bub mit dem Sammlervirus infiziert. „Mein Vater hat schon Abzeichen gesammelt, ich mache das ebenfalls seit meinem 13. Lebensjahr und das mit zunehmender Intensität.“

Gerhardt Dragon, gelernter Rettungssanitäter und später Busfahrer, ist seit einer schweren Herzerkrankung berufsunfähig und deshalb zum Vollzeitsammler geworden. „Ich sammle Uniformabzeichen, sogenannte Patches, insbesondere der Feuerwehren, aber auch der verschiedenen Polizeieinrichtungen.“

Zu glauben, davon gebe es in Deutschland vielleicht eines oder für jedes Bundesland ein besonderes Abzeichen, ist ein gewaltiger Irrtum. Ein Blick auf die Sammlung von Gerhardt Dragon zeigt nicht nur die Vielschichtigkeit des Polizeiaufbaues, sondern gibt auch einen Einblick in die staatliche Verwaltung in Deutschland. Da hat die Polizei des Bundestages ein eigenes Patch, genauso wie jeder Landkreis und jede kreisfreie Stadt ein eigenes Polizeiabzeichen hat. Aber auch die Fortbildungseinrichtungen, Sondereinsatzkommandos, Musikzüge, die Wasserschutzpolizei haben ihre eigne Abzeichen und damit wird deren Zahl schier grenzenlos.

„Gleiches gilt für die Feuerwehren, und da vielleicht noch mehr, weil hier jede freiwillige Feuerwehr ihr eigenes Abzeichen hat. Die zu sammeln, ist keineswegs einfach, denn die Zahl der Sammler ist groß, und es wird immer schwerer, an Abzeichen zu kommen“, berichtet Gerhardt Dragon, der rund 5.500 Abzeichen überwiegend in DIN-A4-Ordnern gesammelt hat.

Abzeichen aus allen US-Bundesstaaten

Besonders schwer ist es, an Abzeichen aus den Vereinigten Staaten zu kommen. Immerhin hat er schon sämtliche Polizeiabzeichen der 50 US-Bundesstaaten, aber aus den einzelnen Countys, da gibt es noch gewaltige Lücken. Zu den besonders seltenen Stücken in Gerhardt Dragons Sammlung gehören Abzeichen der Feuerwehreinheiten, die am 11. September 2001 in New York im Einsatz waren.

Wie aber kommt Gerhardt Dragon an seine Abzeichen? „Das ist ein mühseliges Geschäft. Ich gehe da sehr systematisch vor und schreibe per E-Mail die Polizei direkt an oder wenn die keine Mailadresse veröffentlicht, gehe ich über die Rathäuser. Mein Ziel ist es, mindestens 160 E-Mails pro Tag zu verschicken. Früher musste das alles per Post geschehen, da hilft die Digitalisierung auch beim Sammeln“, berichtet Gerhardt Dragon.

In den USA hat er mittlerweile eine eigene „Zweigstelle“. Eine gute Freundin von ihm hilft ihm da ehrenamtlich.

Hobby mit weltweiten Kontakten

Abzeichen sammeln ist ein schönes Hobby, mit dem man weltweit Kontakte knüpfen kann. „Gerade in den USA sind viele Polizisten früher bei der Army gewesen und haben als GI ihren Dienst in Deutschland absolviert. Viele von denen sprechen auch ziemlich gut deutsch. Da haben sich schon manche Freundschaften gebildet“, so Gerhardt Dragon.

Wer so intensiv sammelt, sollte das Hobby am besten mit seiner Partnerin teilen. Da hat Gerhardt Dragon ziemlich viel Glück. Seine Frau Annika sammelt ebenfalls Abzeichen, hat sich aber auf das US-Militär spezialisiert. „So kommen wir uns gegenseitig nicht in die Quere“, freut sich der passionierte Sammler.

Die Ausstellung mit den Abzeichen aus der Sammlung von Gerhardt Dragon ist noch bis zum 27. März 2020 während der Öffnungszeiten des Friedberger Kreishauses im Foyer, Gebäude B montags bis mittwochs von 7:30 bis 16 Uhr, donnerstags bis 18 Uhr und freitags bis 12:30 Uhr, zu sehen.

Foto: Landrat Jan Weckler zusammen mit Gerhardt und Annika Dragon bei der Eröffnung der Ausstellung mit Abzeichen von Polizei und Feuerwehren aus der ganzen Welt. Kreisbrandinspektor Lars Henrich (links)hat noch einige Abzeichen aus der Wetterau beisteuern können.


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