„Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten, sie fliehen vorbei wie nächtliche Schatten. Kein Mensch kann sie wissen, kein Jäger erschießen, es bleibet dabei, die Gedanken sind frei.“ Der Text wurde 1780 zum ersten Mal auf anonymen Flugblättern veröffentlicht. Etwa dreißig Jahre später entstand die Melodie dazu. 1842 wurde das Lied von Hoffmann von Fallersleben in seiner Sammlung "Schlesische Volkslieder" veröffentlicht. Ein Lied gegen politische Unterdrückung und als Ausdruck für die Sehnsucht nach Freiheit und Unabhängigkeit.

Das Lied ist eine Hymne gegen Unterdrückung und des Widerstandes dagegen. Das alles ist über 200 Jahre her. Damals gab es in Europa noch keine demokratischen Staaten wie wir sie heute kennen. Deutschland war ab 1871 ein Kaiserreich und weit weg von der Demokratie. Die Herrschenden bekriegten sich ständig, um ihre Macht und Reichtum zu vergrößern. Das alles ging zu lasten des einfachen Volkes, das hungerte und litt unter den Repressalien. Ein Relikt dieser Zeit ist das Sozialistengesetz. Sozialistengesetz ist die Kurzbezeichnung für das Gesetz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie, das von 1878 bis 1890 im Deutschen Reich galt und während dieser Zeit mehrfach verlängert wurde. Das ist alles weit weg und schon lange her.

Seit gut 75 Jahren leben wir in Frieden, Freiheit und demokratisch regiert. Erst in diesem Jahr fand wieder ein Wechsel an der Regierung statt. Unsere junge Demokratie hat schon einige Krisen und Affären bewältigt und überstanden. Ob die „Spiegel-Affäre“ oder die „Starfighter-Affäre“ in den 60er und 70er Jahren. Oder die "Rote-Armee-Fraktion", genannt RAF, eine terroristische linksextremistische Vereinigung in Deutschland, die 1968 gegründet wurde. Bis in die 1990er Jahre verübte die Gruppe in Deutschland zahlreiche Attentate, bei denen 35 Menschen ermordet wurden. Dazu kommt noch der sogenannte Nationalsozialistische Untergrund (NSU), er ist eine neonazistische terroristische Vereinigung in Deutschland, die um 1999 zur Ermordung von Menschen mit Migrationshintergrund aus rassistischen und fremdenfeindlichen Motiven gebildet wurde. Sie ermordeten zwischen 2000 und 2007 neun Migranten und eine Polizistin, verübten 43 Mordversuche, drei Sprengstoffanschläge (Nürnberg 1999, Köln 2001 und 2004) und 15 Raubüberfälle und die vielen anderen Taten von Rechtsextremen.

Heute hören wir aus der Ecke wieder Morddrohungen. Mitglieder einer Chatgruppe im Messenger Dienst Telegram, in welcher im Zusammenhang mit den Corona-Maßnahmen der Landesregierung Mordpläne gegen Kretschmer diskutiert worden waren. Spätestens jetzt ist Schluss mit lustig. Hier wurde eindeutig eine Grenze überschritten. Hier geht es schon lange nicht mehr um eine Protestmaßnahme gegen das Impfen, hier geht es um die Übernahme der Macht in unserer Demokratie. Mit fadenscheinigen Argumenten machen sich die Betreiber zu Opfern unseres Staates und wollen uns vorheucheln, dass sie die Garanten unserer Demokratie sind. Nein, sind sie nicht, sie sind die Gegner unserer Demokratie, sie wollen uns die Freiheit nehmen und das ist Fakt.

Ei Gude, wie!

Zum Autor

Er sei ein waschechter Neuenhaßlauer, sagt er von sich selbst. Helmut Müller (69) ist in Neuenhaßlau als 4. von 7 Kindern geboren und ein typisches Nachkriegskind dazu. Seine Mutter Hessin und evangelisch, sein Vater Sudetendeutscher und katholisch, aber kein Flüchtling, sondern Kriegsgefangener, der nicht in seine angestammte Heimat zurückkonnte. Er wächst in einem 4 Generationen Haus mit den Eltern, sechs Geschwistern, Oma und Opa sowie Onkel und der Großmutter auf. Der Spielplatz war die Straße. In der Volksschule, die er mit dem Hauptschulabschluss beendete, war deutsch seine erste Fremdsprache die er lernen musste. In späteren Jahren hat er seine mittlere Reife und das Fachabitur für Wirtschaft und Verwaltung nachgeholt und das Ganze als Diplom Verwaltungswirt (FH) abgeschlossen. Er war in etlichen Vereinen aktiv. Man könnte ihn getrost als „Vereinsmeier“ bezeichnen. Er hat dabei fast alle Positionen, die ein Vorstand hat, begleitet. Kontakt: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!


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