Drogen und kein Lappen: 49-jähriger Hanauer nach wilder Verfolgungsfahrt gestoppt

Blaulicht
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Er soll massiv gegen die Verkehrsregeln verstoßen und dabei auch zahlreiche Verkehrsteilnehmer gefährdet haben: Nach einem regelrechten "Katz-und Maus-Spiel" mit einigen offenbar nicht nur rücksichtslosen, sondern auch gefährlichen Fahrmanövern zogen Polizeibeamte am frühen Mittwochabend einen BMW-Fahrer aus dem Verkehr, der ohne das "Nötige" und gleichzeitig mit dem "Verbotenen" unterwegs war. Der 49-Jährige muss nun mit mehreren Anzeigen rechnen.



Die Dienstschicht für einen Beamten der Verkehrsinspektion am Mittwoch neigte sich bereits dem Ende, als er doch noch einmal einschreiten musste. Auf dem Rückweg von einer anderen Kontrolle fiel dem Ordnungshüter gegen 18.20 Uhr im Tannenmühlkreisel ein schwarzer BMW auf, der mit überhöhter Geschwindigkeit auf die Bundesstraße 448 in Richtung Obertshausen auffuhr. Hinter dem Steuer saß der 49-Jährige. Als der Hanauer mit dem Fahrzeug über die durchgezogene Mittellinie fuhr, entschloss sich der Beamte, ihm zu folgen. In einem Tempo-70-Abschnitt soll der 3er auf gut 130 Stundekilometer beschleunigt haben. Der Fahrer soll dabei mehrere vor ihm fahrende Autos zur Seite gedrängt haben und ihnen äußerst dicht aufgefahren sein. Die zwischenzeitlich eingeschalteten Anhaltezeichen und das Blaulicht des Zivilwagens ignorierte der Fahrer jedoch geflissentlich - stattdessen gab er weiter Gas und flüchtete in Richtung Ausfahrt Obertshausen/Heusenstamm (Seligenstädter Straße). Im Bereich Bürgermeister-Mahr-Straße soll der BMW-Fahrer auf bis zu 110 km/h beschleunigt haben, so die Angaben des Beamten. Kurz darauf, in der Friedrich-Ebert-Straße, sei er innerorts mit etwa Tempo 90 gefahren. Da eine weitere Nacheile in dem Moment zu riskant wurde, musste der Polizist die Verfolgung zunächst abbrechen.

In der sofort veranlassten Fahndung, bei der weitere Streifen hinzugezogen wurden, konnte der BMW mit HU-Kennzeichen kurz darauf erneut aufgegriffen werden. Hierbei verstieß der Fahrer ganz offensichtlich weiterhin grob gegen die Verkehrsregeln, indem er durchgehend gegen die gültige Höchstgeschwindigkeit verstoßen haben soll - sowohl innerorts, als auch außerorts. Demnach brauste er über die Seligenstädter Straße zurück auf die Landesstraße 3117. Im weiteren Fahrtverlauf, so die Beobachtung, soll der 49-Jährige an unübersichtlichen Stellen weitere Autofahrer überholt und auch geschnitten haben. Zudem überfuhr er Sperrflächen sowie Fußgängerwege und missachtete mehrere rote Ampeln.

Die Fahrt ging zwischenzeitlich auch über die Autobahn 3 in Richtung Frankfurt, wo er - teilweise über den Standstreifen fahrend - bis zu 200 km/h fuhr. Hier soll er mehrmals die Fahrspuren gewechselt haben, sodass mehrere Fahrzeuge geschnitten wurden und diese dadurch stark abbremsen mussten. Auch diese Verfolgung musste aufgrund der hohen Gefährdung in dem Moment kurzzeitig beendet werden.

Im Geisfeldkreisel drehte der Mann dann zwei Runden, ehe er rasant über die Sprendlinger Landstraße in Richtung Offenbach fuhr. Als der 49-Jährige das Ortschild der Lederstadt passierte, soll er aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens streckenweise sogar in den Gegenverkehr gewechselt sein. Über den Odenwaldring ging es über die Waldstraße, den Hessenring, die Oberen Grenzstraße und den Brunnenweg bis nach Bieber. Von dort ging über die Seligenstädter Straße und Leipziger Straße zurück nach Obertshausen - währenddessen zählten die Uniformierten weitere waghalsige Rotlichtverstöße.

Im dritten "Anlauf" konnte der 49-Jährige schließlich in Obertshausen-Hausen im Bereich der Straße "Samerwiesen", eine halbe Stunde später, gestoppt und vorläufig festgenommen werden. Bei der anschließenden Kontrolle und Ansprache des Mannes trat der mutmaßliche Grund seiner Flucht zu Tage: Einerseits hatte er nicht die nötige Fahrerlaubnis. Wie sich andererseits anhand eines Atemalkoholtests herausstellte, stand er mit 1,19 Promille gehörig unter Alkoholeinfluss. Zudem gab er an, Drogen konsumiert zu haben. Aufgrund der verbotenen Berauschung musste er eine Blutprobe abgeben. Weiter wäre er wohl ohnehin nicht gekommen, denn offenbar hatte der Hanauer seinen Tank fast leer gefahren.

Auf den 49-Jährigen kommt nun ein Strafverfahren zu, im dem er sich wegen des Vorwurfs des verbotenen Kraftfahrzeugrennens, des Fahrens ohne Fahrerlaubnis sowie der Straßenverkehrsgefährdung verantworten muss. Und auch gegen den Halter des Wagens wird ermittelt: Ihm wird vorgeworfen, die Fahrt des 49-Jährigen (ohne
Fahrerlaubnis) zugelassen zu haben.

Während der gesamten Verfolgungsfahrt konnten die Beamten mehrfach beobachten, wie der Hanauer mit seiner Karosse von der Straße abkam. Hierbei soll der BMW teilweise auf den Fußgängerweg geraten sein, wodurch mehrere Passanten teilweise zur Seite springend ausweichen mussten, wie die Beamten mitteilten. Glücklicherweise, so das Resümee der Polizei, ist bei dem Ganzen niemand zu Schaden gekommen.

Die Polizei sucht nun weitere Zeugen und fragt:

- Wer kann Angaben zum Fahrverhalten des schwarzen BMW machen?
- Wer wurde in dem Zusammenhang wo und wie durch dieses Auto gefährdet?

Zeugen und Geschädigte werden gebeten, sich bei den Beamten unter der Rufnummer 06183 91155-0 zu melden.


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