Mit dem Föhn die Sicht freigepustet

Freigericht
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Der 11. November war in diesem Jahr ein wahrhaft astronomischer Tag: ein Merkurtransit war angesagt.

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Der Planet Merkur sollte für lange Zeit das letzte Mal vor der Sonne vorbeiwandern und mit geeigneter Beobachtungstechnik wollten die Schülerinnen und Schüler der Astro AG der Kopernikusschule Freigericht dieses Ereignis dokumentieren. Schon einige Wochen vorher wurde mit den Planungen begonnen, genaue Uhrzeiten wurden eruiert, eine Powerpoint Präsentation für Besucher und ein Arbeitsprogramm für das Ereignis erstellt: mit dem großen Teleskop sollte der Merkur mit einer Webcam verfolgt werden. Mit zwei weiteren Kameras sollten Bilderserien erstellt werden, mit denen man dann die komplette Bewegung des Merkurs vor der Sonne über ca. drei bis vier Stunden verfolgen kann. Sämtliche Kameras mit den zugehörigen Programmen wurden justiert und der Ablauf nahezu minutengenau festgelegt. Ein wissenschaftliches Projekt, das von den beiden Astrolehrern, Tobias Scharf und Michael Pieke, betreut und unterstützt wurde.

Der größte Unsicherheitsfaktor war natürlich das Wetter. Fast täglich wurde die Wetter-App befragt. Noch am Tag zuvor wurde erneut getestet, gemessen und justiert und das bei nahezu perfekter Wetterlage an dem eigentlichen Objekt, der Sonne. Alles war bestens vorbereitet und konnte praktisch auf Knopfdruck gestartet werden. Das Spektakel sollte um 13:35 Uhr mitteleuropäischer Zeit beginnen, also konnten die meisten AG Mitglieder teilnehmen ohne Unterricht zu versäumen. Ständig wurde der Blick nach oben gerichtet und voller Sorgen der stark bewölkte Himmel beobachtet. Innerlich bereitete man sich darauf vor, dass dieses letzte Transitereignis (der Merkur wird erst wieder in 13 Jahren vor der Sonne vorbeilaufen, die Venus erst wieder in 98 Jahren) wohl nicht beobachtet werden konnte und die Vorbereitungsarbeiten umsonst gewesen waren.

Da hatte plötzlich ein Schüler eine Idee: Man müsste die Wolken wegbewegen können und schon wurde ein Föhn angeschlossen und gegen den Himmel gerichtet. Wie von Zauberhand öffnete sich das dichte Wolkenband gegen 13:34 Uhr und schnellstens wurden alle Arbeitsplätze besetzt, das Fernrohr kurz nachjustiert. Sofort wurden alle Kameras in Gang gesetzt, die Webcam schnurrte und zeichnete auf. Der Merkur tauchte am linken unteren Sonnenrand, 20 Grad unter der Ost-West-Richtungslinie auf. Dann nach ca. sieben bis acht Minuten war das Beobachtungsfenster wieder geschlossen, die Wolken wurden dichter und die Sonne verschwand. Der vorläufig letzte Merkurtransit war eindrucksvoll an der Kopernikusschule dokumentiert worden.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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