Deutschland hat gewählt. Und wie immer bei Wahlen gibt es Sieger und Verlierer.
Mit einem Blick erkennt man Gewinner und Verlierer
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Deutschland hat gewählt. Und wie immer bei Wahlen gibt es Sieger und Verlierer.
Dass die jeweiligen Kontrahenten das unterschiedlich auslegen, erleben wir immer wieder. In unserer Gesellschaft gibt es dazu eine vorherrschende Meinung. Verlierer gratulieren dem Sieger und übernehmen die Verantwortung für die Niederlage. Sieger bekommen den Auftrag zur Bildung einer neuen Regierung, wenn es alleine nicht reicht, gehen sie auf Partnersuche.
Der Bundestag setzt sich regulär aus 598 Sitzen zusammen. In der Praxis ist die Anzahl der Abgeordneten wegen Überhang- und Ausgleichsmandaten jedoch deutlich höher. 2017 waren es 709, also 111 Überhang- und Ausgleichsmandate. Bei der Wahl vor einer Woche kamen 137 Überhang- und Ausgleichsmandate. Beispiel Bayern. Warum? Bayern hat 46 Direktmandate, davon hat die CSU 45 gewonnen. Zur Vollständigkeit, das Eine gewannen die Grünen. Das sind mehr Mandate, wie ihr Prozentual (29 Mandate) zustehen würden, sie hat somit Überhangmandate. Also bekommen die anderen Parteien die sogenannten Ausgleichsmandate zum Ausgleich des prozentualen Verhältnisses zueinander.
Die CSU hat 31,7% erhalten, das ist ein Minus von 7,1% zur Wahl vor 4 Jahren. SPD 18 plus 2,7 = 23 Mandate, FDP 10,5 plus 0,4 = 14 Mandate, Grüne 14,1 plus 4,3 = 18 Mandate, AfD 9 minus 3,4 = 12 Mandate und die Linken 2,8 minus 3,3 = 4 Mandate (Bundesweit 4,9%, aber drei Direktmandate errungen). Somit hat Bayern anstatt 92 Mandaten insgesamt 117. Die Lösung liegt klar auf der Hand. Verringerung der Direktmandate von 299 auf 200. Das wäre meine erste Forderung an die neue Bundesregierung und den Bundestag. Schauen wir einmal! Wir brauchen kein aufgeblähtes Parlament.
Schauen wir uns das Bundesergebnis in der Sitzverteilung an. SPD 206 Sitze (+ 53). CDU 151 (- 49). CSU 45 (- 1). Zusammen 196 (- 50). Grüne 118 (+ 51). FDP 92 (+ 12). AfD 83 (-11). Linke 39 (-30). Und einen Sitz für die dänische Minderheit in Schleswig-Holstein. Ergibt zusammen 735. Die Kanzlermehrheit liegt bei 367. Mit einem Blick erkennt man Gewinner und Verlierer. Stärkste Fraktion ist wieder einmal die SPD. Olaf Scholz wurde auch von vielen Kontrahenten zum Wahlsieg gratuliert. Allein Armin Laschet tut das nicht. Warum, weiß nur er. Erinnern wir uns an den 14. Mai 2017. Es fand die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen statt. Armin Laschet gewann die Wahl mit 33% (+6,7) der Wählerstimmen gegen Amtsinhaberin Hannelore Kraft, die 31,2% (-7,9) der Wählerstimmen erreichte. Eine Differenz gerademal von 1,8%. Gegen 18.30 Uhr trat Frau Kraft vor die Mikrophone und gestand ihre Wahlniederlage ein, gratulierte Armin Laschet zum Wahlsieg und trat von ihren Parteiämtern zurück. Sie übernahm damit die Verantwortung. Da zollen ihr noch heute alle Zeitzeugen den nötigen Respekt.
Ja, so geht das auch, Herr Laschet! Er könnte sich daran ein Beispiel nehmen. Weit gefehlt. Er spekuliert wohl auf eine sogenannte “Jamaika“ Koalition aus CDU/CSU, FDP und Grünen. Mit dieser bornierten Haltung dient Laschet weder sich, der CDU im Bund und NRW, noch unserem Land. Er sollte dem Sieger gratulieren und in Demut abwarten. Ei Gude, wie!
Zum Autor
Er sei ein waschechter Neuenhaßlauer, sagt er von sich selbst. Helmut Müller (69) ist in Neuenhaßlau als 4. von 7 Kindern geboren und ein typisches Nachkriegskind dazu. Seine Mutter Hessin und evangelisch, sein Vater Sudetendeutscher und katholisch, aber kein Flüchtling, sondern Kriegsgefangener, der nicht in seine angestammte Heimat zurückkonnte. Er wächst in einem 4 Generationen Haus mit den Eltern, sechs Geschwistern, Oma und Opa sowie Onkel und der Großmutter auf. Der Spielplatz war die Straße. In der Volksschule, die er mit dem Hauptschulabschluss beendete, war deutsch seine erste Fremdsprache die er lernen musste. In späteren Jahren hat er seine mittlere Reife und das Fachabitur für Wirtschaft und Verwaltung nachgeholt und das Ganze als Diplom Verwaltungswirt (FH) abgeschlossen. Er war in etlichen Vereinen aktiv. Man könnte ihn getrost als „Vereinsmeier“ bezeichnen. Er hat dabei fast alle Positionen, die ein Vorstand hat, begleitet. Kontakt: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
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