Über jede Radtour gibt es etwas zu erzählen

Früh werden die anliegenden Geschäfte erledigt, damit bei Zeiten Ruhe herrscht. Nur so ist der Tag zu ertragen. Auch Hauskater Emil spielt da mit, er liegt sozusagen auf meiner Wellenlänge. Auch das Schreiben fällt mir da schon schwer. Auch will ich nicht ständig alles negativ sehen. Unsere Demokratie verteidigen ist schon angesagt, das ist selbstverständlich. Aber man muss auch mal über andere Dinge berichten können. Ob sie dann immer so der interessant erscheinen, na ja, das liegt auch im Auge des Betrachters. Weil ich zurzeit mehr passiv bin, denkt man schon öfters über vergangene Taten nach. So sind wir in früheren Jahren gerne Radwege an Flüssen gefahren.

Über jede Tour gäbe es was zu erzählen. Eine ist der Inn-Radweg. Der Innradweg ist rund 520 km lang verläuft von seinem Ursprung an der Wasserscheide beim Maloja-Pass in der Schweiz auf ca. 1800 m Höhe bis nach Passau. In diese Richtung ist er durch das Gefälle sehr angenehm zu befahren, da es meist bergab geht. Ein paar wenige, aber heftige Steigungen gibt es aber doch. Für uns war das zu lang. Deshalb haben wir die Tour geteilt und zwar im ersten Teil vom Maloja-Pass nach Innsbruck, der Teil ist rund 230 Kilometer lang und geleitet Sie durch ein atemberaubendes und imposantes Alpenpanorama. Im Teil 2 schlängelt sich der Innradweg auf rund 320 Kilometern von der Alpenhauptstadt Innsbruck im schönen Tirol bis in die bayerische Dreiflüssestadt Passau. Passau ist auch Start der Donautour nach Wien und Endpunkt der Fünf Flüsse Tour Kinzig-Main-Tauber-Altmühl-Donau. Stark wechselnde Landschaftsbilder wie Hochgebirge, sanfte Hügellandschaften oder Flussauen machen diese Radreise zu einem besonderen Erlebnis. „Der grüne Fluss aus den Alpen“ verbindet die Regionen Tiroler Ober- und Unterinntal, Ober- und Niederbayern und das wiederum österreichische Innviertel miteinander. Dabei entdecken Sie unter anderem die Festungsstadt Kufstein, die weißblaue Bilderbuchstadt Rosenheim, das Naturjuwel Europareservat Unterer Inn sowie die barocke Silberzeile in Schärding, für Natur- und Kulturbegeisterte ein wahrer Genuss!

Die Etappen im zweiten Teil gehen von Innsbruck nach Kufstein und von dort nach Wasserburg. Ach ja, in Wasserburg, auch bekannt durch Quasselkasper aus Janoschs Traumstunde, Von Wasserburg nach Braunau und von Braunau nach Passau. Mit An- und Abreisetag dauert die Tour 6 Tage. Man kann auch noch einen Tag Passau dranhängen, dann ist man eine Woche unterwegs. Mutige nutzen für Hin- und Rückfahrt die Bahn. Frankfurt – Innsbruck und Passau – Frankfurt. Andere wiederum mieten sich ein Rad. Anbieter gibt es reichlich. Mit Hotelbuchung und Gepäckservice, das wäre heute mein Favorit, wird vieles geboten. Bei den Karten haben wir immer bikeline aus dem Verlag Esterbauer vertraut. Ja, so können aus Gedanken an frühere Unternehmungen neue Abenteuer entstehen. Ei Gude, wie!

Zum Autor

Er sei ein waschechter Neuenhaßlauer, sagt er von sich selbst. Helmut Müller (70) ist in Neuenhaßlau als 4. von 7 Kindern geboren und ein typisches Nachkriegskind dazu. Seine Mutter Hessin und evangelisch, sein Vater Sudetendeutscher und katholisch, aber kein Flüchtling, sondern Kriegsgefangener, der nicht in seine angestammte Heimat zurückkonnte. Er wächst in einem 4 Generationen Haus mit den Eltern, sechs Geschwistern, Oma und Opa sowie Onkel und der Ur-Großmutter auf. Der Spielplatz war die Straße. In der Volksschule, die er mit dem Hauptschulabschluss beendete, war deutsch seine erste Fremdsprache die er lernen musste. In späteren Jahren hat er seine mittlere Reife und das Fachabitur für Wirtschaft und Verwaltung nachgeholt und das Ganze als Diplom Verwaltungswirt (FH) abgeschlossen. Er war in etlichen Vereinen aktiv. Man könnte ihn getrost als „Vereinsmeier“ bezeichnen. Er hat dabei fast alle Positionen, die ein Vorstand hat, begleitet. Kontakt: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!