"Montagsspaziergänge": Einsatzkräfte der Polizei beleidigt

Blaulicht
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Auch am Montagabend, 10.01.2022, trafen sich vermeintliche Kritiker der Corona-Maßnahmen in Städten und Gemeinden im Bereich des Polizeipräsidiums Südosthessen zu sogenannten Montags- bzw. Grablichterspaziergängen. Die Polizei zählte bei den größtenteils erneut ab 18 Uhr beginnenden Aktionen rund 2.500 Teilnehmende und musste mancherorts auch einschreiten. Obwohl viele der insgesamt 19 Aktionen erneut nicht angemeldet waren, fanden auch drei angemeldete Versammlungen statt.



Stadt Hanau:

Bei dem angemeldeten Spaziergang in Hanau waren in der Spitze über 90 Personen zugegen. Im dessen Verlauf beleidigte ein angetrunkener Teilnehmer auch hier die eingesetzten Kräfte. Bei der anschließenden Identitätsfeststellung durch die Stadtpolizei leistete die Person zudem Widerstand. Entsprechende Ermittlungsverfahren wurden anschließend eingeleitet.

Bereich Main-Kinzig:

Auch in Bad Orb versammelte man sich mit vorheriger Anmeldung, letztlich mit etwa 140 Teilnehmern. Bei Bekanntgabe der erlassenen Auflagen durch die Versammlungsleiterin zeigte sich ein Großteil der Teilnehmer jedoch offenkundig unzufrieden mit den Verfügungen und setzte sich unkontrolliert in Bewegung. Die Versammlungsleiterin beendete daraufhin die Versammlung; der weitere Marsch durch die Stadt fand dennoch unter Begleitung der Polizei statt.

Keine Anmeldung lag bei den übrigen neun Spaziergängen in Maintal, Nidderau, Bruchköbel, Hammersbach, Langenselbold, Gelnhausen, Freigericht, Steinau an der der Straße und Schlüchtern vor. Aus polizeilicher Sicht verliefen diese weitestgehend unproblematisch. Die größten Kundgebungen wurden dabei wiederum in Langenselbold mit rund 340 Personen und in Schlüchtern mit über 250 Personen verzeichnet.

Unterstützt von Kräften der hessischen Bereitschaftspolizei waren die örtlichen Polizeidienststellen auch diesmal mit einer Vielzahl an Beamtinnen und Beamten im Einsatz, mit dem Ziel, einen störungsfreien Verlauf der jeweiligen Veranstaltungen zu gewährleisten. Im Fokus der polizeilichen Maßnahmen stand dabei wiederholt auch der Hinweis an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf Einhaltung der geltenden Corona-Bestimmungen.

Bereiche Stadt und Landkreis Offenbach:

Jeweils etwa 350 Personen versammelten sich unangemeldet in Jügesheim und Seligenstadt.

In Jügesheim kam es nach einer durch die Polizei über Lautsprecher erfolgten Ansprache zu Beleidigungen aus den Reihen der Teilnehmer. Zeitgleich zu dieser Veranstaltung wurde eine nur wenige Person umfassende Gegenkundgebung abgehalten.

In Seligenstadt wurden die über Lautsprecher verkündeten Auflagen größtenteils nicht eingehalten, insbesondere wurde die vorgegebene Aufzugsstrecke durch die Teilnehmer ignoriert und mehrfach ein anderer Weg gewählt. Ferner wurden bei einer Person Protektoren-Handschuhe sichergestellt und diesbezüglich eine Strafanzeige wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz (Passivbewaffnung) eingeleitet.

In Neu-Isenburg nahmen bei einem angemeldeten Aufzug rund 150 Personen teil.

Die übrigen Protestaktionen in Offenbach, Langen, Sprendlingen, Obertshausen und Dietzenbach verliefen ohne besondere Vorkommnisse und zählten zwischen 80 und
120 Personen.

Die südosthessische Polizei stellt sich auch in den kommenden Wochen auf entsprechende Aktionen ein.


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