Die Fehler der älteren Generation ausbügeln

Freigericht
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„Glauben Sie, dass die Erde irgendwann ohne Menschen sein wird, weil die Natur zerstört ist?“, fragt eine elfjährige Schülerin betroffen die anwesenden Erwachsenen.

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„Glauben Sie, dass wir die Fehler der älteren Generation ausbügeln müssen?“, ergänzt ein ebenso alter Junge mit ernstem Gesicht. Die Erwachsenen vorne im Kinosaal in Gelnhausen sind irritiert, sie haben Fragen erwartet, aber solche tiefsinnigen? Von Kindern?

Die Fragen entstanden nicht zufällig, sondern sind Teil eines Projektes von vier fünften Klassen der Kopernikusschule Freigericht. Im Rahmen der Hessischen Filmkinowochen wählten die beteiligten Lehrerinnen Anke Barthel, Nicole Knappe-Credé, Claudia Landsbourough-McDonald und Bettina Mähler den Film „2040“ aus, schauten ihn sich Wochen vorher bei einem der Filmkunstabende des Pali an. Es sollte kein Unterhaltungsfilm sein, sondern ein Film über ein Thema, das Kinder noch mehr betrifft als Erwachsene. Schon Fünftklässler wissen, dass sie eine Generationenaufgabe zu lösen haben.

Die Filmvorführung wurde im Unterricht vorbereitet, die Schülerinnen und Schüler sollten einschätzen, ob sie ihre Zukunft eher optimistisch sehen oder pessimistisch. Und auch wenn man eigentlich davon ausgeht, dass Kinder ihre Zukunft immer positiv vor Augen haben, so stimmt das heute nicht mehr. Die Kinder formulierten kritische Fragen und brachten sie mit ins Kino.

Der Film lädt zur Identifikation ein: Ein junger Vater überlegt sich 2019, wie seine vierjährige Tochter wohl 2040 leben wird. Er sammelt Ideen, welche heute bereits möglichen Maßnahmen eine nachhaltige Zukunft für seine Tochter ermöglichen. Er reist den Ideen nach, in verschiedene Länder, zeigt, wie sich Energiegewinnung, Nahrungsbeschaffung und Wohnen so gestalten lassen, dass die Natur geschont, erhalten, ja zurückerobert wird. Zwischendrin sind Statements von Kindern aus der ganzen Welt und Visionen seiner 24-jährigen Tochter eingebaut.

Die Lehrerinnen haben für die Erklärungen im Anschluss an die Filmvorführung drei Experten eingeladen: Clara vom Endt, Mitglied bei Fridays for Future Gelnhausen, Harald Geib von People for Future Gelnhausen und Mitarbeiter bei der Tafel Gelnhausen sowie Carsten Nowak, Fachgebietsleiter Naturschutzgenetik vom Senckenberg Museum Standort Gelnhausen. Im Kino gehen die Mutigen nach vorn ans Mikrophon und teilen die Gedanken und Erfahrungen den anderen mit: Allem voran steht das Vermeiden von Plastik zuhause, in der Schule und in Geschäften, es folgen Gedanken zu erneuerbaren Energien und weniger Fleischkonsum. Dann fällt der Name Greta Thunberg. Was denn die Erwachsenen von ihr hielten. Herr Nowak ergreift das Mikrophon: „Ohne sie stünden wir nicht hier.“


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