Wir brauchen keine Opportunisten, wir brauchen Macher

Ei Gude wie
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Nach 236 wöchentlichen Ausgaben am Stück und nach einer Woche Pause erscheint „Ei Gude, wie!?“ jetzt vierzehntägig im Wechsel mit dem Kollegen Hans-Jörg Vogler, der für „Auch das noch…“ verantwortlich zeichnet, bei https://www.vorsprung-online.de/. Lassen wir es also etwas langsamer angehen, wir sind ja nicht mehr die Jüngsten.



Sie kennen den Spruch: Nach der Wahl ist vor der Wahl. In der Tat, so ist es, während SPD, Grüne und FDP nach sondieren den Hebel beschleunigt haben und nun eine mögliche Koalition aushandeln, muss sich die Union auf die Opposition einstellen und dieses als Aussicht zur Erneuerung begreifen, damit sie in vier Jahren wieder nach der Macht greifen kann. Die Chancen stehen nicht schlecht, wenn sie ihre Oppositionszeit dazu nutzt, sich personell zu erneuern und sich ihrer alten christlichen und konservativen Werte wieder erinnert und dabei gleichzeitig den Bedürfnissen der jetzigen Wählerinnen und Wählern entspricht.

Was nicht heißt, den Menschen nach dem Mund zu reden, sondern das Programm, das man hat, auch den Menschen vorzuleben. Das ist nicht nur ein Problem der Union. Das haben alle demokratischen Parteien gemeinsam. Authentisch sowie bodenständig sein und das Ganze im Blick zu haben. Mit dem Ganzen meine ich, die Interessenslage aller zu berücksichtigen und dabei alle auf dem Weg in die Zukunft mitzunehmen. Ist das illusorisch, so etwas zu fordern? Das Wohl aller im Auge zu haben, scheint heut zutage eine Kunst zu sein. Vielen geht es scheinbar um das schnelle Geld, im eigenen Säckel versteht sich. Dabei geht es nicht um links oder rechts, es geht um richtig oder falsch.

Sozialismus und Kapitalismus, diese Begrifflichkeiten sollten von gestern sein. Das müssen die Union, aber auch andere noch lernen. Es geht nicht darum, mit Angstmachen vor einem Linksruck die Bevölkerung zu verunsichern und von den eigenen Fehlern abzulenken, was ja scheinbar Sinn und Zweck der Übung ist, sondern darum, eigene Vorschläge zu unterbreiten. Auch Opposition hat eine wichtige Aufgabe in der Politik. Sie muss die Regierenden kontrollieren und durch konstruktive Vorschläge Alternativen zur Regierungspolitik aufzeigen. Nicht schlecht reden, sondern besser machen ist angesagt. Wir brauchen keine Opportunisten, wir brauchen Macher. Probleme haben wir genug, was wir dringend brauchen, sind die Lösungen dazu. Dass das nicht einfach werden wird, ist uns hoffentlich schon allen klar. Kompromissfähigkeit ist gefragt. Und auf gleicher Augenhöhe miteinander umgehen. Wir brauchen dringend einen funktionierenden Gegenpol zu den Populisten und Autograten dieser Welt. Geben wir den Parteien der Ampelkoalition unter der Führung von Olaf Scholz eine Chance. Bis Anfang Dezember soll alles in trockenen Tüchern sein. Schau ‘mer mal, was dabei rüberkommt. Abgerechnet wird in vier Jahren.

Ei Gude, wie!

Zum Autor

Er sei ein waschechter Neuenhaßlauer, sagt er von sich selbst. Helmut Müller (69) ist in Neuenhaßlau als 4. von 7 Kindern geboren und ein typisches Nachkriegskind dazu. Seine Mutter Hessin und evangelisch, sein Vater Sudetendeutscher und katholisch, aber kein Flüchtling, sondern Kriegsgefangener, der nicht in seine angestammte Heimat zurückkonnte. Er wächst in einem 4 Generationen Haus mit den Eltern, sechs Geschwistern, Oma und Opa sowie Onkel und der Großmutter auf. Der Spielplatz war die Straße. In der Volksschule, die er mit dem Hauptschulabschluss beendete, war deutsch seine erste Fremdsprache die er lernen musste. In späteren Jahren hat er seine mittlere Reife und das Fachabitur für Wirtschaft und Verwaltung nachgeholt und das Ganze als Diplom Verwaltungswirt (FH) abgeschlossen. Er war in etlichen Vereinen aktiv. Man könnte ihn getrost als „Vereinsmeier“ bezeichnen. Er hat dabei fast alle Positionen, die ein Vorstand hat, begleitet. Kontakt: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!


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