Soziale Werte können sich von einer Gruppe zur anderen, von einer Gesellschaft zur anderen unterscheiden, aber es gibt einige, die sich auf alle Gesellschaften übertragen lassen. Dazu zähle ich, wie schon erwähnt, den fundamentalen Wert der Menschenwürde sowie die Grundwerte Freiheit, Gerechtigkeit, Gleichheit, Solidarität, Frieden und Sicherheit. In Artikel 1 (1) des Grundgesetzes steht: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt. Das heißt: Die Würde darf auf keinen Fall verletzt werden. Zu den gesellschaftlichen Werten kommen noch die menschlichen Werte hinzu. Beispiele für Werte sind: Respekt, Offenheit, Unabhängigkeit, Privatsphäre, finanzielle Sicherheit, Kreativität, Optimismus, Glück, Familienorientierung, Erfolg, Gesundheit, Mitgefühl, Freundlichkeit, Ausdauer, Spontaneität, Vertrauen, Perfektion, Bescheidenheit, Treue, Spaß, Professionalität und Genauigkeit. Anstand und Aufrichtigkeit zähle ich ebenfalls auf.
Und allerorten höre und lese ich vom Verlust unserer Werte. Gemeint sind hier unsere gesellschaftlichen und menschlichen Werte. Nehmen wir die Ehrlichkeit. Nicht erst seit Trump wird in der Politik gelogen, dass sich die Balken biegen. Das Neue daran ist, dass Scharen von Menschen hinter diesen Beutelschneidern her rennen und deren Gelaber für bare Münze nehmen und schlimmer noch, die Ehrlichen und Anständigen werden noch in den Dreck gezogen.
Eigentlich fing alles an, als wir uns aus der Armut nach dem Krieg befreiten. Der zunehmende Wohlstand machte Solidarität überflüssig. Der Egoismus breitete sich aus. Immer weniger Menschen sind bereit, ein Ehrenamt zu übernehmen. Vereine wissen, von was ich spreche. Mit dem Hass gegen Menschen wurde nun ein Höhepunkt erreicht, der uns alle wachrütteln sollte. Zur Rückkehr zu Anstand, Ehrlichkeit und Respekt. Es darf nicht sein, dass unsere Werte in der Gosse landen. Wir müssen aufrüsten und unsere Werte verteidigen. Das wir nicht von heute auf morgen gehen, das braucht einen langen Atem, das wird dauern. Mit der Einführung des privaten Fernsehens und Radio vor über dreißig Jahren setzte eine Verblödung der Gesellschaft ein, die jetzt Früchte trägt. Ich persönlich halte dies für eine gewollte Methode um das Volk zu verdummen und abzulenken, von dem was in unserer Gesellschaft tatsächlich geschieht. Nicht alle privaten Sender verblöden die Menschen und nicht alle, die diesen Sendern huldigen, sind die Totengräber unserer Gesellschaft.
Eine der vielen Lösungen könnte das Vorleben unserer Werte sein. Mir fällt da ein arabisches Sprichwort ein, dass das Auf und Ab der Entwicklung beschreibt und zwar solange, bis wir daraus etwas lernen und umsetzen. „Krieg macht Armut, Armut macht Demut, Demut macht Frieden, Frieden macht Reichtum, Reichtum macht Übermut, Übermut macht Krieg.“ Ich wünsche mir, dass wir uns besinnen und es nicht soweit kommen lassen. Ei Gude, wie!
Zum Autor
Er sei ein waschechter Neuenhaßlauer, sagt er von sich selbst. Helmut Müller (71) ist in Neuenhaßlau als 4. von 7 Kindern geboren und ein typisches Nachkriegskind dazu. Seine Mutter Hessin und evangelisch, sein Vater Sudetendeutscher und katholisch, aber kein Flüchtling, sondern Kriegsgefangener, der nicht in seine angestammte Heimat zurückkonnte. Er wächst in einem 4 Generationen Haus mit den Eltern, sechs Geschwistern, Oma und Opa sowie Onkel und der Ur-Großmutter auf. Der Spielplatz war die Straße. In der Volksschule, die er mit dem Hauptschulabschluss beendete, war deutsch seine erste Fremdsprache die er lernen musste. In späteren Jahren hat er seine mittlere Reife und das Fachabitur für Wirtschaft und Verwaltung nachgeholt und das Ganze als Diplom Verwaltungswirt (FH) abgeschlossen. Er war in etlichen Vereinen aktiv. Man könnte ihn getrost als „Vereinsmeier“ bezeichnen. Er hat dabei fast alle Positionen, die ein Vorstand hat, begleitet. Kontakt: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de