Gründerzeit-Haus im Frankfurter Bahnhofsviertel ist „Denkmal des Monats“

Frankfurt
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Das Haus in der Frankfurter Gutleutstraße 15 ist ein Hingucker: rotweiße Fassade, geschmückte Säulen, schmiedeeiserne Balkonbrüstung, die Weinbar im Erdgeschoss lockt Publikum an.



Noch vor ein paar Jahren war das denkmalgeschützte Gebäude aus dem 19. Jahrhundert heruntergekommen. Eigentümer Andreas Seydelmann hat es instand setzen lassen und zu einem belebten Wohn- und Geschäftshaus im Bahnhofsviertel umgestaltet, ohne den Reiz der Gründerzeit zu verlieren. Dieses Engagement wurde nun gewürdigt: Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn hat das Haus heute als „Denkmal des Monats“ ausgezeichnet und Andreas Seydelmann 1.000 Euro Preisgeld überreicht.

„In einem Kulturdenkmal spiegeln sich immer auch die sich wandelnde Nutzung, der Zeitgeschmack und die Bedürfnisse der Menschen wider. Noch bis vor einigen Jahrzehnten waren die Bauherren wenig begeistert vom Gründerzeitstil; sie überklebten die Fassade mit Fliesen und ließen künstlerische Details verschwinden“, so Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn (Grüne). „Andreas Seydelmann hat den Charme des Gebäudes aufleben lassen und gleichzeitig ein historisches Haus mit neuem Leben gefüllt – dafür danke ich ihm herzlich und gratuliere zur Auszeichnung. Er und viele andere Eigentümerinnen und Eigentümer in Hessen engagieren sich für ein behutsames, generationenübergreifendes Weiterentwickeln und Weiterführen unserer Ressourcen. Ihr Ziel ist es, der nächsten Generation die kulturellen Errungenschaften der Vergangenheit mit all ihren Zeitschichten möglichst unbeschadet zu übergeben.“

Das Haus in der Gutleutstraße 15 wurde um 1886 für den Möbelfabrikanten Friedrich Gehrig gebaut. Nach einem Generationswechsel wollte die Eigentümerfamilie die leerstehenden Gewerbeflächen reaktivieren sowie Fassaden und Gebäudeinneres sanieren. Während der Bauarbeiten von 2016 bis 2019 fanden die Fachleute Überreste von rotem Mainsandstein, aus denen sie Details wie rote Sandsteinbänderung oder Plasterdekoration an der Fassade rekonstruieren konnten, und machten eine spektakuläre Entdeckung im Foyer: Unter der Nachkriegs-Fliesenverkleidung und Tapeten war eine bauzeittypische Dekorationsmalerei versteckt, wie sie nur selten in diesem Zustand in Frankfurt erhalten ist: ein Blüten streuender Engel, der restauriert wurde und nun auf dem Bogen der Trennwand zwischen Eingang und Treppenhaus die Eintretenden begrüßt.

Hintergrund: Die Auszeichnung „Denkmal des Monats“

Die im Juni 2018 erstmals verliehene Auszeichnung „Denkmal des Monats“, die mit 1.000 Euro dotiert ist, können Personen, Initiativen oder Körperschaften erhalten. Sie sollen sich bei der Erhaltung ihrer Denkmäler in besonderer Weise verdient gemacht haben. Vorgestellt werden denkmalpflegerische Maßnahmen, die individuell, mit handwerklich-technischer Qualität und besonderem Engagement ausgeführt wurden. Das Landesamt für Denkmalpflege Hessen wählt die Preisträgerinnen und Preisträger aus den Bewerbungen für den Hessischen Denkmalschutzpreis aus. Neben dem „Denkmal des Monats“ wird auch die Auszeichnung „Museum des Monats“ regelmäßig vergeben. Alle ausgezeichneten Objekte kann man auf kunst.hessen.de auf einer interaktiven Karte erkunden.


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