Eintracht-Siegesfeier: Auch Sanitäter mit Flaschen und Böllern beworfen

Frankfurt
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Eintracht Frankfurt hat den Europa-Cup gewonnen und den Pokal nach Frankfurt geholt. Die Mannschaft wurde am Donnerstag (19.05.2022) am Frankfurter Römerberg von tausenden Fans empfangen. Bereits am Mittwoch nahm ein Planungsstab der Feuerwehr für die eventuelle Siegesfeier am Donnerstag die Vorbereitung für Brandschutz- und Sanitätsdienst auf.



Schon nach dem Spiel am Mittwochabend füllten sich die Straße in Frankfurt mit Fans und Anhängern der Fußballmannschaft und feierte den Europa-Cup Sieg. Das warme Wetter und die feuchtfröhliche Atmosphäre bescherte den Frankfurter Rettungskräften eine einsatzreiche Nacht. Für die Feierlichkeiten am Donnerstag waren in Summe über 300 Rettungskräfte von Feuerwehr und Hilfsorganisationen zwischen 12 Uhr und 23 Uhr zusätzlich im Dienst. An den Veranstaltungsflächen wurden sechs Unfallhilfsstellen installiert und durch Kooperation der Frankfurter Hilfsorganisationen ASB, DLRG, DRK, JUH und MHD besetzt. Zahlreiche Fußtrupps des Sanitätsdienstes waren auf den Veranstaltungsflächen unterwegs und die Anzahl der sich im Dienst befindlichen Rettungswagen im Stadtgebiet wurde erhöht.

An sieben Stellen innerhalb und an den Grenzen zu den Veranstaltungsflächen wurden Löschfahrzeuge von Berufsfeuerwehr sowie von den Freiwilligen Feuerwehren aus Fechenheim, Höchst, Nied, Oberrad, Schwanheim, Unterliederbach und Zeilsheim positioniert. Versorgungs- und Logistikaufgaben übernahm die Freiwillige Feuerwehr Seckbach. Die DLRG war am Mainufer mit zwei Rettungsbooten im Einsatz. Über das Land Hessen wurde ein Sanitätszug des Katastrophenschutzes angefordert. Dieser kam aus dem Hochtaunuskreis und wurde vor Ort in Frankfurt zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung aufgrund der hohen Personenanzahl in Bereitschaft vorgehalten.

Zusätzlich zum täglichen Einsatzgeschehen in Frankfurt, welches sich am gestrigen Donnerstag auf rund 600 Einsätze bezifferte, waren durch Sanitätsdienste an den Unfallhilfsstellen und auf den Veranstaltungsflächen rund 230 kleinerer Versorgungen und Behandlungen durchzuführen. Rund 30 Personen mussten zur Weiterbehandlung einem Krankenhaus zugeführt werden. Überwiegend handelte es sich dabei um Schnittverletzungen, Kreislaufprobleme oder übermäßigen Alkoholgenuss. Zu einem unschönen Vorfall kam es am Abend: Sanitätskräfte eines Fußtrupps wurden mit Flaschen und Böllern beworfen. Verletzt wurde hierbei zum Glück niemand. Bei den Attacken gegen die Polizei wurden 24 Beamtinnen und Beamte verletzt. Die Verletzungen, bei denen es sich trotz der Massivität glücklicherweise vor allem um Prellungen im Lenden-/Genitalbereich handelt, wurden zum Großteil durch geworfene Gegenstände wie Flaschen, Dosen und Feuerwerkskörper verursacht. Die Verletzten konnten ihren Dienst fortsetzen.

Ersten Erkenntnissen nach handelte es sich zum Großteil nicht um offensichtliche Fußballfans, sondern um gewaltsuchende und gewaltbereite Jugendliche bzw. Heranwachsende. Die Polizei räumte diesen Bereich danach konsequent und verhinderte so weitere Angriffe bzw. Auseinandersetzungen. Sie nahm in der Folge acht Randalierer fest.

Für die Einsatzkräfte der Feuerwehr gab es neun Einsatzmeldungen abzuarbeiten, unter anderem die Auslösung von Brandmeldeanlagen im Römer und in einer U-Bahnstation aufgrund von eingedrungenen Rauchgasen durch Pyrotechnik von außen. Zwei aufziehende Gewitter mit einhergehenden Warnungen des Deutschen Wetterdienstes zogen am Abend über die Stadt. Diese verliefen jedoch glücklicherweise glimpflich. Im Westen der Stadt sorgte das Unwetter für zehn Einsätze der Feuerwehr. Eine Beeinträchtigung der Feierlichkeiten gab es dadurch nicht.

Gegen 23 Uhr leerten sich die Veranstaltungsflächen. Die Einsatzkräfte wurden sukzessive aus ihrem Einsatz entlassen und konnten den Nachhauseweg antreten. Der überwiegende Teil der zusätzlichen Kräfte kam aus dem Ehrenamt oder der dienstfreien Zeit.


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