Polizei warnt vor Schockanrufen in Bruchköbel und Freigericht

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Eine Seniorin aus Rodgau-Dudenhofen hat nach einem Schockanruf am Mittwochnachmittag Betrügern Schmuck und Geld übergeben. Dabei hielten die Täter, die sich als Polizeibeamter aus Bayern und als Staatsanwalt ausgaben, die Frau über den Festnetzanschluss und zeitgleich über das Handy in einem Zeitraum von mehr als zwei Stunden unter Kontrolle. Die Betrüger logen der Rentnerin vor, dass ihre Tochter einen Verkehrsunfall mit einem toten Kind verursacht hätte.



Damit die Tochter nicht in eine Justizvollzugsanstalt kommt, müsse eine hohe Kaution bezahlt werden. Die Täter brachten durch permanente Einschüchterung schließlich die Seniorin dazu, gegen 17.30 Uhr dem Boten "Herrn Lindemann" Geld und Schmuck im Bereich Wiesenstraße/Am Flachsberg zu übergeben.

Kriminalhauptkommissar Mike Klinge vom Zentralen Fachkommissariat für Bandenkriminalität sagte: "Einerseits erkennen viele Seniorinnen und Senioren die Masche der Schockanrufe und beenden glücklicher Weise sofort die Telefonate, sodass die Betrüger leer ausgehen. Wir verzeichneten allein am Donnerstag mehrere solcher Anrufe in Dreieich, Rödermark, Freigericht und Bruchköbel. Andererseits bearbeiten wir seit geraumer Zeit vollendete Taten sowohl im Bereich Main-Kinzig als auch Offenbach." Laut Klinge gehen die Ermittler seit Beginn des Jahres von einer Beute in Höhe von etwa 200.000 Euro aus. Klinge betonte, dass weder die echte Polizei noch andere Behörden, zum Beispiel Staatsanwaltschaften und Gerichte, Geld- und Wertsachen am Telefon als "Kaution" einfordern. "Seien Sie skeptisch, wenn am Telefon eine Notlage eines Angehörigen oder Bekannten geschildert wird. Es erfolgt niemals eine Übergabe von Wertsachen an einen Boten auf der Straße", sagte Klinge und ergänzte: "Bei solchen Forderungen beenden Sie bitte sofort die Telefonate und wenden sich umgehend an die echte Polizei oder an eine Vertrauensperson."

Die Kriminalbeamten raten weiter:

- Die Täter versuchen gezielt, durch schockierende Aussagen eine Stresssituation bei den Opfern zu erzeugen. Meist wird angegeben, ein Bekannter oder Verwandter habe einen Verkehrsunfall mit einem Todesopfer verursacht.

- Nehmen Sie sich Zeit, um die Angaben der Anrufer zu überprüfen. Ein gesundes Misstrauen gegenüber den Anrufern ist dabei keine Unhöflichkeit.

- Da die Opfer meist ältere Menschen sind, sollten Familienangehörige sie auf die Gefahren von solchen Telefonaten aufmerksam machen.

- Weitere hilfreiche Präventionstipps erhalten Sie bei der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle des Polizeipräsidiums Südosthessen unter der Servicenummer 069 8098-2424.

- Weitere Tipps (insbesondere für Angehörige von Senioren) finden Sie unter: https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/service/publikationen/-rate-mal-wer-dran-ist--77488e-mal-wer-dran-ist--77488

Im aktuellen Fall in Dudenhofen wurde der männliche Bote als 1,80 Meter groß, kurze braune Haare, kräftige Statur, bekleidet mit beigem Pullover, schwarzer Jacke, schwarzer Hose und Schuhe, eine schwarze Mund-Nasen-Maske und mit leicht gebräuntem Teint beschrieben. Die Kripo bittet Anwohner oder Passanten, die verdächtige Personen oder Fahrzeuge im Bereich der Straßen Wiesenstraße/Am Flachsberg gesehen haben, sich unter der Rufnummer 069 8098-1234 zu melden.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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