Die SchülerInnen der Klasse G6c der Kopernikusschule Freigericht haben sich in den letzten Schulwochen intensiv mit Fragen zur Thematik „Wald-Klima-Mensch“ auseinandergesetzt.
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Dabei ging es nicht nur um das Verständnis interessanter Fakten unter der Anwendung von Größen und Einheiten, sondern auch um viele Alltags- und Anwendungsbezüge. Neben Verwendungsmöglichkeiten als Baustoff, Brennstoff oder in der Papierherstellung wurden auch Aspekte zur Vermarktung von Weihnachtsbäumen, zu Funktionen des Waldes, zur Vernichtung von Waldflächen und zu Maßnahmen für einen gesunden Wald erarbeitet. Die SchülerInnen stellten ihre Ergebnisse auf ansprechende Art und Weise in Präsentationen, Plakaten, Lückentexten, Textaufgaben, als Quiz oder als Kreuzworträtsel vor.
Projektabschluss war eine Exkursion im Somborner Gänsewald unter Führung des Freigerichter Försters Markus Betz. Er zeigte und erklärte viel Wissenswertes zum Lebensraum Wald mit seinen vielen Funktionen für Natur, Umwelt und Mensch. So konnten die Ergebnisse der vorangegangenen Arbeit vertieft und anschaulich erweitert werden. Die SchülerInnen erfuhren durch die Ausführungen mehr über die Bedeutung des Waldes als Erholungsraum für Menschen, als Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere, als Wasserspeicher und über die Funktion der Bäume zur Aufnahme von Kohlendioxid, zur Herstellung von Sauerstoff und deren Einfluss auf das Klima. Der Förster erklärte den Schülerinnen und Schülern die ökologisch orientierte Waldbehandlung in Freigericht, die überwiegend mit einer natürlichen Verjüngung der vorkommenden Baumarten arbeite. „Aber gleichzeitig wird der Freigerichter Wald auch gezielt mit der Anpflanzung von oft seltenen Baumarten, wie Baumhasel, Wildkirsche oder etwa Walnuss, ergänzt. Alles Bäume, die in das für die Zukunft erwartete Klima besser passen,“ erklärte der Förster den Jugendlichen. Dies alles führe zu einer optimaleren Anpassung an sich ändernde Umweltbedingungen, wie die heute schon über 30 vorkommenden Baumarten im Freigerichter Wald belegen.
In dem gemischten und stufig aufgebauten Freigerichter Wald kommt von der Jungpflanze über den hohen, alten Baum mit ausladender Krone und dicken Stamm bis zum mächtigen noch lebenden oder bereits abgestorbenen Biotopbaum eine reichhaltige Palette an Exemplaren vor. Alle zusammen formen einen vielfältigen Lebensraum aus dem eine große Artenvielfalt resultiert. Aber auch andere Schutzleistungen des, wie Klima-, Erosion- und Hochwasserschutz, werden durch artenreichen Mischwald hervorragend erfüllt.
Ein Höhepunkt für die Exkursionsteilnehmer war das Auffinden eines Hirschkäfers, der als eine sogenannte zoologische Leit-Art für alte, unberührte Eichenwälder gilt. Zudem konnten die Auswirkungen und Herausforderungen der „Globalisierung“ selbst für das heimische Waldmanagement an Beispielen im Somborner Gänsewald beobachtet werden. Hier sind wie auch sonst in ganz Deutschland durch einschleppte Pilze, welche die Wasserleitbahnen der Bäume zerstören, massive Schäden an den Baumarten Esche und Ahorn hervorgerufen worden. So sterben an den betroffenen Exemplaren Teile der Baumkrone bis hin zu ganzen Bäumen ab, was dann entlang von Waldwegen, an Erholungseinrichtungen oder permanenten Aufenthaltsorten, wie Waldkindergärten – und spielplätzen, Gefahren für Leib und Leben heraufbeschwören kann. Die kleine Exkursion konnte an vielen interessanten und anschaulichen Beispielen die Notwendigkeit der nachhaltigen Waldwirtschaft und ihres umweltbewussten wie ressourcenschonenden Handelns deutlich machen, dass auch für jeden Einzelnen als Richtschnur dienen kann.