Schrift auf Steingut mit Tradition

Dr. Stefan Soltek, wissenschaftlicher Mitarbeiter Klingspor Museum und Künstler Jörg Schmitz.

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Schrift als verzierendes Element hat eine lange Tradition in der Kunstgeschichte.



So kennt die arabische Welt Schrift als Ornament am Bau oder als Dekor auf alltäglichen Gebrauchsgegenständen wie Vasen oder Tellern. In Deutschland entwarfen Künstler wie Max Bill und Ferdinand Kriwet Künstlerteller mit Schrift für die Firma Rosenthal in Seibt. Ganz im Sinne dieser visuellen Poesie ist auch bei Künstler Jörg Schmitz (*1969 in Hannover) die Schrift das künstlerische Leitthema. 2018/19 hatte Schmitz einige Paletten Steingut aus der Insolvenzmasse der traditionsreichen Wächtersbacher Keramik gerettet.

Sein Projekt »Schwarz-/Weiss-Ware« – »Weissware« ist der Begriff für noch unglasierte Keramik – wurde von der Kulturförderung des Main-Kinzig-Kreises, vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst sowie von der Gemeinde Brachttal gefördert. Gemeinsam mit Gerd Hausen, dem letzten Keramiker der ehemaligen Wächtersbacher Keramik auf dem denkmalgeschützten Werksgelände in Brachttal-Schlierbach (Main-Kinzig Kreis), konnte Schmitz den Manufakturprozess eigenhändig nachvollziehen. Daraus entstanden sind zahlreiche neue Werke visueller Poesie. »Die Herausforderung war einerseits, die Tassen, Teller und Schalen nicht als blosse Gebrauchsgegenstände sondern vielmehr als Bildträger zu sehen.», so der Künstler.

»Zum Anderen gibt die jeweilige Form natürlich die Richtung für eine künstlerische Gestaltung vor. Das galt es, künstlerisch zu nutzen.« Jörg Schmitz, der nach acht Jahren in Gelnhausen jetzt im Alten Hafenamt in Hanau lebt und arbeitet, studierte an der Hochschule für Gestaltung (HfG) Offenbach am Main unter anderem bei Friedrich Friedl und bei dem kürzlich verstorbenen Franz Mon. Schmitz’ künstlerisches Hauptthema der Schrift bringt er in ihren zahlreichen Facetten als visuelle Poesie, skripturale Malerei oder als gestischen Ausdruck ins Bild. Museumsleiterin Dr. Dorothee Ader zeigt sich begeistert von den neuen Objekten für die Sammlung: »Gerade weil unser Sammlungsschwerpunkt bei zweidimensionalen Arbeiten liegt, stellen die fünf Keramiken ein Highlight dar. In ihnen verbinden sich Industrie- und Kunstgeschichte mit der künstlerischen Handschrift von Jörg Schmitz.« Zur Sammlung des Museums zieht dies vielfache Verbindungen zu schriftkünstlerischen Arbeiten, die sich an der Grenze zwischen Lesbar- und Unlesbarkeit bewegen, darunter Werke von Rudolf Koch und Hans Peter Willberg.

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Dr. Stefan Soltek, wissenschaftlicher Mitarbeiter Klingspor Museum und Künstler Jörg Schmitz.


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