Ein Grund, warum ich es so lange vor mir herschiebe. Heute will ich es aber angehen, weil ich weiß, dass Sie fast alle so denken wie ich. Es nutzt aber nichts, wir müssen die Thematik anpacken und erledigen. Es geht um nicht mehr als unser Leben. Und das sollte es Wert sein, dass wir uns damit beschäftigen.

Also los: Haben Sie bei sich zuhause eine SOS Dose? Haben Sie einen Medikamentenplan? Haben Sie eine Patientenverfügung? Haben Sie eine Vorsorgevollmacht? „Gut, dass du das Thema aufgreifst, denn damit beschäftigt sich niemand gerne, eigentlich Schade, denn es kann Leben retten. Wer mehr als drei Medikamente nimmt, sollte den Medikamentenplan aber unbedingt haben und bei sich führen.“ Das hat mir ein Bekannter schon vor Wochen gesagt. Er meinte, schreib endlich einmal darüber.

Also gut, ich bin noch einen Schritt weitergegangen, vielleicht auch mehrere. Ich nenne mein Ding "Arztbrief". Der Brief enthält in Kopie meinen Personalausweis, den Krankenversicherungsnachweis (Versichertenkarte), den Medikationsplan, eine Aufstellung meiner Krankheiten und Operationen, die Aufstellung meiner mich behandelnden Ärzte, eine Vorsorgevollmacht, eine aktuelle Patientenverfügung und meinen Organspenderausweis. Alleine die drei letztgenannten Dokumente sind auch für meine Angehörigen wichtig, denn in ihnen steht drin, was ich will und was ich eben nicht will und wer mir helfen soll. Natürlich müssen die „Helfer“ vorab informiert und eingebunden werden, sonst wird es nichts mit der Hilfe.

Auf dem selbstgebastelten Vorblatt steht mein Name, mein Geburtsdatum, ein Foto (Ausweisfoto), Adresse, Kommunikationsverbindungen: Telefonnummern (Festnetz + Mobil) und E-Mail sowie in meinem Fall: Name und Kommunikationsverbindungen meiner Ehefrau. In diesem Paket steckt mein Medikationsplan. Natürlich fehlt die Aufstellung der Anlagen nicht. So ist alles schnell griffbereit. Ich finde, das ist durchdacht und schlüssig. Aus aktuellem Anlass denke ich über eine "Datenerklärung" nach. Darin erkläre ich mich einverstanden, dass der Arzt meinen Hausarzt etc. kontaktieren darf.

In einer zweiten Abteilung befinden sich bei mir relevante Befunde von Ärzten. Und zum Schluss: Zuhause steht immer eine gepackte Notfalltasche. Abschließend will ich darauf hinweisen, dass der Medikationsplan auch in die SOS-Dose gehört. Darin befinden sich die Notfalldokumente. Die Dose wird im Kühlschrank aufbewahrt. Auf die Kühlschranktür gehört ein hinweisender Aufkleber. Jetzt ist die Sache rund. Notfall, du kannst kommen! Ganz ehrlich gesagt: Mir wäre lieber, er bliebe fort, ich brauch' ihn nicht. Aber: Ich habe vorgesorgt und darauf kommt es an.

Zum Autor

Er sei ein waschechter Neuenhaßlauer, sagt er von sich selbst. Helmut Müller (69) ist in Neuenhaßlau als 4. von 7 Kindern geboren und ein typisches Nachkriegskind dazu. Seine Mutter Hessin und evangelisch, sein Vater Sudetendeutscher und katholisch, aber kein Flüchtling, sondern Kriegsgefangener, der nicht in seine angestammte Heimat zurückkonnte. Er wächst in einem 4 Generationen Haus mit den Eltern, sechs Geschwistern, Oma und Opa sowie Onkel und der Großmutter auf. Der Spielplatz war die Straße. In der Volksschule, die er mit dem Hauptschulabschluss beendete, war deutsch seine erste Fremdsprache die er lernen musste. In späteren Jahren hat er seine mittlere Reife und das Fachabitur für Wirtschaft und Verwaltung nachgeholt und das Ganze als Diplom Verwaltungswirt (FH) abgeschlossen. Er war in etlichen Vereinen aktiv. Man könnte ihn getrost als „Vereinsmeier“ bezeichnen. Er hat dabei fast alle Positionen, die ein Vorstand hat, begleitet. Kontakt: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!


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