Dabei sah man der Hanauer Mannschaft den noch fehlenden Spielrhythmus deutlich an. Das Team tat sich sehr schwer im Abschluss und wirkte über den Verlauf des Spiels zunehmend mental blockiert. Vor allem im spielentscheidenden dritten Viertel verloren die Hanauer den Anschluss.
Zunächst dauerte es über 3 Minuten, ehe Hanau über Victor Demetrio erste Punkte machte. Doch auch Speyer legte zunächst keinen optimalen Start hin. Ins Spiel brachte sie dann unter anderem der Umstand, dass Hanau früh gleich zwei erfahrene Spieler benchen musste. Bereits Mitte des ersten Viertels nahmen JD Tisdale und Victor Demetrio mit jeweils zwei Fouls auf der Bank Platz. „So haben wir uns direkt im ersten Viertel das Leben schwer gemacht. Unsere jungen Spieler waren früh dazu gezwungen, Verantwortung zu übernehmen und das Spiel weiterzuführen. Und man hat gesehen, dass sie darauf noch nicht so recht vorbereitet waren“, sagt Hanaus Headcoach Kamil Piechucki. Zwar konnte sich das Hanauer Team zum Ende des ersten Viertels ein wenig fangen und das Spiel auch im weitestgehend ausgeglichenen zweiten Viertel offen halten. Mit einem Halbzeitstand von 31:34 war das Spiel noch alles andere als verloren.
In der zweiten Halbzeit lief für Hanau dann jedoch nicht mehr viel zusammen. Offensiv tat sich das Team im Abschluss äußerst schwer. Gerade Würfe aus der 3-Punkte-Distanz wollten einfach nicht fallen. Doch auch in Korbnähe mussten die White Wings im Schnitt zwei Mal werfen, um Zählbares zu produzieren. Am Ende entwickelte sich der weiterhin in Foul-Trouble-Nähe stehende JD Tisdale als Leitwolf seines Teams und hatte mit 23 Punkten mit Abstand den größten Anteil am Hanauer Scoring. „So können wir nicht spielen. Die Verantwortung im Team kann und wird nicht nur auf den Schultern von zwei oder drei Spielern liegen, sondern alle müssen zusammen die Spiele gewinnen.
Auch die jungen, unerfahrenen Spieler müssen mehr Verantwortung übernehmen. Wir haben keinen Lebron James, der uns die Spiele allein gewinnen kann“, so Piechucki weiter. Viele Fouls sorgten dafür, dass Hanau nicht so Recht in einen Rhythmus kam. Im Ballvortrag leistete sich das Team überdies viele Ballverluste. Am Ende produzierten sie 23 Turnover – zu viele, um vor heimischem Publikum zu gewinnen. Für Speyer lief es dabei auf der Gegenseite besser. Wollte der Ball nicht beim ersten Versuch reingehen, produzierten die Baskets immer wieder Offensivrebounds für zweite Chancen. Zum Ende hin bäumten sich die White Wings noch einmal auf, konnten aber das mit 7:19 verlorene dritte Viertel nicht mehr kompensieren. So unterlag das Team am Ende klar mit 59:72. „Was mir heute gefehlt hat, waren Energie und Schnelligkeit. Wir konnten das Spiel heute nicht schnell machen, die Mannschaft war mental blockiert“, sagt Piechucki.
Der fehlende Spielrhythmus wird die White Wings weiter begleiten. Der FC Bayern Basketball II hat das bevorstehende Auswärtsspiel verlegt, entsprechend geht es für Hanau erst am 27.10. zu Hause gegen Karlsruhe weiter. „Das können wir leider nicht beeinflussen. Dass wir heute nicht gewonnen haben, ist sehr schade. Mental wäre ein Sieg für uns natürlich besser gewesen. Jetzt gehen wir mit einem weniger guten Gefühl im Bauch in eine lange Trainingsphase. Wir müssen jetzt 17 Tage hart arbeiten, bis wir wieder aufs Feld können. Die werden wir nutzen. Wir wollen definitiv mit mehr Kompetetivität ins nächste Spiel gehen“, so der Hanauer Coach abschließend.
Im Vorfeld des Spiels hatten die WHITE WINGS Hanau zu einer Impfaktion eingeladen. Diese wurde gemeinsam mit der Johanniter Unfallhilfe Hanau, dem mobilen Impfteam des Main-Kinzig-Kreises sowie der Stabsstelle Hygiene der Stadt Hanau ins Leben gerufen. Interessenten, die bilsang noch kein Impfangebot wahrgenommen hatten, konnten sich vor Ort mit einem der Impfstoffe der Hersteller Biontech oder Johnson & Johnson impfen lassen. Zur Belohnung gab es eine Freikarte für das Spiel. Innerhalb von zwei Stunden hatten 23 Personen eine solche Impfung wahrgenommen. Insgesamt waren am Ende 273 Zuschauer in der Halle. Alle Beteiligten sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden. In der kommenden Woche werden die Verantwortlichen in gemeinsame Planungen gehen, um auch bei kommenden Heimspielen wieder eine solche Impfaktion anbieten zu können.
Für die WHITE WINGS Hanau spielten:
Dewrell „JD“ Tisdale (23 Punkte/5 Assists/9 Rebounds)
Dion Braimoh (6/0/3)
Philip Hecker (3/1/2)
Niklas Krause (7/2/2)
Irvin Katumbayi (2/0/1)
Stefan Vasovic (2/1/3)
Philipp Walz (8/1/2)
Victor Demetrio (6/0/6)
Luca Eibelshäuser (0/0/0)
Matthias Fichtner (2/0/2)
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