Playofftraum lebt weiter: White Wings trotzen Verletzungen

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Die Vorzeichen auf die 2. Playoff-Begegnung der EBBECKE WHITE WINGS Hanau sahen alles andere als rosig aus.



Mit Mannschaftskapitän Josef Eichler fiel neben Matthias Fichtner ein weiterer wichtiger Power Forward aus. Auf den großen Positionen ging die Mannschaft entsprechend deutlich geschwächt ins Spiel. Das Team rückte den Schwierigkeiten zum Trotz noch enger zusammen, zeigte einen starken Kampf und schaffte am Ende die Sensation: Mit 90:78 schlugen die Hanauer die als Favoriten angereisten ART Giants Düsseldorf. Dank des Sieges haben die Hanauer die Chance, in Playoff-Runde zwei einzuziehen.

Dass das Ergebnis am Ende derart deutlich wurde, war nicht nur im Vorfeld nicht zu erwarten, sondern zeichnete sich auch im ersten Viertel zunächst nicht ab. Beide Teams lieferten sich ein hart umkämpftes, enges Match und die Gäste schafften es als erstes, sich eine kleine Punktedistanz zum Gegner zu erspielen. In der 8. Minute des ersten Viertels lagen sie acht Punkte vorn. Doch die Hanauer blieben dran, wechselten agil ihre Defensivtaktiken hin und her und schafften es im zweiten Viertel, das Spiel Stück für Stück an sich zu reißen. Der Knoten platzte dann rund drei Minuten vor der Halbzeit – eingeleitet durch einen Dreier von Marko Dordevic, der an diesem Abend mit 17 Punkten und 7 Rebounds sein bislang bestes Spiel für die EBBECKE WHITE WINGS Hanau absolvierte. Anschließend spielte sich das Team in einen Lauf. Immer wieder gelang es, dank starkem Teamplay freie Wurfstationen zu finden und gleichzeitig den Gegnern in der Defensive das Leben schwer zu machen. Vor allem die Drei-Punkte-Stärke der Düsseldorfer fand an diesem Abend nicht statt: Gerade einmal vier der 20 Versuche waren erfolgreich. So drehte das Team das Spiel und ging mit 44:35 in die Halbzeitpause.

Giants-Headcoach Kevin Magdowski konnte mit diesem Ergebnis nicht zufrieden sein – schaffte es allerdings nicht, sein Team für das dritte Viertel entsprechend in Stellung zu bringen. Statt dessen waren es weiterhin die Hanauer, die Druck machten und das Spiel kontrollierten. Gerade unterm Korb und aus der Halbdistanz war die Mannschaft an diesem Abend schwer zu stoppen. So legte die Mannschaft in der zweiten Minute des dritte Viertels einen 9-Punkte-Run hin. In der fünften Minute führte das Team sogar mit 65:46. Trotz der 15-Punkte-Führung der Hanauer zu Beginn des Schlussabschnitts hatte Düsseldorf sich noch nicht aufgegeben. Frühe acht Punkte in Folge brachten die Giants zurück ins Spiel. Und als dann in der dritten Minute Eduard Arquez Lopez nach einer Offensivaktion humpelnd vom Feld ging, sah es nach einer weiteren Schwächung des Hanauer Kaders aus. „Edu“ kehrte jedoch glücklicherweise noch im Laufe des Viertels zurück.

Gemeinsam kämpfte das gesamte Team um jeden Ball, jeden Wurf und jeden Rebound. Kapitän Till-Joscha Jönke leitete die Mannschaft mit seiner Erfahrung an und holte zeitgleich satte 24 Punkte. So blieb die Intensität auf Hanauer Seiten bis zur letzten Spielsekunde auf einem hohen Level. Düsseldorf fand hingegen kein Rezept, um ihren Gegnern Paroli zu bieten und auch wiederholte Auszeiten führten nicht zum Erfolg. So gewannen die EBBECKE WHITE WINGS Hanau überraschend, aber am Ende verdient mit 90:78. „Wir waren sehr gut auf das heutige Spiel vorbereitet und sind mit einem neuen Gameplan ins Spiel gegangen, um die Ausfälle zu kompensieren. Wir haben schnell gemerkt, dass Düsseldorf auf diese neue Spielweise keine Antwort eingefallen ist“, sagt Hanaus Headcoach Kamil Piechucki nach dem Spiel. „Die Mannschaft hat an sich geglaubt und und vor allem eine starke mentale Toughness gezeigt. Mit diesem Spiel haben die Jungs sich für ein Jahr harte Arbeit belohnt“, lobt er sein Team.

Auch die Geschäftsführung der White Wings ist mehr als zufrieden mit dem Endergebnis: „Wir sind unheimlich stolz auf unsere Mannschaft. Trotz der schwerwiegenden Spielerausfälle hat sich das gesamte Team heute extrem stark präsentiert und einen überragenden Sieg eingefahren. Alle Spieler haben sich heute alles abverlangt, sind dabei über sich hinausgewachsen und haben gezeigt: Uns darf man in diesen Playoffs nicht unterschätzen“, sagt White-Wings-Geschäftsführer Sebastian Lübeck. Diese Leistung wollen die Spieler nun natürlich auch gegen den letzten Gegner der ersten Gruppenphase abrufen: Die Arvato College Wizards. In der bisherigen Saison trafen Hanau und Karlsruhe bereits zwei Mal aufeinander – mit jeweils einem Sieg für beide Teams.

Für die Begegnung am kommenden Mittwoch werden die Hanauer noch einmal viel Intensität und Kampfeswillen abrufen müssen. Denn zweifellos werden die Hausherren aus Karlsruhe ihre beiden starken großen Spieler Eyke Prahst (durchschnittlich 14 Punkte und 10 Rebounds) und Alexander Thompson (17,9 Punkte, 6 Rebounds) in Szene setzen, um die geschwächten Positionen der Hanauer auszunutzen. Gleichzeitig muss das Team auch auf Sean Flood, Rouven Roessler und Christoph Rupp aufpassen, die ebenfalls ein Double-Digit-Scoring vorweisen. „Karlsruhe hat viele erfahrene Spieler in den eigenen Reihen. Sie setzen auf einen schnellen Angriff, entsprechend müssen wir auch dieses Mal wieder einen Weg finden, ihre Fastbreaks zu stoppen", so Piechucki. Das Spiel am Mittwoch, 7. April, beginnt um 19:30 Uhr. Fans können das Spiel via Livestream verfolgen. Dieser wird auf dem Youtube Channel der Arvato College Wizards übertragen: https://www.youtube.com/channel/UC_YPQFDgCPJpE0g5OJwP60g

Für die EBBECKE WHITE WINGS Hanau spielten:

Justus Peuser (10 Punkte/4 Assists/6 Rebounds)
Jonas Stenger (0/0/0)
Felix Hecker (15/3/6)
Till-Joscha Jönke (24/8/3)
Omari Knox (2/0/1)
Philip Hecker (0/0/1)
Marko Dordevic (17/0/7)
Eduard Arques Lopez (17/3/7)
Leon Fertig (0/0/0)
Malik Kudic (5/1/5)


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