300. Geburtstag der Landgräfin Marie von Hessen-Kassel

In der Ausstellung im Hessischen Staatsarchiv Marburg: Dr. Katrin Marx-Jaskulksi (Staatsarchiv Marburg) mit Dr. Martin Spies (Institut für Anglistik der Justus-Liebig-Universität Gießen, rechts) und Martin Hoppe (Fachbereichsleiter Kultur der Stadt Hanau, links).

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Aus Anlass des 300. Geburtstages der Landgräfin Marie von Hessen-Kassel (1723-1772) ist derzeit eine sehenswerte Sonderausstellung im Staatsarchiv Marburg zu sehen.



Die Präsentation wird diesen Herbst auch im Historischen Museum Hanau Schloss Philippsruhe zu Gast sein.

Darauf verständigten sich der Präsident des Hessischen Landesarchivs Prof. Dr. Andreas Hedwig und Martin Hoppe, Fachbereichsleiter Kultur der Stadt Hanau. Mit Dr. Katrin Marx-Jaskulski vom Staatsarchiv Marburg und Dr. Martin Spies vom Institut für Anglistik der Justus-Liebig-Universität Gießen wurden dieser Tage Einzelheiten besprochen. Die Ausstellung, die unter der Leitung von Dr. Spies von Studierenden der Universität Gießen entwickelt und zunächst dort gezeigt wurde, wurde für Marburg durch zahlreiche Leihgaben, unter anderen von der Hessischen Hausstiftung, angereichert.

Marie kam am 5. März 1723, vor 300 Jahren, in London als englische Prinzessin zur Welt und wurde 1740 mit dem späteren Landgrafen Friedrich II. von Hessen-Kassel verheiratet. Nachdem sie am 14. Januar 1772 im Alter von nur 48 Jahren im Hanauer Stadtschloss starb, wurde sie in der 1818 nach ihr benannten Marienkirche in der Altstadt beigesetzt. In der Beletage von Schloss Philippsruhe ist ein Porträt, wohl aus der Hand von Anton Wilhelm Tischbein (1730-1804), erhalten.

Nach der formellen Trennung von ihrem Mann wegen seines Religionswechsels zum Katholizismus übernahm sie 1760 nicht nur offiziell die Regentschaft über die Grafschaft Hanau-Münzenberg für ihren ältesten Sohn Wilhelm, sondern ließ unter anderem am Stadtschloss bauen, schuf dort einen der ersten englischen Landschaftsgärten in Deutschland und förderte die Errichtung des Stadttheaters (am heutigen Freiheitsplatz). Unter Wilhelm, der 1764 die Regentschaft von seiner Mutter in Hanau übernahm, entstand das nach ihm benannte Wilhelmsbad mit ebenfalls einem englischen Landschaftspark. "Das Bauvorhaben wurde aus Subsidiengeldern für die Leihe von hessischen Soldaten an seinen Onkel König Georg II. von Großbritannien finanziert. Das Leben Maries ist damit ein Beispiel für den internationalen Kulturtransfer im 18. Jahrhundert, aber auch für knallharte Heirats-, Macht- und Geldpolitik", so Martin Hoppe, der der Adligen in der Reihe "Objekt der Woche" auf www.museen-hanau.de eine eigene Rubrik gewidmet hat.

Über Leben und Werk der zu Unrecht fast vergessenen "Princess of Great Britain, Landgravine of Hesse-Kassel, Herrscherin von Hanau" informiert die Sonderausstellung, die vom 7. September 2023 bis voraussichtlich Ende Januar 2024 im ehemaligen Speisesaal im ersten Stock von Schloss Philippsruhe zu sehen sein wird. Zur Eröffnung am 7. September um 14 Uhr mit Oberbürgermeister Claus Kaminsky wird auch Prinz Rainer von Hessen für ein Grußwort erwartet. Martin Spies wird in die Ausstellung einführen. Im Begleitprogramm werden Vorträge geboten, die zusammen mit dem Hanauer Geschichtsvereins 1844 e.V., den Freunden und Förderern des Historischen Museums Hanau Schloss Philippsruhe e.V., der Interessengemeinschaft Hanauer Altstadt e.V. und der VHS Hanau organisiert werden.

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In der Ausstellung im Hessischen Staatsarchiv Marburg: Dr. Katrin Marx-Jaskulksi (Staatsarchiv Marburg) mit Dr. Martin Spies (Institut für Anglistik der Justus-Liebig-Universität Gießen, rechts) und Martin Hoppe (Fachbereichsleiter Kultur der Stadt Hanau, links).


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