Traditioneller Schmuck und Accessoires aus China, Vietnam, Myanmar und Laos sowie der fünf in Thailand anerkannten ethnischen Minderheiten Akha, Hmong, Lahu, Lisu und Mien zeigen den kreativen Reichtum dieser Kulturen.

Die Bergvölker Asiens waren ursprünglich Nomaden, die sich aus China kommend über Ländergrenzen hinwegbewegten und lange von keiner Nationalregierung anerkannt wurden. Sie lebten von einer wandernden Landwirtschaft mit Brandrodung, welche die Nationalstaaten zum Schutz der Wälder verboten. Die Stämme wurden so vor allem in Thailand zur Sesshaftigkeit gezwungen und es wurde versucht ihre Lebensart an die der Mehrheitsgesellschaft anzupassen. Im Alltag tragen jüngere Generationen heute T-Shirts und Jeans, zu Festen wird jedoch noch immer mit Stolz reich bestickte Tracht und traditioneller Schmuck angelegt. Silber symbolisiert Wohlstand und Lebenskraft, vor der Nutzung von Nationalwährungen wurde das gesamte Familienvermögen in Form von Schmuck aufbewahrt.

Manche Schmuckstücke sind charakteristisch für eine Gruppe, wie die Seelenschlösser der Hmong, große halbmondförmige Hals- und Armreifen aus Silber werden von Mitgliedern aller Stammesgruppen angelegt. Die Halsreifen sind flach oder sehr plastisch hohl gearbeitet, tordiert, mit oder ohne dekorative Gravuren, mit vielen Anhängern (Lahu) versehen und sie werden mehrreihig getragen. Halsschmuck soll die Seele im Körper halten, um diese Funktion zu stärken, werden die Reifen manches Mal mit stilisierten Schlössern oder Anhängern verschlossen. Auch wenn mittlerweile Viele zum Buddhismus oder Christentum konvertiert sind, findet sich der Glaube an den Animismus oft gepaart mit einem ausgeprägten Ahnenkult. Die als Motiv beliebte und oft stilprägende, eng gerollte Spirale ist ein Symbol für den Kreislauf des Lebens, der beim Glauben an die Wiedergeburt weder Anfang noch Ende hat. Die Lisu tragen oft mehrreihigen Hals- und Rückenschmuck, die Lahu und Akha nähen Silber als Knopfscheiben oder Münzen auf Textilien.

Schmuckstücke wie die Drachenarmreifen oder Tier- und Pflanzen-Anhänger lassen die chinesische Herkunft der Bergvölker erkennen. Herausragende Beispiele chinesischer Silberschmiedekunst sind filigraner Haar- und Halsschmuck, Korallen und Türkise setzen farbige Akzente, ausgefallener Fingerschmuck und plastisch gestaltete Fabelwesen oder Tiere, die als Behältnisse für Bethel dienen. Kunstvoll gefertigter Hals- und Haarschmuck  aus feinsten Eisvogelfedern in leuchtendem Türkisblau gehört zu den herausragenden Beispielen des chinesischen Handwerks.

Die gezeigten Objekte stammen aus einer umfangreichen süddeutschen Privatsammlung. Der Sammler bereiste zwischen 1980 und 2018 mehrfach die Region, besuchte die Bergstämme, erwarb eine Vielzahl der Schmuckstücke vor Ort und ergänzte sie durch Erwerbungen aus dem deutschen Kunsthandel. Eine Auswahl der Sammlung ist bis zum 18. Juni 2023 im Goldschmiedehaus zu sehen.

Führungen und Veranstaltungen:

Am Sonntag, dem 5. Februar, 12. März, 23. April und 21. Mai 2023 wird die Ausstellung jeweils um 15 Uhr im Rahmen einer öffentlichen Führung erklärt, die Teilnahme inkl. Eintritt kostet 6 €.

Am Sonntag, dem 23. April wird um 14 Uhr, 15 Uhr und 16 Uhr ein Rundgang durch die Ausstellung in Begleitung einer Kuratorin angeboten. Die Teilnahme ist kostenfrei. 


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