A66/Gelnhausen: Unfallfahrer flüchtet zu Fuß und mit Gepäck

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"Mehrere Unfälle hielten in der Nacht von Samstag auf Sonntag die Autobahnpolizei Langenselbold in Atem", berichtete Polizeioberkommissar Andreas Kryschak und sagte weiter: "Gegen 19.50 Uhr wurden wir zur Unterstützung der Autobahnpolizei Petersberg gerufen. Zwischen den Anschlussstellen Schlüchtern-Nord und Flieden in Fahrtrichtung Fulda kam ein BMW auf der A 66 bei Regen vermutlich aufgrund unangepasster Geschwindigkeit nach rechts von der Fahrbahn ab, fuhr eine Böschung hinauf und überschlug sich in der Folge mehrfach. Der 19-jährige Fahrer erlitt schwere und sein ebenfalls 19 Jahre alter Beifahrer leichte Verletzungen. Beide wurden in Krankenhäuser eingeliefert. Den Schaden schätzten wir auf 40.000 Euro."



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Gegen 20.20 Uhr ereignete sich dann laut Kryschak ein weiterer Unfall auf der A 66 Richtung Fulda, diesmal zwischen den Anschlussstellen Gelnhausen-Ost und Bad Orb. "Auch hier kam auf regennasser Fahrbahn ein BMW vermutlich aufgrund unangepasster Geschwindigkeit ins Schleudern und kollidierte mit der rechten und linken Schutzplanke. Ein Peugeot wich nach links aus und kollidierte ebenfalls mit der Schutzplanke. Der Fahrer des BMW nahm das Gepäck aus seinem Fahrzeug, lief über die Gegenspur und flüchtete über eine Treppe Richtung Verbindungsweg zwischen Gelnhausen Höchst und Haitz. Das Kennzeichen aus dem benachbarten europäischen Ausland war nicht für das Fahrzeug ausgegeben." Die Freiwillige Feuerwehr Gelnhausen West, ursprünglich wegen eines vermeintlichen Pkw-Brandes alarmiert, sicherte die Unfallstelle ab, stellte den Brandschutz sicher und sorgte für die Ausleuchtung, bis die Autobahnmeisterei die Einsatzstelle übernahm.

Polizeioberkommissar Kryschak und seine Kolleginnen und Kollegen haben bereits erste Hinweise auf den mutmaßlichen Fahrer. Im Auto fanden die Beamten zudem angebrochene Flaschen Alkohol. Ob eine mögliche Trunkenheitsfahrt zu dem Unfall geführt hatte, ist bislang nicht bekannt. Der 37 Jahre alte Peugeot-Fahrer blieb wohl unversehrt. Der Schaden wird hier auf 11.000 Euro geschätzt. Im Rahmen der Fahndung nach dem unfallflüchtigen BMW-Lenker hielt kurz darauf eine Streife in Bad Orb einen Suzuki an. Kryschak sagte: "Der 43-jährige Fahrer stand vermutlich unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln. Der Mann kam direkt aus Rotterdam und wollte wohl einen Freund in Schlüchtern besuchen. Bevor er entlassen werden konnte, musste er jedoch eine Blutprobe abgeben. Dies traf auch auf den zur Abholung mit dem Auto herbeigeeilten Freund zu, der offenbar ebenfalls berauscht gefahren war. Ein Drogentest schlug positiv an, weswegen ein Arzt direkt die nächste Blutentnahme vornehmen konnte. Schließlich sorgte ein Taxi für die Rückreise der zwei nun vereinten Freunde."

Der nächste Einsatz erfolgte für die Autobahnpolizisten gegen 2.40 Uhr in Erlensee. Der Polizeioberkommissar führte aus: "Unserer Streife fiel ein offensichtlich zu schnell fahrendes Auto auf. Dabei wurde festgestellt, dass das vorgezeigte ausländisches Führerscheindokument in Deutschland offensichtlich seine Gültigkeit verloren hatte. Der 27-jährige Fahrer gab an, dass er am kommenden Montag seine praktische Fahrprüfung absolvieren würde. Ob er für die Prüfung zugelassen wird, wird nun die Führerscheinstelle entscheiden."

"Glück gehabt hat um kurz nach 4 Uhr ein Motorradfahrer auf der A 45 Richtung Gießen in dem Teilbereich, wo die A 45 und die A 66 zusammen verlaufen, also zwischen Hanauer Kreuz und Autobahndreieck Langenselbold", sagte Kryschak abschließend und fügte an: "Hier wurde der Kradfahrer von einem weißen Auto links touchiert, so dass der linke Seitenkoffer herabfiel und sich der Inhalt auf der Straße verteilte. Der 48-Jährige kam mit seiner Honda-Maschine dabei jedoch nicht zu Fall. Der Autofahrer flüchtete weiter mit hoher Geschwindigkeit auf die A 66 in Richtung Fulda. Die Ermittlungen diesbezüglich wurden aufgenommen." Zeugen werden gebeten, sich bei der Polizeiautobahnstation unter der Rufnummer 06183 91155-0 zu melden.

Nachdem die Unfall- und Strafanzeigen auf der Dienststelle alle geschrieben waren, beendeten die Beamtinnen und Beamten schließlich ihren Nachtdienst.

Foto: Feuerwehr Gelnhausen West


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